CSCMP Roundtable Germany-Veranstaltung mit positivem Echo

Kennzahlensysteme – Zahlenfriedhof oder Steuerungsinstrumente

 

Kennzahlensysteme sind in der Betriebswirtschafts- und Logistiklehre nicht neu. Sie werden zur Planung, Kontrolle und Steuerung von Prozessen eingesetzt. Während sie im Einzelhandel einen Siegeszug hinter sich haben, halten sie in der Industrie, insbesondere bei KMU (kleinen und mittelständischen Betrieben), erst langsam Einzug. Der hohe Zeitaufwand für die Erstellung und Pflege eines Kennzahlensystems sowie die Erfassung der Daten schreckt viele Unternehmen. Dabei haben sich fast alle inzwischen schlanke Strukturen und ein kontinuierliches Optimieren ihrer Geschäftsprozesse zum Ziel gesetzt.
 

Der Council of Supply Chain Management Professionals (CSCMP) in Deutschland nahm diese Situation zum Anlass, Vertreter von John Deere, Grohe, Freudenberg und Heidelberger Druckmaschinen über ihre Erfahrungen mit Kennzahlen in der Produktion und im Supply Chain Management referieren zu lassen. Eine Podiumsdiskussion sowie eine Werksbesichtigung in der Getriebefabrik und der Traktorendmontage der John Deere Werke Mannheim ermöglichten weitere Einblicke und einen offenen Erfahrungsaustausch im Kreise der Supply-Chain-Professionals.
 

Der global aufgestellte Traktorenhersteller John Deere arbeitet bereits mit international vergleichbaren Messzahlen an allen Produktionsstandorten weltweit, um die Erfolge seiner Lean-Manufacturing-Strategie zu überwachen und weitere, kontinuierliche Verbesserungen anzustoßen. Der Armaturenhersteller Grohe setzt am Standort Hemer ein Kennzahlensystem bereits erfolgreich ein und hat von den Erfahrungen der Einführung berichtet. Die Heidelberger Druckmaschinen sind mitten in der Einführung. Im Vordergrund stehen eine hohe Produktqualität und Produktivität, die operative Stabilität der Produktion, kürzere Durchlaufzeiten, fristgerechte Lieferungen, eine verbesserte Produktionsflexibilität, weniger Ausschuss, Materialverbrauch, Warenbestände, Profitabilität etc. Die weitgehend automatisierte Erfassung und Visualisierung der Kennzahlen bereitet noch überall Probleme.
 

Die familiengeführte Unternehmensgruppe Freudenberg mit ihrer sehr heterogenen Produktpalette hat erst vor Kurzem begonnen, Kennzahlensystem in verschiedenen Hierarchiestufen einzuführen. Hierbei werden Best Practice Cases in einzelnen Produktionssparten entwickelt, die zur Nachahmung in anderen auffordern sollen.

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