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Europäische Fahrzeuglogistik benötigt 2,5 Mrd. Euro an Investitionen

ECG-Konferenz in Wien: Für eine bessere Zukunft – Fertigfahrzeugbranche ist bereit für den Aufbruch

Über 240 Teilnehmer, wobei die Automobilbranche besonders stark vertreten war, versammelten sich am 16. Oktober zum diesjährigen Treffen der Association of European Vehicle Logistics (ECG) in Wien. Dort wurde verlautbart, dass die Branche in die Wachstumszone zurückgekehrt ist, und nun neuen Technologien gegenübersteht welche den Betrieb verändern könnten.

Das Publikum, das sich aus Führungskräften von Automobilherstellern und Logistikdienstleistern zusammensetzte, erfuhr dass dem europäischen Fahrzeugverkauf nun wieder eine bessere Zukunft bevorsteht, obgleich sich die Mengen noch lange nicht auf Vorkrisenniveau befinden. In den ersten drei Quartalen 2015 stieg die Anzahl der Pkw-Neuzulassungen (+8,8%) und übertraf damit die Marke von 10 Mio. Einheiten (10.413.675).

Im September 2015 hatte der EU Pkw-Markt einen weiteren starken Monat (+ 9,8%), und damit das 25. Monat in Folge mit Wachstum. Die Nachfrage nach neuen Pkw steigt in allen großen Märkten, stimuliert durch Abwrackprämien und die konjunkturelle Erholung in Südeuropa. Das Jahr 2015 soll mit mehr als 14 Mio. Einheiten abgeschlossen werden, im Vergleich zu 13 Mio. im vergangenen Jahr – eine Wachstumsrate die in diesem Jahr alle anderen großen Regionen weltweit übertreffen soll.

Allerdings warnte ECG-Präsident Costantino Baldissara, dass laufende und verschärfte Kapazitätsengpässe sowie ein Mangel an Investitionen die Wiederbelebung und die Zukunftsaussichten des Sektors gefährden. Das Durchschnittsalter der Schwerlastfahrzeuge stieg im Zeitraum 2000-2014 kontinuierlich von 7,5 Jahre auf 8,1 Jahre. In den großen EU-Märkten sank die Fahrzeug-Flotte von 20.600 im Jahr 2008 auf 16.650 im Jahr 2014. Weitere Investitionen sind dringend notwendig, um den steigenden Anforderungen des expandierenden Marktes gerecht zu werden. Constantino Baldissara schätzt, dass die europäische Fahrzeuglogistikbranche 2,5 Mrd. Euro an Investitionen in Lkw und Komponenten benötigt.

Der EKG-Präsident hat die Automobilhersteller außerdem dazu aufgerufen, die Nachhaltigkeit der Logistik-Angebote zu prüfen, und forderte eine genauere Vorhersage um falsche Vorhersagen von Spitzenzeiten zu vermeiden. „Unsere Branche ist kein einfacher Kostenfaktor, sondern eine Ressource, die strategisch einzusetzen ist“. Gareth Williams, Leiter der Distribution bei Jaguar Land Rover, bestätigte diese Kapazitätsprobleme und gestand zu, dass die Produktion von Originalherstellern variabel ist.
www.ecgassociation.eu

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