Carbon Footprint: Der CO2-Rechner von 24plus nach DIN 16258 jetzt TÜV-zertifiziert

Der CO2-Rechner nach DIN EN 16258 („Berechnung von Treibhausgasen in der Logistik“), den die Stückgutkooperation 24plus ihren 47 Partnern im Inland seit Juni 2013 zur Verfügung stellt, ist jetzt auch vom TÜV Hessen zertifiziert. Die Übergabe des Zertifikats erfolgte vergangene Woche auf der Fachmesse transport logistic in München. Im Zertifikat wird bestätigt, dass die Erhebung und Berechnung des transportbedingten Ausstoßes von Treibhausgasen wie CO2, Methan, Lachgas und Fluorkohlenwasserstoffen normgerecht und auf einer repräsentativen Datenbasis erhoben wurde. Den CO2-Rechner entwickelte 24plus gemeinsam mit dem Steinbeis-Beratungszentrum Spedition und Logistik unter der Leitung von Prof. Dirk Lohre.
 
Zur Erhebung bei 24plus wurden 13 nationale Referenzbetriebe ausgewählt (knapp 30 Prozent). Diese Betriebe haben in einem repräsentativen Zeitraum die relevanten Daten, insbesondere die Leistungsdaten im Nahverkehr, die unterschiedlichen Hauptlaufabwicklungsformen (Hubverkehre, Direktverkehre, Stafettenverkehre) sowie die Dieselverbräuche der Fahrzeuge erhoben. Berücksichtigt wurde sowohl der Eigenfuhrpark als auch der Transportunternehmerfuhrpark. Bei der Auswahl der Referenzbetriebe wurde auf eine regionale Ausgewogenheit (Großstadt/Land, flache/bergige Streckenprofile) geachtet.
 
„Wir haben bei der Erhebung erstmals auf Basis der neuen Norm DIN EN 16258 den Sachstand festgestellt“, erklärt 24plus-Geschäftsführer Peter Baumann. „Im nächsten Schritt werden wir mit unserem System Frankreich-taugliche Daten ermitteln.“ Bekanntlich müssen ab dem 1. Oktober 2013 Logistikunternehmen mit Start- oder Zielpunkt in Frankreich die Kohlendioxidemissionen ihrer Transportaufträge erfassen und gegenüber ihren Kunden offenlegen. Angesichts verschiedener Normenauslegungen sind dabei diverse Anpassungen vorzunehmen. Im Weiteren wird 24plus regelmäßig Nachfolgeerhebungen anstellen, um Vergleichswerte ermitteln zu können. Peter Baumann: „Nachhaltigkeit ist keine Modeerscheinung, sondern eine Daueraufgabe.“ Auch bei den zukünftigen Aufgaben wird 24plus mit dem Steinbeis-Beratungszentrum Spedition und Logistik zusammenarbeiten.
 
TÜV lobt Datenbasis
 
Bei der Übergabe des Zertifikats auf der transport logistic lobte Jürgen Bruder vom TÜV Hessen die Datenbasis des Carbon-Footprint-Systems von 24plus: „In die Ermittlung der Werte wurden eine Fülle fahrzeugvariabler Daten zusammengetragen und nur in Ausnahmefällen auf Default-Daten zurückgegriffen. Außerdem wurden alle Angaben einer eingehenden Plausibilitätsprüfung unterzogen. Damit ist die Erhebung normgerecht und trifft die Realität.“
 
Verhaltenes Kundeninteresse
 
Derzeit ist das Interesse der Verlader, Informationen über transportbedingten Umweltemissionen ihrer Sendungen zu erhalten, nach Aussagen Peter Baumanns noch gering. Dies werde sich aber, so eine Einschätzung, schon in Kürze ändern. Umso größer ist dafür das Interesse der 24plus-Partner an Emissionsdaten. Drei Viertel der 24plus-Partner sehen Nachhaltigkeit als wichtiges Zukunftsthema an und haben bereits eigene Umweltmanagement-Systeme installiert oder sind im Begriff, dies zu tun. Dies erfolgt auch aus wirtschaftlichen Erwägungen heraus. „Die prägenden Faktoren für die transportbedingten Emissionswerte sind Auslastung, Stoppdichte im Nahverkehr, die Verkehrsführung der Hauptläufe, der Fuhrpark und die Verhaltenskomponente der Mitarbeiter, zuvorderst der Fahrer“, erklärt Peter Baumann. „Dies sind zugleich die Stellschrauben für die Wirtschaftlichkeit in der Stückgutspedition. Mit unserer jetzt zertifizierten Emissionsstatistik verbinden wir Ökonomie und Ökologie in sinnvoller Weise.“

Quelle: 24plus

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