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Deloitte Studie: Österreichs Unternehmen hinken beim Thema KI hinterher

Das Aufkommen generativer Technologien wie ChatGPT haben in den vergangenen Monaten einen noch nie dagewesenen Hype um Künstliche Intelligenz (KI) ausgelöst. Auch im Unternehmenskontext wird dem Thema großes Potenzial zugesprochen. Allerdings: Laut einer neuen Deloitte Studie spielt KI hierzulande noch eine untergeordnete Rolle. Der Großteil der Unternehmen steht der Technologie zwar grundsätzlich positiv gegenüber, fehlendes Know-how sowie offene rechtliche Fragen behindern jedoch die breite Etablierung.

Künstliche Intelligenz ist derzeit in aller Munde – und auch österreichische Unternehmen kommen an der neuen Technologie nicht mehr vorbei. Laut einer Umfrage des Beratungsunternehmens Deloitte Österreich unter 168 heimischen Führungskräften stehen beachtliche 93 % der Betriebe dem Einsatz von KI positiv gegenüber. In der Praxis wird die Technologie aber noch kaum genutzt.

„Lediglich in zwei von zehn Unternehmen wird KI schon jetzt in größerem Ausmaß eingesetzt. Beim Rest spielt sie nur eine kleine bis gar keine Rolle. Hier bleibt viel Potenzial liegen. Das muss sich ändern, denn Fakt ist: KI ist gekommen, um zu bleiben“, weiß Evrim Bakir, Managing Partnerin im Consulting bei Deloitte Österreich.

Großes Potenzial für Unternehmen

Trotz Zurückhaltung wissen die Unternehmen über den Mehrwert der neuen Technologie Bescheid. Vor allem in der Effizienzsteigerung (91 %) sowie der Reduktion repetitiver Aufgaben (87 %) sehen sie Potenzial. Für rund zwei Drittel birgt KI zudem für die Entwicklung neuer und innovativer Services eine große Chance. Auch bei der Kompensation von fehlendem Personal (59 %), der Fehlerreduktion (59 %) sowie der Förderung agiler Prozesse (49 %) können KI-Anwendungen laut den Befragten zu einem zentralen Hilfsmittel werden. Hinsichtlich der Entstehung neuer Jobs (27 %) glauben hingegen deutlich weniger an einen signifikanten Mehrwert.

„Die Unternehmen, die die Technologie bereits nutzen, setzen sie hauptsächlich im Bereich der Prozessautomatisierung ein. Künftig werden sich die Anwendungsfelder aber mit Sicherheit weiter ausweiten und von Qualitätskontrolle über Contenterstellung bis hin zu Betrugserkennung reichen. Dann wird auch die Hebelwirkung von KI für die Schaffung neuer Jobprofile einsetzen“, erklärt Stevan Borozan, Director und Leiter des Digital Transformation Teams bei Deloitte Österreich.

Risiken bereiten Sorge

Das Potenzial von KI ist unbestritten, gleichzeitig bringt die neue Technologie aber auch zahlreiche Risiken mit sich. Kopfzerbrechen bereiten den Unternehmensverantwortlichen in diesem Zusammenhang vor allem die fehlende Empathie bei KI-basierten Entscheidungen (66 %), der mögliche Verlust von moralischen Maßstäben (62 %) sowie die Abnahme der zwischenmenschlichen Interaktion (60 %). Aber auch die potenzielle Betrugs- und Fehleranfälligkeit (57 %) wird als Gefahr gesehen.

„Innovation birgt immer ein gewisses Risiko in sich. Umso wichtiger ist es, mögliche Stolperfallen frühzeitig zu erkennen, mit diesen transparent umzugehen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen“, meint Stevan Borozan.

Unklarheiten fordern Unternehmen

Neben den genannten Risiken müssen die Unternehmen für die erfolgreiche Etablierung einige weitere Hürden überwinden. Vor allem fehlendes Know-how (71 %) und der Personalmangel (37 %) werden als Herausforderungen betrachtet. Aber auch die unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen (52 %) sowie viele offene Fragen beim Datenschutz (47 %) bremsen den großflächigen Einsatz.

„Unternehmen müssen sich für den breiten Roll-out von KI sowohl strategisch als auch organisatorisch besser aufstellen. Der Ball liegt aber auch bei der Politik: Es braucht klare rechtliche Rahmenbedingungen, um bestehende Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen und den Umgang mit der neuen Technologie zu erleichtern“, resümiert Evrim Bakir.Zum Download:

Deloitte AI Quick Study 2023

Rückfragehinweis:
Deloitte Österreich
Mag. Armin Nowshad
Head of Corporate Communications
+43 1 537 00 8556
arnowshad@deloitte.at
www.deloitte.at

Quelle: APA / OTS


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