Bündnis für mehr Logistikfachkräfte in Südbaden

SVG, Bundesagentur für Arbeit und Verband des Verkehrsgewerbes Südbaden schmieden Pakt für Logistikfachkräfte und wollen Langzeitarbeitslose und Migranten für Logistik begeistern.

Pakt für Fachkräftegewinnung: Christian Ramm, Vorsitzender der Geschäfts¬führung der Agentur für Arbeit, Freiburg, Peter Welling, geschäftsführender Vorstand der SVG Südbaden und des Verbandes des Verkehrsgewerbes und Norbert Meigel, Oberstudiendirektor und Leiter der Gewerbeschule Breisach.
Pakt für Fachkräftegewinnung: Christian Ramm, Vorsitzender der Geschäfts¬führung der Agentur für Arbeit, Freiburg, Peter Welling, geschäftsführender Vorstand der SVG Südbaden und des Verbandes des Verkehrsgewerbes und Norbert Meigel, Oberstudiendirektor und Leiter der Gewerbeschule Breisach.

Das Logistikgewerbe in Südbaden sucht händeringend Fachkräfte und die SVG Südbaden, die Bundesagentur für Arbeit und der Verband des Verkehrsgewerbes Südbaden wollen helfen. Anlässlich der bundesweiten Kampagne „Fachkräftewoche – In Deutschland steckt mehr“ am Mittwoch erörterten der geschäftsführende Vorstand der SVG Straßenverkehrs-Genossenschaft Südbaden eG, Peter Welling, der gleichzeitig dem Verband des Verkehrsgewerbes Südbaden e.V. vorsteht, und der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm, wie die drohende Fachkräftelücke abgewendet werden kann. Während die Zahl der Arbeitslosen insgesamt weiter rückläufig ist, gilt das nicht für Langzeitarbeitslose oder Arbeitslose mit Migrationshintergrund. Ihre Zahl hat gegen den Trend zum Teil deutlich zugenommen. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei den Flüchtlingen, die jetzt immer mehr auch für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen.

„Unser Gewerbe bietet krisensichere Arbeitsplätze in überwiegend mittelständischen Unternehmen. Ob Ausbildung oder Quereinstieg, es gibt für nahezu jeden eine Chance, im Speditionsgewerbe Fuß zu fassen. Den Berufsabschluss nachzuholen ist auch jenseits der 40 kein Problem und ein Aufstieg immer eine Option. Vor wenigen Jahren noch ungelernt oder arbeitslos und jetzt Meister im Logistikgewerbe – das haben bereits einige geschafft. Aber es könnten noch mehr sein“, sagt Welling.

„Wir müssen alles dafür tun, damit sich Arbeitslosigkeit nicht weiter verfestigt. Das Logistikgewerbe kann hier helfen. Die Bereitschaft der Branche, diese Menschen als Mitarbeiter zu gewinnen und in sie zu investieren, ist hoch. Das wollen wir von unserer Seite flankieren und einen beachtlichen Teil unserer Mittel für berufliche Weiterbildung dort einsetzen“, ergänzt Ramm.

Gerade für Menschen mit Migrationshintergrund, und damit auch Flüchtlingen, stehen die Türen der Branche weit offen. Dabei gehe es längst nicht nur um Helfertätigkeiten. „Viele machen eine Ausbildung oder Umschulung. Meine Berufskraftfahrer-Klassen sind längst kulturell gemischt“, betont Oberstudiendirektor und Leiter der Gewerbeschule Breisach, Norbert Meigel. Die aktuell 19 Auszubildenden mit ausländischem Pass kommen aus Afghanistan, Frankreich, Gambia, Italien, Kasachstan, Kanada, Polen, Rumänien, Russland, Türkei und Togo. „Die Ausbildung ist anspruchsvoll und die Verantwortung später im Beruf groß. Aber ich bin davon überzeugt, dass sie das schaffen und der eine oder andere sogar schon den Meisterbrief im Blick hat“, sagt Meigel.

Im vergangenen Jahr absolvierten im Wirtschaftsraum Freiburg knapp 300 Arbeitslose eine Umschulung oder berufliche Weiterbildung in den Logistikberufen (76 im Bereich Lagerwirtschaft, 222 im Bereich Transport). Zum Ende dieses Jahres wird eine ähnliche Größenordnung erwartet. Damit gehören Maßnahmen im Bereich Lager- und Transport zu den Bildungszielen, in denen besonders viele Arbeitslose qualifiziert werden. Nicht zuletzt deshalb, weil im Anschluss die Perspektiven auf einen Arbeitsplatz als besonders günstig eingeschätzt werden.

In der Stadt Freiburg und den beiden Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen arbeiten rund 9.900 Menschen (7.641 Männer und 2.212 Frauen) in 547 Betrieben des Logistikgewerbes. Das sind 4,1 Prozent aller Beschäftigten. Jeder sechste Beschäftigte hat einen ausländischen Pass. Die Branche bildet derzeit 429 Jugendliche und Erwachsene dual aus (310 Männer und 119 Frauen). Der Fachkräftebedarf wird in Zukunft weiter steigen, da deutlich mehr Beschäftigte altersbedingt ausscheiden als Jugendliche nachrücken. Mehr als jeder dritte Beschäftigte ist über 50 und nur jeder elfte unter 25 Jahre alt. „Das sind die Fakten. Deshalb müssen wir handeln und unsere Aktivitäten zur Fachkräftesicherung eng mit der Agentur für Arbeit Freiburg abstimmen“, sagt Welling.

Quelle: www.svg.de

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