Deutsche Post streicht fast 15.000 Stellen bei DHL Express USA
Ziel ist es, die Profitabilität im gesamten Konzern zu verbessern, indem operative und nicht-operative Kosten weiter gesenkt werden. Diese Maßnahmen sollen die Deutsche Post World Net auf die weltwirtschaftlichen Herausforderungen der nächsten Zeit vorbereiten. Die gestern vorgelegten Konzernzahlen für die ersten neun Monate des Jahres zeigen ein um 1,3 Prozent gestiegenes EBIT vor Einmaleffekten von 1,6 Milliarden Euro, der Umsatz stieg im selben Zeitraum um 2,3 Prozent auf 40,5 Milliarden Euro. Etwa 70 Prozent dieser Umsätze wurden außerhalb Deutschlands generiert. „Ich habe mich in den ersten neun Monaten meiner Amtszeit darauf konzentriert, dringende Themen aus der Vergangenheit anzupacken und unsere Ertragsbasis zu stärken“, so Vorstandsvorsitzender Dr. Frank Appel bei einer Pressekonferenz in Bonn. „Wir sehen unser Umfeld realistisch und ergreifen klare Maßnahmen zur Kostensenkung. Ich bin jetzt zuversichtlich, dass auch in schwierigster wirtschaftlicher Zeit die Weichen für langfristiges Wachstum des Konzerns gestellt sind.“ Restrukturierung DHL Express in den USA Die Restrukturierung wird den Konzern voraussichtlich zusätzlich 1,9 Milliarden Dollar (1,5 Milliarden Euro) kosten. Der gesamte Restrukturierungsaufwand wird sich damit auf 3,9 Milliarden Dollar (3 Milliarden Euro) über zwei Jahre belaufen und mehrheitlich noch in 2008 gebucht werden. Als ein Ergebnis dieser Maßnahme werden die Verluste vor Einmalkosten aus dem DHL-US-Express-Geschäft im laufenden Jahr nun voraussichtlich 1,5 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) betragen. Der Konzern erwartet, dass sich die Verluste im Jahr 2009 auf höchstens 900 Millionen Dollar (692 Millionen Euro) belaufen. Die Verluste sollen ab dem vierten Quartal 2009 in einer Größenordnung von weniger als 400 Millionen Dollar (308 Millionen Euro) pro Jahr liegen. Durch den Ausstieg aus dem rein nationalen US-Express-Markt verbleibt der DHL ein operatives Geschäft in Amerika, dessen zukünftige Entwicklung besser vorhersehbar ist. Der Wertbeitrag des restrukturierten Geschäfts wird den Umfang der jährlichen Verluste eindeutig übersteigen. Der Konzern strebt nach wie vor eine Erwirtschaftung der Kapitalkosten im globalen DHLExpress- Geschäft im Jahr 2010 an. John Mullen, im Konzernvorstand verantwortlich für DHL Express: „Dies ist die richtige Entscheidung für unser US-Express-Geschäft, wenn man die wirtschaftliche Lage berücksichtigt und die Zukunft im Blick hat. Wenn wir uns künftig im Lande auf das konzentrieren, was wir besser können als alle anderen, nämlich Express international, dann ist das im besten Interesse unserer weltweiten Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre.“ Das neu dimensionierte Netzwerk mit insgesamt 3.000 bis 4.000 Mitarbeitern wird vollständig auf die Bedürfnisse der international orientierten Express-Kunden des Konzerns ausgerichtet sein. Ohne Einschränkung werden sämtliche weltweiten Sendungen in die USA weiterhin zugestellt, und in den USA können Kunden 99 Prozent der bisherigen internationalen Sendungen auch künftig für den grenzüberschreitenden Versand aufgeben. Somit bleiben die USA ein Schlüsselmarkt für die Deutsche Post World Net, zumal die anderen DHL-Geschäftseinheiten von den Restrukturierungsmaßnahmen bei Express in keiner Weise betroffen sind. Der Konzern wird unverändert in die erfolgreichen US-Einheiten von Supply Chain/CIS, Global Forwarding/Freight und Global Mail investieren, die mit insgesamt mehr als 25.000 Beschäftigten ihre jeweiligen Geschäfte nachhaltig weiterentwickeln. Quelle: MyLogistics |