Mehr Wettbewerbsgleichheit für den österreichischen Onlinehandel

Wermutstropfen des Onlinehandels-Booms: Mehr als die Hälfte der Ausgaben in Österreich fließen ins Ausland – WKÖ-Bundessparte Handel und EuroCommerce mit Lösungsansätzen.

 Onlineshopping wird immer beliebter – das ist eines der vielen Ergebnisse der Onlinehandelsstudie 2019. „Die Bundessparte Handel, die sich bereits seit vielen Jahren mit dem Thema Onlinehandel befasst, hat diese Erhebung auch heuer wieder in Auftrag gegeben“, so Peter Buchmüller, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ).

Die Studie beinhaltet neben aktuellen Zahlen zum elektronischen Handel/E-Commerce auch einen Blick auf die Entwicklung dieses Bereiches in den vergangenen 15 Jahren. „Da zeigen sowohl Internet-Nutzung als auch der Einkauf im WWW eine rasante Entwicklung“, so Handelsforscher und Studienautor Ernst Gittenberger von der KMU Forschung Austria. Mittlerweile nutzen 88 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher zwischen 16 bis 74 Jahren das Internet. 60 Prozent der Österreicher kaufen Einzelhandelswaren im WWW ein, 49 Prozent auch im EU-Ausland. In absoluten Zahlen ist dies ein Anstieg von 660.000 Onlineshoppern aus Österreich im Jahr 2003 auf derzeit rund 4 Millionen.

Aber nicht nur die Zahl der Online-Shopper ist in der vergangenen Dekade deutlich gestiegen, auch die Ausgaben beim Online-Shopping nehmen kontinuierlich zu. Summierten sich die Ausgaben der Österreicher beim Einkauf von Einzelhandelswaren via Internet im Jahr 2008 noch auf rund 2,4 Milliarden Euro, belaufen sich die Online-Ausgaben im Jahr 2018 auf rund 7,3 Milliarden.

#WIRsindHANDEL – WKÖ-Bundessparte Handel macht sich für mehr Wettbewerbsgleichheit für den österreichischen Handel stark.

Allerdings gibt es einen massiven Wermutstropfen, so Peter Buchmüller, der Sprecher des österreichischen Handels: „Rund 4 Milliarden Euro bzw. rund 55 Prozent der Online-Ausgaben fließen dabei zu ausländischen Internet-Anbietern. In Sachen Umsatz- und Kaufkraftabfluss zu ausländischen Onlinehändlern besteht Handlungsbedarf – darauf weisen die Bundessparte Handel, die Interessenvertretung des österreichischen Handels, und der europäische Handelsdachverband EuroCommerce seit Langem hin“, halten Peter Buchmüller und Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der WKÖ-Bundessparte Handel, fest.

Was wird gerne online gekauft?
Top-Seller beim Online-Shopping ist und bleibt die Warengruppe Bekleidung/Sportartikel. 41 Prozent der Österreicher im Alter von 16 bis 74 Jahren kaufen zumindest einmal pro Jahr Produkte aus dieser Warenkategorie online ein. Bücher/Zeitschriften liegen auf Platz 2 im Online-Ranking, obwohl die Zahl der Online-Shopper im Vergleich zu 2013 abgenommen hat. Im Gegensatz dazu werden Haushaltsgüter immer öfter online gekauft. Mittlerweile kaufen 23 Prozent der Österreicher Möbel, Spielzeug, etc. im in- und ausländischen Internet-Einzelhandel ein.

Zwar verzeichnet auch die Warengruppe „Lebensmittel/Güter des täglichen Bedarfs“ eine deutliche Steigerung in den letzten 5 Jahren, im Vergleich zum modischen Segment fällt der Anteil der Online-Shopper mit 13 Prozent aber nach wie vor gering aus.

Online-Shopping wird immer mehr zu mobile Shopping.
78 Prozent der Österreicher nutzen das Internet via Smartphone, 27 Prozent kaufen via Smartphone online ein.

Wo kaufen die europäischen Konsumenten außerhalb ihres Heimatlandes online ein?
Mehr als 54 Millionen Europäer kaufen Waren – insbesondere kleine elektronische Geräte, Handyzubehör, Schuhe und Kleidung – online in China ein, und 26,6 Millionen in den USA. „Insbesondere der Online-Einkauf in China nimmt dramatisch zu“, sagt Buchmüller.

Faktum ist: Der grenzüberschreitende elektronische Handel innerhalb der EU ist nicht so schnell gewachsen wie in Ländern außerhalb der Europäischen Union. Der europäische Markt für digitale Dienste liegt deutlich hinter den USA und China zurück, insbesondere was die Präsenz auf dem Weltmarkt anbelangt. „Der europäische Handel braucht Steuerfairness“, so Buchmüller und Thalbauer. Folgende Notwendigkeiten sehen die WKÖ-Bundessparte Handel und EuroCommerce im Zusammenhang mit dem Umsatzabfluss ins Ausland:

„All das ist deshalb so wichtig, weil ein leistungsfähiger Wirtschaftsstandort einen starken Handel braucht“, so Handelsobmann Peter Buchmüller und Bundesspartengeschäftsführerin Iris Thalbauer. Neben intensiven Gesprächen mit der heimischen Politik laufen auch Aktivitäten auf europäischer Ebene gesetzt, etwa vom europäischen Handelsdachverband EuroCommerce. Dort ist übrigens seit Kurzem mit Jürgen Roth, einem Unternehmer aus der Steiermark und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Österreich, ein Österreicher als EuroCommerce-Vizepräsident im engsten Führungsteam von Präsident Régis Degelcke. (PWK294/JHR)

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