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Ein einziges Donau-Frachtschiff transportiert so viel wie 100 Lkw

Mit einer durchschnittlichen Ladung von 2.000 Tonnen kann ein Donau-Frachtschiff nicht weniger als 100 Lkw, die je 20 Tonnen transportieren, ersetzen. Weil in Österreich der Schwerverkehr auf der Ost-West-Achse – insbesondere auf der Westautobahn A1 und der Ostautobahn A4 – Jahr für Jahr zunimmt, will der Bund die Auslastung der Donau, die derzeit bei nur acht bis zehn Prozent liegt, bis 2015 verdoppeln. Möglich machen soll das der "Nationale Aktionsplan Donauschifffahrt", der die Beseitigung von Engstellen vorsieht, wie u. a. an dem oft von Niederwasser betroffenen Stromabschnitt zwischen Wien und Hainburg.

Dazu setzt die Wasserstraßengesellschaft via donau das sogenannte Flussbauliche Gesamtprojekt (FGP) um. Es soll sicherstellen, dass Motorgüterschiffe mit einem Tiefgang von 2,40 Metern und Schubverbände mit einem Tiefgang der Schubleichter von 2,50 Metern die Donau unterhalb von Wien an statistisch 300 Tagen im Jahr befahren können. Denn derzeit beträgt die Beladbarkeit der Güterschiffe wegen des häufigen Niedrigwasserstandes lediglich 60 Prozent – mindestens 80 Prozent jedoch sind erforderlich, damit sich die Benutzung der "Wasserstraße" für eine Frachtreederei rechnet. Das hier brach liegende Potenzial ist enorm: Österreichs Industrie könnte auf der Donau spielend leicht zwei Millionen Tonnen an Waren zusätzlich transportieren, wären die Rahmenbedingungen besser.

In diesem Zusammenhang weist Infrastrukturministerin Doris Bures Befürchtungen der Grünen, das FGP diene nur dazu, die Kapazität der Donau unterhalb von Wien zu erhöhen, zurück. "Mit dem FGP werden auch viele Maßnahmen zur Ökologisierung und Renaturierung der Donau umgesetzt", teilt Bures in Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Nationalratsabgeordneten Christiane Brunner mit. Auch der Nationalpark Donau-Auen erfahre so eine "nachhaltige Sicherung". Gewässerökologische Verbesserungen werde man mit Hilfe eines Maßnahmenbündels erreichen, wie granulometrische Sohlstabilisierung, Gewässervernetzungen, Uferrückbauten sowie die Optimierung der Niederwasserregulierungen, gibt die Infrastrukturministerin bekannt.
www.via-donau.at

Autor: Paul Jezek (PJ)

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