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DHL-Erpressung: Täter fordert zehn Millionen Euro in Bitcoin

Seit Tagen wird die Deutsche Post DHL von einem Erpresser in Atem gehalten, der Paketbomben verschickt. Nun wurde bekannt, dass der Täter zehn Millionen Euro in Bitcoin fordert.

Der oder die Täter, die hinter der DHL-Erpressung stecken, fordern zehn Millionen Euro von dem Paket-Dienstleister. Das gehe aus dem Erpresserschreiben hervor, das sich in einem Paket fand. Das Lösegeld soll dabei in Form der Kryptowährung Bitcoin ausgezahlt werden. Sollte die DHL den Forderungen nicht nachkommen, sollen weitere Paketbomben während der Weihnachtszeit verschickt werden, berichtet die Leipziger Volkszeitung (LVZ).

Das Erpresserschreiben lag den Ermittlern ebenfalls in digitaler Form vor – in dem gefundenen Paket befand sich neben der Zündvorrichtung ein QR-Code, den auf das Schreiben verlinkte. Das Schreiben sei „kurz und knapp in deutscher Sprache formuliert“ worden. Digitale Währungen wie die Bitcoin erfreuen sich im Dark-Web großer Beliebtheit, da sie nicht reguliert sind und nicht zurückverfolgt werden können sollen.

60 Hinweise, keine heiße Spur
Inzwischen haben 50 Ermittler in der Sonderkommission „Quer“ die Jagd nach dem DHL-Erpresser aufgenommen. Die Polizei soll bereits über 60 Hinweise erhalten haben, eine Spur finde sich allerdings nicht darunter. In den Tagen nach dem Fund der Paketbombe in Potsdam kam es vermehrt zu Fehlalarmen.

Zuletzt wurde der LVZ zufolge die Poststelle der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Magdeburg evakuiert, weil ein verdächtiges Paket entdeckt wurde. Auf dem Paket fand sich demnach kein Absender und es war an eine Person adressiert, die nicht in der Behörde arbeitet. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um ein fehlgeleitetes Nikolausgeschenk handelte – in dem Päckchen fand sich lediglich ein Glas Marmelade. 60 Mitarbeiter hatten das Gebäude verlassen müssen.

Prüfung aller Pakete unmöglich
Die Deutsche Post DHL habe seine 60.000 Mitarbeiter wegen der Erpressung sensibilisiert. Es sei einem Sprecher des Konzerns zufolge aber nicht möglich, alle rund sieben Millionen Pakete täglich zu prüfen. In seiner Sondermeldung zu den Erpressungen erklärt die DHL hingegen, dass Pakete bei dem Dienstleister so sicher wie bei jedem anderen großen Paketdienstleister seien. „Es gilt zudem unverändert seit Jahrzehnten für uns das Postgeheimnis, das eine Kontrolle von Sendungsinhalten, die uns übergeben werden, grundsätzlich ausschließt“, so die DHL weiter. Der Paket-Dienstleister weist zudem darauf hin, dass nach Auskunft der Polizei Pakete nur dann eine Bedrohung darstellen können, wenn sie aktiv geöffnet werden.

So erkennen Sie ein verdächtiges Paket:

  • Fehlender oder unvollständiger Absender
  • Auffällige Rechtschreibfehler
  • Flecken oder Verfärbungen am Paket
  • Drähte oder andere Auffälligkeiten am Paket

So sollten Sie bei verdächtigen Paketen handeln:

  • Ruhe bewahren
  • NICHT öffnen, berühren, abtasten, schütteln, biegen oder knicken
  • Extreme Hitze oder Kälte vermeiden
  • Polizei verständigen

 

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