|

Entscheidung über Produktionsstandorte muss uneingeschränkt bei Unternehmen verbleiben

Das Präsidium der DHK steht den politischen Diskussionen um Produktionsrückholungen nach Europa als Reaktion auf die Coronakrise äußerst zurückhaltend gegenüber.

Die Erfahrungen der letzten Wochen und Monate zeigt, dass es nicht notwendig ist, globale Produktionsstrategien grundsätzlich in Frage zu stellen. Auch während der Coronakrise haben Lieferketten innerhalb Europas und auch zwischen Europa und Drittstaaten, wie beispielsweise China oder Indien, trotz einiger Verzögerungen standgehalten. Sie haben sogar dazu beigetragen, dass der Rückgang des deutschen BIP nicht noch stärker ausgefallen ist.

Produktionsstandorte im Ausland sind essenziell.
Entscheidungen über Produktionsstandorte basieren auf wirtschaftlichen Grundlagen, an denen auch die aktuelle Pandemie nichts ändert. Wettbewerbsfähigkeit und fachliche Qualifikation europäischer Unternehmen sind unerlässlich für erfolgreiches Wirtschaften auf globalen Märkten und dem Gegensteuern dramatischer Umsatzeinbußen, die sich aus dem Lockdown ergeben. Die Entscheidung über Produktionsstandorte muss daher auch in Zukunft uneingeschränkt bei den Unternehmen verbleiben.

Eine Begrenzung der aktuellen Herausforderungen auf den Produktionsstandort Europa ist nicht zielführend, da sie der strategischen Bedeutung von Auslandsmärkten für exportorientierte Staaten, wie Österreich und Deutschland, entgegenwirkt. In einer globalisierten Welt sind Investitionen und Produktionsstandorte vor Ort essenziell für die Bedienung der Absatzmärkte und die Sicherstellung der Wertschöpfung innerhalb der Länder.

DHK setzt auf Austausch von Unternehmen mit staatlichen Beschaffungseinrichtungen.
Um auf künftige Pandemien besser vorbereitet zu sein, setzt die DHK vielmehr auf eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft. Der Präsident der Deutschen Handelskammer in Österreich (DHK), Hans Dieter Pötsch, schlägt den Aufbau eines intensiven Austauschs von Unternehmen mit den staatlichen Beschaffungseinrichtungen vor. „Ziel muss die Schaffung von Strukturen sein, die es ermöglichen, im Ernstfall Lieferengpässe rascher zu bewältigen und Produktionen hochzufahren“, so Hans Dieter Pötsch. Die DHK fordert daher die Einbindung von Unternehmenssichtweisen in diese Diskussion. Wirtschaft und Staat müssen gemeinsam systematische Abläufe und Mechanismen zur Krisenbewältigung entwickeln.

Rückfragen & Kontakt:
Deutsche Handelskammer in Österreich
Patricia Schindler
Abteilungsleiterin Kommunikation
+43 676 845 14 17-45
patricia.schindler@dhk.at
www.dhk.at

Ähnliche Beiträge