Benchmark für den Stückgutmarkt: DSLV veröffentlicht neuen Kostenindex Sammelgutspedition

Anlässlich seines Unternehmertags 2015 in Düsseldorf hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) am 17. September einen neuen Kostenindex Sammelgutspedition vorgestellt. Der Index des DSLV fasst die prozentualen Veränderungen sämtlicher Kostenarten für den Abwicklungsprozess einer Stückgutsendung in einem Gesamtkostenindex zusammen. Damit wurde eine transparente und nachvollziehbare Benchmark über die Entwicklung sendungsbezogener Kosten in der Stückgutlogistik geschaffen.

Der Kostenindex liefert eine rückwärtige Betrachtung einzelner Kostenarten, wie Personal-, Sach-, Treibstoff- und Mautkosten für die erste Hälfte des Jahres 2015, stellt aber keine Prognose der zukünftigen Kostenentwicklung dar. Basierend auf dem Bezugsjahr 2014 wird der DSLV ab sofort jeweils zur Jahresmitte die Kostenentwicklung der vergangenen zwölf Monate wiedergeben.

Das Ergebnis: bezogen auf eine einzelne Sendung sind die Personalkosten um 2,95 Prozent und die Sachkosten um 3,58 Prozent im Zeitraum Januar bis Juli 2015 gestiegen. Bei den Treibstoffkosten wurde aufgrund der gesunkenen Dieselpreise eine Abnahme von 8,9 Prozent ermittelt. Die Mautkosten sind um 2,96 Prozent zurückgegangen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Auswirkungen der Ausweitung der mautpflichtigen Strecken um zusätzliche 1.100 Bundesstraßenkilometer zum 1. Juli 2015 und die Bemautung leichter Nutzfahrzeuge über 7,5 Tonnen zum 1. Oktober 2015 noch nicht in die Kostenanalyse eingeflossen sind. Auch die Effekte des Mindestlohngesetzes sind nach Ansicht vieler Umfrageteilnehmer noch nicht vollständig spürbar. Somit errechnet die Untersuchung für den Gesamtkostenindex im ersten Halbjahr 2015 einen Anstieg von 1,54 Prozent. Die Betrachtung des Gesamtjahres 2015 dürfte deshalb deutlicher höher ausfallen.

In zahlreichen Speditionen haben niedrigere Treibstoff- und Mautkosten die Kostensituation nicht entspannt, weil durch „Dieselfloater“ und Mautkostentabellen die Auftraggeber der Logistik unmittelbar von den sinkenden Kosten profitieren. Blieben Treibstoff- und Mautkosten unberücksichtigt, würde die Erhöhung der Kosten pro Stückgutsendung 3,21 Prozent betragen.

Das Steinbeis Beratungszentrum Forwarding and Logistics Center (Forlogic) hat den Kostenindex Sammelgutspedition in Zusammenarbeit mit einem Arbeitskreis des DSLV entwickelt und wissenschaftlich begleitet. Dabei wurden jeweils etwa zehn Millionen Sendungen analysiert. An den Erhebungen hat sich mit Cargoline, Emons, IDS, ILN, Intertrans, Schenker Deutschland AG, System Alliance, 24plus und VTL ein repräsentativer Querschnitt des deutschen Stückgutmarktes beteiligt.

Der Forlogic-Bericht zum Kostenindex Sammelgutspedition kann auf der DSLV-Homepage abgerufen werden.

Quelle + Bildquelle: DSLV

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