DHL organisierte den Transport des größten Spektrometers der Welt von MAN DWE in Deggendorf nach Karlsruhe

 
Statt  400 Kilometer über Land ging die Reise 8.800 Kilometer mit dem Schiff um halb Europa.

DHL Global Forwarding, der Luft- und Seefrachtspezialist im Konzern Deutsche Post World Net, organisierte den Transport des weltweit größten Ultra Hochvakuum Hauptspektrometers von MAN DWE im bayrischen Deggendorf in das rd. 400  Kilometer entfernte Forschungszentrum (FZK) nach Karlsruhe. Noch nie wurde auf der Welt ein derartiger Behälter gebaut: ein 200 Tonnen schwerer und 24 Meter langer Behälter mit einem Durchmesser von zehn Metern. Zu groß für den Landweg musste der anspruchsvolle Großapparat eine 8.800 Kilometer lange Seereise um halb Europa auf sich nehmen und traf am 25. November 2006 beim Kunden FZK ein.

 
Dafür holte man sich das Bremer Industrial und Machinery Team von DHL Global Forwarding. Dieses Team plante sorgfältig den nicht alltäglichen Transport. Gewicht und Größe erlaubten keinen Schwertransport über die bundesdeutschen Autobahnen. Statt des etwa  400 Kilometer langen Direktweges wurde ein fast 8.800 Kilometer langer Transportweg um halb Europa erforderlich. Auch die vergleichsweise kurze Donau-Nordroute flussaufwärts über Regensburg und durch den Main-Donaukanal scheiterte an den zum Teil geringen Durchfahrtshöhen. Eine Lieferung in Einzelteilen und eine Endmontage am Bestimmungsort scheiterten an den hohen Anforderungen an das Spezialgerät, welche nur im Herstellerwerk zu gewährleisten sind.

 
Das Schwergewicht ist eine Waage für Leichtgewichte, die Neutrinos. Das subatomare Teilchen, kleiner als ein Atomkern, soll zukünftig von Physikern des Forschungszentrums Karlsruhe im Forschungsprojekt Katrin (Karlsruhe Tritium Neutrino) genau bestimmt werden. Das Spektrometer umschließt einen Raum von 1.250 Kubikmeter, in dem ein Ultrahochvakuum erzeugt wird, bis nur noch 100 Billiardstel des normalen Luftdrucks herrscht. Für dieses Projekt erhielt MAN DWE im Jahr 2004 den Auftrag für Konstruktion und Bau. Nach zweijähriger Bauzeit stand nun der Transport an.

Der Koloss startete vom Verladekai von MAN DWE an der Donau  mit einem speziellen Schubleichter flussabwärts bis zum rumänischen Schwarzmeerhafen Constanza. Bis dahin gab es jedoch einige knifflige Aufgaben für das DHL Team zu lösen. Für die notwendigen Schleusendurchfahrten musste eine Ballastierung mit Kies und Wasser vorgenommen werden. Dabei wurde vor den Schleusungen Flusswasser in die dafür vorgesehenen Ballasttanks des Schiffes gepumpt und somit der Tiefgang (Eintauchtiefe der Barge) noch erhöht. Der im Schiff befindliche Kies-Ballast wurde durch das aufgenommene Wasser noch verstärkt.  Kurz vor der Passage stellte man mit dem Wasser noch fehlenden Freiraum zwischen Unterkante der Schleusenbrücke und Oberkante des Spektrometers her. Unmittelbar vor der Schleuse gab es so kurzfristig nur noch Wasser zum Aufnehmen. Deshalb die Kombination von Kies und Wasser. Die Eintauchtiefe der Barge musste bei der Schleusenausfahrt  wieder reduziert werden, also das Wasser schnell wieder aus den Ballasttanks herausgepumpt werden.  Dafür stand natürlich kein Bagger zur Verfügung. 

In Constanza wurde das Gerät auf ein Schwergutschiff umgeladen. Durch den Bosporus und die Ägäis führte die Reise ins Mittelmeer und bei Gibraltar in den Atlantik mit Kurs auf  Antwerpen. Nach zweiwöchiger Seereise erfolgte  im holländischen Moerdeijk, nahe Antwerpen, die Umladung auf ein Spezialponton, das das Spektrometer rheinaufwärts bis Leopoldshafen bei Karlsruhe beförderte.

Dort übernahm das Unternehmen Riga Mainz den Riesen auf dem letzten Reiseabschnitt, dem fünf Kilometer langen Landtransport bis zum Aufstellungsort. Die Umladung auf das Spezialfahrzeug erfolgte mit einem Großkran. Zentimetergenau wurde der Apparat zwischen Häusern, Lichtmasten und Ampelanlagen hindurch manövriert. Teilweise wurden Straßenbahn-Oberleitungen, Schilder und Masten vorübergehend demontiert. Das alles unter Polizeibegleitung. Die Dauer des Landtransportes betrug 3 Tage. Viele interessierte Zuschauer verfolgten den letzten Weg der 200 Tonnen Last.  Am 25. November konnte das Forschungszentrum Karlsruhe den Koloss übernehmen.  Ende

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