Elektronischer Datenaustausch

Österreich gehört mit 31 Nachrichten und rund 150 Millionen Nachrichtentransfers  zu den europaweit führenden Ländern im Austausch elektronischer Daten, dem sogenannten Electronic Data Interchange (EDI). Welche Möglichkeiten die Technologie noch bietet und welche Potenziale noch offen sind, hat GS1 Austria analysiert und in einer aktuellen Broschüre zusammengefasst. „Wir wollen damit die wichtigsten EDI-gestützten Supply Chain-Prozesse und ihre Vorteile für Handel und Lieferanten aufzeigen und uns auf den Weg zu 100 Prozent EDI im österreichischen Lebensmittelhandel aufmachen“, gibt Mag. Gregor Herzog, MBA, Geschäftsführer GS1 Austria Einblick. Denn trotz der hohen Nutzung stehen Handel und Lieferanten noch vor einer Reihe von Herausforderungen, die für eine zügige Umsetzung zu bewältigen sind. EDI ist eine Form der Kommunikation, bei der kommerzielle und technische Daten plattformunabhängig zwischen Computern bzw. Applikationen verschiedener Geschäftspartner automatisiert ausgetauscht werden können. Durch diese automatisierte Interaktion mit Geschäftspartnern wird die Supply Chain papierlos und damit effizienter und sicherer.

Bestellvorgang ohne Medienbruch
Zehn führende Handelsunternehmen wurden im Sommer 2011 in einer von GS1 Austria beauftragten Studie zum Thema Nutzung und Abdeckungsgrad der Order2Cash-Geschäftsprozesse in der papierlosen Supply Chain befragt. Das Ergebnis: 70 Prozent stellen laufend Lieferanten auf elektronischen Datenaustausch um. Zumindest der Bestell- und Rechnungsprozess mit Lieferanten basiert bei allen Handelsunternehmen auf EDI. Dabei werden bis zu 120 Lieferanten pro Jahr neu angebunden. Die repräsentative Umfrage gab deutliche Hinweise auf das Potenzial und die Effizienz von EDI in der Wertschöpfungskette: „Papierbasierte Geschäftsprozesse erfordern eine intensive manuelle Datenbearbeitung, die bei Digitalisierung entfällt. Dadurch können Informationen direkt und fehlerfrei sowie schneller und günstiger verarbeitet werden. Bis zu Euro 51 können so pro Durchlauf des Order2Cash-Geschäftsprozesses eingespart werden“, fasst Herzog zusammen. Die Bestellverarbeitung ist derzeit der am breitesten EDI-unterstützte Bestellprozess, doch die automatisierte, elektronische Rechnungsverarbeitung (eBilling) setzt zum Aufholkurs an: „eBilling bringt große Vorteile bei der Rechnungsverarbeitung, positionsgenauen Kontrolle und Speicherung der Rechnungen“, so Herzog.

In 10 Schritten zum Erfolg
60 Prozent der Lieferanten warten auf Initiativen des Handels zur weiteren Integration von EDI.: Dieser plant in Zukunft einen generellen Ausbau bei ORDERS (Bestellungen), DESADV (Lieferaviso) und INVOIC (Rechnungslegung) ebenso wie bei eBilling mit elektronischer Signatur. Im Zentrallager und auf Filialebene werden Nicht-Handelswaren-Lieferanten in EDI einbezogen. Darüber hinaus steht GS1 Austria den Anwendern mit einem 10-Punkte-Programm bei der Umsetzung von EDI-Projekten zur Seite. Nach der Analyse der Geschäftsprozesse folgt die gemeinsame Erarbeitung der Voraussetzungen, wie etwa die Vergabe eines GS1 Firmenpräfix. In der GS1 Akademie lernen Unternehmen mehr über den Alltag mit GS1 eCom-Standards. Auf der GS1 Austria Website stehen allen Unternehmen in Österreich die eCom-Nachrichtenbeschreibungen kostenlos zum Download zur Verfügung. Alle Nachrichtenprofile sind für eine Umsetzung im Nachrichtenformat GS1 EANCOM® dokumentiert. Nach der Auswahl der passenden EDI-Lösungen folgt die Registrierung als Teilnehmer des eXite® Business Integration Network, mit dem nahezu jedes Unternehmen weltweit erreichbar ist, das elektronischen Geschäftsdatenaustausch betreibt. Nach dem Synchronisieren der Stammdaten mit den Geschäftspartnern kann – nach erfolgreicher Testphase – der elektronische Datenaustausch beginnen.

Download der Broschüre unter: www.gs1.at/order2cash

Quelle: GS1 Austria

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