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DB Schenker neu – Standort Klagenfurt

Im September hat die Schenker & Co AG den modernsten Speditionsterminal in Kärnten eröffnet.  

Mag. Elmar Wieland ist ein besonnener Mann. Was der Vorstandsvorsitzende der Schenker & Co AG Österreich und Südosteuropa sagt, hat Hand und Fuß. Von voreiligen Stellungnahmen oder Kommentaren mit fachlich zweifelhaftem Inhalt nimmt er Abstand. Das gilt für alle Aktivitäten in seinem Zuständigkeitsbereich und bekommt dem Unternehmen gut. DB Schenker erzielte in der vom Regional Head Office in Wien geführten Region Südosteuropa in den letzten Jahren teilweise beträchtliche Zuwächse und Marktanteilsgewinne. 

 

Im letzten Jahr stand bei 6,3 Mio. spedierten Sendungen im nationalen und internationalen Landverkehr, 232.600 TEU (FCL) sowie 73.500 Kubikmeter (LCL) Seefracht und 73.400 Tonnen Luftfracht ein Umsatz in Höhe von 1,4 Mrd. Euro zu Buche. Aktuell umfasst das Netzwerk des weltweit tätigen Transport- und Logistikdienstleisters in Südosteuropa 72 Niederlassungen in 16 Staaten. Zur Region gehören die Landesgesellschaften in Österreich, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Rumänien, Moldawien, Bulgarien, Griechenland, Zypern und Türkei.

 

Am 9. September stattete Elmar Wieland der Geschäftsstelle Klagenfurt von DB Schenker einen Besuch ab. Hauptpunkt der „Visite“ in der Kärntner Landeshauptstadt war ein schöner und für die weitere Zukunft des Speditionsunternehmens in Österreichs südlichstem Bundesland vielversprechender Anlass. Die Rede ist von der Eröffnung des neuen Speditionsterminals auf einem 30.000 m² großen Grundstück auf dem Gelände des Klagenfurter Flughafens. Zu den Besonderheiten des mit Gesamtinvestitionen in Höhe von 13 Mio. Euro errichteten Neubaus zählt die unmittelbare Nähe zur Südautobahn A2. Das bewirkt einerseits eine optimale Anbindung an das lokale und internationale Straßennetz. Gleichzeitig ist dadurch die Entlastung des Klagenfurter Stadtgebietes gewährleistet. Mit der für Mitte 2012 angekündigten Fertigstellung des Anschlussgleises erfährt der Terminal eine Aufwertung zum Rail Service Center. Darunter versteht man bei DB Schenker Anlagen, über die Waren direkt oder nach einer Zwischenlagerung auf die Bahn verladen werden. Die Kunden ersparen sich damit die Vorhaltung von eigenen Anschlussgleisen.

 

DB Schenker erbringt im Raum Kärnten seit dem Jahr 1919 Dienstleistungen in den Bereichen Transport, Spedition und Logistik. Die zeitweise zwei Niederlassungen in Villach und Klagenfurt erfuhren in den 1990er Jahren eine Zusammenlegung zu einer zentralen Geschäftsstelle in der Landeshauptstadt. Seither avancierte das Unternehmen zu einem der führenden Anbieter sowohl im europäischen Landverkehr wie auch in der Luft- und Seefracht. Auch in der Zoll- und Messespedition steht die Marke DB Schenker bei den Kärntner Wirtschaftstreibenden hoch im Kurs. Der Status als „Exklusiver Speditionspartner“ der Klagenfurter Messe legt Zeugnis davon ab. 

 

Sowohl Großkunden als auch viele kleine und mittelständische Auftraggeber aus Kärnten intensivierten in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit der weltweit tätigen Spedition. Elmar Wieland ist sich dieses Umstandes bewusst und würdigte in bei der Eröffnung der neuen Geschäftsstelle dementsprechend. „Kärntens Wirtschaftsleistung wird unterschätzt. Bei uns sind die Exporte der Geschäftstelle Klagenfurt in der jüngeren Geschichte genauso stark gewachsen wie im restlichen Bundesgebiet“, erklärt der DB Schenker-Manager im Gespräch mit der Österreichischen Verkehrszeitung. Hauptverantwortlich für diese Entwicklung sind nach seiner Einschätzung die Absatzerfolge der lokalen Industriebetriebe aus den Branchen High Tech, Solartechnik, Maschinenbau, Holzprodukte und Konsumgüter in Europa und Übersee. Hervorgerufen durch die deutlichen Volumensteigerungen in den letzten Jahren arbeitete die Speditionsanlage am bisherigen Standort in der Raiffeisenstraße an der Kapazitätsgrenze. Platz für weiteres Wachstum war keiner mehr vorhanden. Die Suche nach einem Ersatz zur Festigung und Verbesserung der starken Marktposition in allen Segmenten der internationalen Spedition führte letztlich zum Grundsatzbeschluss für den Bau des neuen Speditionsterminals auf dem Gelände des Klagenfurter Flughafens. „Hier präsentieren wir uns jetzt als Lösungsanbieter für Unternehmen jeder Größe“, betont Klaus Hermetter, der Leiter der Klagenfurter Geschäftsstelle. Und, so präzisiert er: „Im Landverkehr dient das enge Zusammenspiel mit dem Euro-Hub in Salzburg als Garant wir beste Laufzeiten in Europa. In der Luftfrachtspedition nutzen wir die Drehscheiben von DB Schenker in Salzburg und Wien.“ Seefrachten mit Ausgangs- und Zielorten in Kärnten organisiert die Klagenfurter Niederlassung hauptsächlich über die Südhäfen Koper und Triest.

 

Investition in die Zukunft

Das neue Speditionsterminal von DB Schenker auf dem Klagenfurter Flughafen stellt eine Investition in die Zukunft dar. Die Anlage gliedert sich in eine 2.500 m² große Umschlaghalle mit 34 Toren mit hydraulisch verstellbaren Rampen und in ein Logistiklager mit 2.400 Palettenstellplätzen auf rund 2.000 m² gedeckter Fläche. „Die Leitbetriebe der Kärnter Wirtschaft beschäftigen sich intensiv mit dem Thema Outsourcing. Wir verzeichnen eine steigende Nachfrage nach umfassenden Lösungen unter Einschluss der Lagerhaltung und von diversen Zusatzdiensten“, bemerkt Elmar Wieland dazu. Das mit 2.500 m² Nutzfläche ausgestattete Bürogebäude ist auf eine Größe für über 100 Mitarbeiter ausgelegt. Momentan stehen in der Geschäftstelle rund 80 Mitarbeitende auf der Gehaltsliste. Dieses Team hat im letzten Jahr rund 40 Mio. Euro Umsatz generiert.

 

DB Schenker präsentiert sich am neuen Klagenfurter Standort als Komplettanbieter von Dienstleistungen in den Bereichen Transport, Spedition und Logistik. Die Ausstattung der Umschlaghalle mit einer Videoanlage mit 35 Kameras zur Dokumentation des Warenflusses und einer automatischen Mess- und Wiegeanlage dient laut Klaus Hermetter als Garant für ein hohes Maß an Sicherheit und Abfertigungsqualität. Als weitere Novität führt der Spediteur die in der Implementierungsphase befindliche Landverkehrssoftware „STAR“ ins Treffen. Mir dieser IT-Applikation wird der gesamte Transportablauf von der Offert- bis zur Rechnungslegung in einem durchgängigen Prozess abgebildet. Dadurch erhöht sich die Auskunftsfähigkeit gegenüber den Kunden. Im gesamten Terminal kommt eine Barcode-Scanning-Anlage der neuesten Generation zum Einsatz. Diese Technologie bewirkt die automatische elektronische Erfassung des Warenflusses von der Sendungsannahme bis zur Auslieferung. (JH)

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