BMW-Distributionscenter erfolgreich erweitert
Nach einer Laufzeit von 20 Jahren zur Zufriedenheit seitens BMW musste eine grundlegende Systemerweiterung der vorhandenen Paletten- und Behälterfördertechnik am Standort Krefeld durchgeführt werden. Eine Veränderung in der Aufteilung der regionalen Gebiete sowie der gestiegene Bedarf der Gebietshändler machten eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Flexibilität notwendig. Durch eine Umstrukturierung der Gebietszuordnung werden von Krefeld aus nun auch die Vertragshändler in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg beliefert. Bei dieser Erweiterung wurde größtmöglicher Wert auf Flexibilität und Ergonomie gelegt. Automatische Fördertechnik wird nur dort wo nötig und nicht wo möglich eingesetzt. Eine wesentliche Änderung der Prozesse sowohl im Kleinteilehandling als auch im Großteilehandling wurde dabei vorgenommen. Handling der Kleinteile Aus dem Tablarlager wird die Ware nach dem Ware-zum-Mann-Prinzip zu vier Kommissionierplätzen transportiert. Hier wird die bestellte Ware in Kundenbehältern kommissioniert, die dann anschließend bis zum Versandzeitpunkt in einem Paternosterlager zwischen gepuffert werden. Mögliche Nachbestellungen seitens der Händler werden ebenfalls in Behälter kommissioniert und im Bereich des Paternosterlagers in den Kundenbehälter verdichtet. Bei der Erweiterung des Kleinteilelagers wurde nun zusätzlich zum vorhandenen Tablarlager eine 3-geschossige Fachbodenlagerebene angebaut. Dort werden die Artikel je nach Größe in unterschiedlichen Fachbodenbereichen bevorratet. Die Einlagerung der Artikel in das Fachbodenlager bzw. die Kommissionierung aus dem Fachbodenlager wird manuell durch einen Mitarbeiter durchgeführt, der mithilfe eines Pick Cars, das mit bis zu fünf Behältern bestückt ist, wegoptimiert durch das Fachbodenlager geht. Dabei wird er durch ein MDE geführt und unterstützt. Verdichtung der Behälter Dieser Verdichtungsbereich besteht aus einem zentralen Behälterloop, der zur Verteilung der Behälter auf Verdichtungsinseln eingesetzt wird. Diese Verdichtungsinseln dienen zur Feinsortierung auf Händlerbehälter. Dabei entnehmen die Mitarbeiter den durch die implementierte Pick-to-Light-Anlage angezeigten ersten Behälter eines Kunden und schieben diesen in das entsprechende kundenbezogene Fach. Im Laufe des Tages eingehende Nachbestellungen werden entweder im Tablarlager oder Fachbodenlager kommissioniert und anschließend mit Folgebehältern in die gleiche Insel gefahren. Dort entscheidet der Mitarbeiter, ob die kommissionierte Ware noch in den Erstbehälter verdichtet werden kann oder ob aus Volumen- oder Gewichtsgründen ein Zweitbehälter für diesen Kunden eingesetzt werden muss. Sobald ein Behälter aus Volumen- oder Gewichtsgründen voll ist, wird dieser in Richtung Warenausgang transportiert. Der letzte Behälter der jeweiligen Filiale verbleibt so lange wie möglich im Bereich der Verdichtung, um eventuell eingehende Eilbestellungen der jeweiligen Händler noch aufnehmen zu können. Die zum Versand bereiten Behälter werden auf die abziehende Fördertechnik aufgeschleust und fahren automatisch in den Versandbereich. Hier durchlaufen sie eine automatische Deckelmaschine, danach die automatische Umreifung und Etikettierung und werden anschließend für den Warenausgang zur Verfügung gestellt. Durch die Änderung des bestehenden Konzeptes bei der Kleinteilekommissionierung ist die Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Anlage erheblich gestiegen. Während die Lagerdichte im Tablarlager bereits optimal ausgenutzt wurde, können nun im Fachbodenlager die einzelnen Artikel mit höherer Frequenz und auch flexibler gegriffen werden. Ebenso ist die Leistungsfähigkeit des jetzigen Verdichtungsbereiches durch den Hochleistungsbehälterrundlauf und den von Vanderlande Industries ergonomisch ausgestatteten Verdichtungsarbeitsplatz im Gegensatz zu der vor 20 Jahren gewählten Lösung erheblich gesteigert worden. Großteilelagerung Bei der Erweiterung des für langsam drehende Artikel genutzten Palettensystems um beinahe 100 Prozent hat man sich nicht mehr für das Ware-zum-Mann-Prinzip, sondern für das Prinzip "Mann-zur-Ware" entschieden. Das heißt, nun werden die Paletten in zwei Bereichsebenen in Regalen für die Kommissionierung bereitgestellt. Im oberen Bereich des Palettensystems werden die Artikel mithilfe von Handhubwagen von der Lagerpalette in die Kundenpalette kommissioniert. Im unteren Bereich werden die Artikel mithilfe von Schubmaststaplern kommissioniert. Durch die Kombination dieser drei soeben beschriebenen Palettenbereitstellsysteme kann jeder einzelne Artikel nun entsprechend seines Durchsatzes und seiner Größe optimal für die Kommissionierung bereitgestellt werden. Fazit Quelle: MyLogistics |