Bertschi eröffnet in Singapur ein innovatives Logistikcenter für die Chemie

Das Schweizer Chemielogistik-Unternehmen Bertschi hat ein neues Logistikcenter in Singapur eröffnet. Die Investition in der Höhe von 29.1 Millionen Euro erfolgt im Herzen von Süd-Ost Asiens größtem Chemiecluster Jurong Island. In strategisch optimaler Lage offeriert Bertschi den Herstellern von Spezialchemikalien u.a. innovative Chemielogistik, Prozessdienstleistungen und Lean-Supply-Chain Lösungen und steigert damit die Effizienz sowie Leistungsfähigkeit ihrer Kunden.

„Wie unsere jüngste Investition zeigt, beschränkt sich der veränderte Fokus der Chemie hin zu Spezialchemikalien nicht nur auf Europa – auch Asien geht zunehmend in diese Richtung“, sagte Hans-Jörg Bertschi, der CEO der Bertschi Holding AG, bei der offiziellen Eröffnung des neuen Logistikstandortes. „Unser Angebotskonzept ist ein revolutionärer Schritt für die Spezialitäten-Chemie.“

„Obwohl Jurong Island besser für seine Raffinerien und petrochemischen Anlagen bekannt ist, haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr Unternehmen der Spezialitätenchemie angesiedelt. Solche Firmen erfordern spezialisierte Logistikfähigkeiten. Die Ansiedlung von Bertschi ist ein Beispiel dafür, wie wir kontinuierlich sicherstellen, dass Jurong Island ein wettbewerbsfähiger Standort für solche Unternehmen bleibt. Somit wird Singapur auch zukünftig ein idealer Standort für Produzenten sein, die ihr Geschäft weiter ausbauen möchten“, sagte Damian Chan, Executive Director of Energy and Chemicals im Singpore Economic Development Board.

„Mit dem aktuellsten Eintritt eines global tätigen Schweizer Logistikunternehmens in den ASEAN-Markt wird Bertschi die sprichwörtliche Swiss Quality und einen einheitlichen Sicherheitsstandard in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleisten. Das strategische Investment in Singapur erfolgt mit dem Ziel, die optimale Vernetzung von Singapur in der Region und dessen erstklassige Infrastruktur zu nutzen“, sagte Thomas Kupfer, Schweizer Botschafter in Singapur, welcher der Eröffnung als Ehrengast beiwohnte.

Das neue Logistikcenter, erbaut auf einer Fläche von 30.000 Quadratmetern, trägt den Namen Bertschi Jurong Island Chemical Cluster (JICC) und ist das fortschrittlichste Logistikzentrum in Asien im Hinblick auf sichere und effiziente Handhabung und Lagerung von Spezialchemikalien und gefährlichen Gütern. Die Hauptdienstleistungen sind das Umschlagen und Lagern von palettisierter Ware sowie von Tankcontainern für Gefahrengut als auch für Nicht-Gefahrengut. Weitere wichtige Mehrwertdienstleistungen sind die Fassabfüllung, das Mischen und Umpacken von Chemieprodukten sowie der Transport und das Heizen von Tankcontainern. Dies macht Bertschi JICC zu einer One-Stop-Shop Lösung in Singapur, welche das Lagern von Gefahrengut und Nicht-Gefahrengut und das große Angebot von Mehrwertlogistikdienstleistungen mit den globalen Tätigkeiten der Bertschi Gruppe verbindet. Der gewählte Standort stellt zudem sicher, dass lokal produzierte gefährliche Chemikalien auf Jurong Island bleiben und so unnötige Gefahrenguttransporte innerhalb von Singapur vermieden werden können.

Anstatt das Produkt in einem fixen Lagertank innerhalb der Produktionsstätte zwischenzulagern, kann der Hersteller das Produkt direkt aus dem Produktionsreaktor in einen Tankcontainer abfüllen und diesen im Bertschi JICC lagern.

„Mit diesem Vorgehen reduziert der Hersteller seinen Investitionsaufwand für eine neue Spezialchemie-Produktionsanlage typischerweise um zehn bis fünfzehn Prozent und vermindert seinen Landverbrauch um 40 Prozent“, sagt Bertschi. Weiter können Hersteller ihre existierenden Anlagen mit einem geringen Investitionsaufwand optimieren, da die interne Logistik oft ein Flaschenhals der Produktionsanlage darstellt. „Das gleiche Prinzip gilt auch für Import- und Exportströme von Übersee“, sagt Bertschi. „Um den Zwischenschritt über Lagertanks im Hafen zu umgehen, importieren wir Tankcontainer direkt aus Übersee in unser Depot und lagern diese dort. Der Tankcontainer ist das neue Lagermedium für Spezialchemie-Produkte und deren Ausgangsstoffe.“

Nach Bertschi ist eines der treibenden Elemente in diesem revolutionären Wandel, neben der Globalisierung der chemischen Industrie und dem Fokus auf effiziente Investitionen, der Paradigmenwechsel in der Containerschifffahrt. In den letzten Jahren haben die Redereien die Kapazitäten ihrer Containerschiffe von 8.000 auf 20.000 TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) pro Schiff erhöht und führten die Strategie des Slow Steaming (Langsamfahrt) ein, was eine signifikante Kostensenkung zur Folge hatte. Deshalb kann der Transport von Spezialchemie-Produkten und deren Rohstoffen kosteneffizienter mit Containerschiffen und Tankcontainern von Tür zu Tür abgewickelt werden, als mit Chemietankschiffen und festen Lagertanks. Die Bedeutung von Tankcontainern als Beförderungs- und Lagereinheit nimmt deshalb stetig zu.

Die Chemieproduzenten können sich auf ihr Kerngeschäft fokussieren, während Bertschi die logistische Infrastruktur und Kapazität bereitstellt, um gefährliche und nicht-gefährliche Chemikalien zu handhaben. „Neue Produktionsanlagen auf Jurong Island können ihre Prozesse mit einem Optimum an Effizienz verbessern“, sagt Bertschi. „Hersteller reduzieren ihr Investitionsvolumen, indem sie ihre Prozesse an Bertschi auslagern können. Weiter können die Hersteller ihre Gewinnmarge dank integrierten Logistikkonzepten, Outsourcing von Logistikdienstleistungen und fachmännischer Unterstützung bei Logistikprojekten erhöhen, sodass die Attraktivität von Jurong Island als Investitionsstandort gesteigert wird. Bertschi JICC kann somit als zusätzliches Glied in der Wertschöpfungskette auf Jurong Island betrachtet werden.“

Im Einklang mit dem Engagement der Bertschi Gruppe hinsichtlich Qualität und Sicherheit sind die Tätigkeiten von JICC zertifiziert und entsprechen internationalen Sicherheits-, Qualitäts- und Umweltstandards. Bestrebt, die höchsten Sicherheitsstandards zu übertreffen, sind die Prozesse von JICC halbautomatisch ausgelegt und beinhalten Sicherheitseinrichtungen wie beispielsweise Brandwände, Auffangbecken für Chemikalien sowie ferngesteuerte Schaumsprinkleranlagen.

An der Eröffnungszeremonie verkündete Hans-Jörg Bertschi zudem, dass Planungen für eine Erweiterung der bestehenden Anlage bereits angelaufen sind. „Um die wachsenden Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen, wird Bertschi in ein zweites State-of-the-Art Gefahrgut-Lagerhaus investieren, welches im zweiten Halbjahr 2017 fertig gestellt sein soll. Mit einer zusätzlichen Investition von 12.9 Millionen Euro beläuft sich die totale Investitionssumme auf 42 Millionen Euro.

Quelle + Bildquelle: Bertschi

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