Erste Routenplanungssoftware mit Emissionsberechnung

 
Wie umweltfreundlich sind die deutschen Logistikunternehmen? 

Unternehmer, die im Wettbewerb beim Thema Umwelt punkten wollen, können demnächst ihre tatsächlichen Schadstoffemissionen für jeden einzelnen Transport belegen. Denn die PTV AG bringt die erste Routenplanungssoftware auf den Markt, die auf Basis von Routen den Ausstoß von Schadstoffen berechnet. Dazu gehören außer Kohlendioxid (CO2) zahlreiche weitere Emissionen. Die neue Version von map&guide professional ist ab März 2009 beim Hersteller erhältlich.

Im Logistikgewerbe zählt nicht nur der beste Preis. Klimaschutz ist ein Thema, das alle interessiert. Aber einfach nur zu behaupten, man lege Wert auf umweltfreundliche Transporte, genügt nicht – man muss es auch nachweisen können. Verkehrsoptimierer PTV hat nun erstmals eine fundierte Emissionsberechnung in seine Software integriert. Mit map&guide professional 2009 erhalten Logistikunternehmer einen umfassenden Überblick über den Schadstoffausstoß ihrer Fahrzeuge. Und wenn die Emissionen im Vergleich zur Konkurrenz niedriger ausfallen, hat das Unternehmen ein wertvolles Argument, um sich positiv von seinen Wettbewerbern abzuheben.

Kohlendioxid (CO2) ist der Schadstoff, der den stärksten Reglementierungen unterliegt. Zusätzlich lassen sich mit der PTV-Software, neben dem Kraftstoffverbrauch, auch Emissionen von Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoff (HC), Stickoxid (NOx), Partikeln (PM), Schwefeldioxid (SO2) und verschiedenen weiteren Schadstoffen berechnen.

Zur exakten Kalkulation muss der Nutzer die Parameter für die betreffenden Fahrzeuge korrekt eingeben. Für die Berechnung verwendet die Software unter anderem die Transportklasse, das Gewicht, die Emissionsklasse, die Kraftstoffart und die Angabe, ob ein Partikelfilter eingebaut ist. Die Emissionswerte lassen sich an verschiedenen Stellen ausgeben: in der Routenzusammenfassung, als separater Reiter in der Wegliste und als Emissionsreport im Druck. Überall dort sieht der Nutzer eindeutig, wie es um den Schadstoffausstoß der einzelnen Fahrzeuge bestellt ist, und kann gegebenenfalls Maßnahmen treffen, um die Emissionen weiter zu senken.

Die Datenquelle ist das HBEFA 2.1, das Handbook Emission Factors for Road Transport von der INFRAS AG in Bern. Beauftragt wurde es von den deutschen, österreichischen und schweizerischen Umweltbundesämtern. Die wichtigsten Grundlagen sind die im Auftrag der Umweltbundesämter durchgeführten Messprogramme. Dazu wurden im Sekundentakt die Emissionen von Pkws (direkt an Fahrzeugen auf der Straße) und Lkws (auf dem Rollprüfstand) gemessen sowie das Fahrverhalten mit unterschiedlichen Fahrern und Fahrzeugen aufgezeichnet. Daraus ergeben sich Fahrkurven, die zu den verschiedenen Verkehrssituationen in Beziehung gesetzt werden. Hieraus lassen sich schließlich die Emissionsfaktoren für die einzelnen Fahrmuster und Verkehrssituationen herleiten.

Die PTV hat einen Vertrag mit dem deutschen Umweltbundesamt und nutzt diese offiziellen Daten für die neue Version des Transportroutenplaners. map&guide ist in Deutschland und den Niederlanden die Standardsoftware, um kostengünstige Routen zu planen. Da das HBEFA als Richtschnur für die Berechnung von Emissionen gilt, entsteht durch das Zusammenspiel von Software und HBEFA der erste Standard, um routenbezogen Emissionen zu ermitteln. 

Quelle: MyLogistics

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