Intralogistik 2010 – Ende der Krise absehbar?

Investitionen und Outsourcing sowie verstärkte Vertriebsmaßnahmen – das sind laut einer Studie der IWL AG die Trends der Intralogistik-Branche für 2010. Die Ulmer Logistikberater hatten in einer Online-Umfrage mehr als 120 Unternehmen zu aktuellen Entwicklungen und Tendenzen in der Wirtschaftskrise befragt. Über die Hälfte der Studienteilnehmer gab darüber hinaus an, die Krise sei für ihr Unternehmen bisher etwas glimpflicher verlaufen als erwartet. Dennoch zählen Kostenreduzierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen auch 2010 zu den Hauptreaktionen auf die Krise.

Ein Jahr nach der ersten Umfrage hat die IWL AG erneut die wirtschaftliche Situation im Bereich Intralogistik analysiert. Für 2010 rechnet demnach mehr als ein Drittel der Befragten mit einer Zunahme der Investitionsbereitschaft, über 50 Prozent erwarten eine leichte bis deutliche Erholung der wirtschaftlichen Lage für das eigene Unternehmen. Andererseits befürchten 17 Prozent nach einer kurzen Erholungsphase weitere Krisen, die mittel- bis langfristig in eine Depression führen. Gerade kleine Betriebe wurden 2009 von der Krise stark getroffen, auch große Unternehmen verzeichnen deutliche Verluste. "Viele Mittelständler hingegen zählen zu den ‚Gewinnern‘ der Krise", erklärt Ralph Ehmann, Vorstand der IWL AG. "Sie konnten flexibel auf die veränderten Marktbedingungen reagieren und waren aufgrund der vorangegangenen wirtschaftlich sehr erfolgreichen Jahre finanziell ausreichend gut aufgestellt."

Auf Intralogistik-Planer und Berater hatte die Krise im vergangenen Jahr die größten Auswirkungen innerhalb der Logistikbranche. Mehr als die Hälfte verspürte eine deutliche Bedrohung für das eigene Unternehmen, rund ein Drittel rechnet auch in diesem Jahr mit einer anhaltenden Gefährdung. Diese Planungs- und Beratungsunternehmen verzeichnen überdurchschnittlich häufig Auftragsstornierungen, Zahlungsverzögerungen sowie Zahlungsausfälle. Intralogistik-Anwender hingegen wurden weniger stark von der Wirtschaftskrise getroffen, hier rechnen über 60 Prozent für 2010 mit einer Erholung der wirtschaftlichen Situation für ihr Unternehmen. Während im vergangenen Jahr verstärkt auf Insourcing gesetzt wurde, erwartet eine Mehrheit der Befragten für 2010 einen deutlichen Trend zur Nutzung externer Dienstleister und in Richtung Outsourcing. "Dies ist vermutlich ein Resultat des Abbaus der eigenen Kapazitäten zur Reduzierung der Fixkosten", beurteilt Ehmann dieses Ergebnis.

Darüber hinaus gaben die Befragten an, dass die vor 2009 ausgearbeiteten Krisenpläne im vergangenen Jahr deutlich positive Auswirkungen für die Unternehmen hatten. "Nach der Krise ist vor der Krise", erklärt Ehmann. "Nach wie vor verfügen erstaunlicherweise rund 70 Prozent der Unternehmen über keine systematische Vorbereitung für den Krisenfall. Hier besteht deutlicher Nachholbedarf. Wer auf alle Eventualitäten vorbereitet ist, kann im Ernstfall schneller und gezielter reagieren. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung sind wir als Logistikberater in der Lage, eine Analyse der individuellen Bedarfssituation durchzuführen."

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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