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Fahrzeugterminals von GAI Datenfunksysteme sorgen für effektive Lagerprozesse bei CHT

Anwenderbericht: GAI Datenfunksysteme und CHT 

 

Wenn es um Spezialchemikalien geht, dann fällt nicht selten der Name CHT – und das auf allen Kontinenten. Die weltweit agierende CHT-Gruppe mit 22 Gesellschaften und rund 1.600 Mitarbeitern besitzt Kompetenzen entlang der gesamten textilen Kette und bietet eine entsprechend umfangreiche Produktpalette – von Hilfsmitteln für Faserherstellung, Vorbehandlung, Färbeprozesse und Textildruck bis hin zu Textilfarbstoffen, die unter der Marke BEZEMA vertrieben werden. Weitere Geschäftsfelder sind Bauchemie, Textilpflege und Spezialsilikone. Operatives Kernstück innerhalb des Firmenverbunds ist die Tübinger CHT R. Beitlich GmbH, zu der auch das Produktions- und Logistikzentrum in Dußlingen gehört. Von Dußlingen aus gehen Fertigwaren in die ganze Welt – rund 210 Tonnen pro Tag. Die richtigen Produkte in richtiger Menge zum richtigen Zeitpunkt zur Verfügung zu stellen, ist nicht nur eine enorme logistische Herausforderung, sondern erfordert zudem effektive Lagerprozesse. Um diese auch künftig sicherzustellen, hat CHT ein neues ERP-System von SAP mit integrierter Lagerverwaltung eingeführt und seine Rohstoffläger gleichzeitig mit moderner Breitbandtechnologie und leistungsstarken Fahrzeugterminals von GAI Datenfunksysteme ausgestattet.

 

In Dußlingen beherbergt die CHT R. Beitlich GmbH auf einem Gelände von rund 80.000 Quadratmetern die Produktion und diverse Lagereinrichtungen. Insgesamt lagern hier mehr als 1.700 Artikel Fertigware und 950 verschiedene Rohstoffe. Die Lagerkapazitäten sind enorm: In einem vollautomatischen Hochregallager für Fertigware stehen rund 10.200 Stellplätze, in einem halbautomatischen Hochregallager für flüssige Rohstoffe circa 3.000 Stellplätze und in einem Hochregallager für Pulverprodukte um die 1.200 Stellplätze zur Verfügung. Hinzu kommen spezielle Läger beispielsweise für organische Peroxide und für entzündliche flüssige Stoffe sowie weitere Regallager unter anderem für Sonderverpackungen. Eine effiziente Lagerverwaltung und schnelle, effektive Ein- und Auslagerungsprozesse sind angesichts dieser Dimensionen eine große Herausforderung. Dafür unerlässlich: eine zukunftsfähige IT, moderne Netzwerktechnik und leistungsstarke Hardware-Komponenten.

ERP-System mit integrierter Lagerverwaltung

„Wir sind mit unserem eigenentwickelten ERP-System und der separaten Lagerverwaltung irgendwann an Grenzen gestoßen“, beschreibt Jürgen Hofer, Leiter Logistik bei CHT. „Wir brauchten eine zukunftsfähige Lösung, die beispielsweise eine Vernetzung mit unseren Tochterunternehmen und im Rahmen der Supply Chain die Anbindung an Kunden- und Lieferantensysteme ermöglicht.“ Die Entscheidung fiel auf das ERP-System SAP ECC 6.0. Da dieses System zukünftig alle Geschäftsprozesse abdecken sollte, im Standard aber keine Hochregallagerfunktionalität mitbringt, beauftragte CHT seinen langjährigen Systemlieferanten für die Intralogistik viastore systems, seine SAP LES Lösung zur integrierten Lagerverwaltung in das SAP-System zu implementieren. Die Vorteile liegen für Siegbert Rohland von viastore auf der Hand: „Zwei getrennte EDV-Systeme für ERP und Lagerverwaltung, wie sie bei CHT vorher im Einsatz waren, müssen die relevanten Prozesse über Schnittstellen abbilden. Das sorgt für Nachbearbeitungsaufwand und ist auch nicht so flexibel wie eine integrierte Lösung. Der Einsatz von SAP zur Verwaltung von vollautomatischen Hochregallägern hat sich in einer Vielzahl von Projekten bewährt.“ Im Februar 2009 hat viastore damit begonnen, seine maßgeschneiderte SAP LES Lösung zur Verwaltung von manuellen und automatischen Lagersystemen an die Bedürfnisse von CHT anzupassen und in das ERP-System von SAP zu implementieren.

 

Rohstoffläger modernisieren

Zuvor hatte CHT entschieden, in das SAP-Projekt die schon länger geplante Modernisierung seiner Rohstoffläger zu integrieren. „Wir haben in verschiedenen Lagerbereichen noch mit Schmalbandtechnologie gearbeitet“, erläutert Hofer. „Da dieses Netz nicht mehr unterstützt wird, war der Umstieg auf WLAN-Breitbandtechnologie fällig.“ Gleichzeitig sollten die 13 Jahre lang eingesetzten Schmalbandfunkterminals auf den Staplern durch moderne Breitbandfunkterminals ersetzt werden. Die Fahrzeugterminals waren nicht nur technisch veraltet, sie verfügten zudem nur über eine rein textbasierte Darstellung und ein kleines Display. Die Ziele, die CHT mit der Modernisierung verfolgte, waren deswegen klar: „Wir wollten eine zeitgemäße Infrastruktur schaffen, bestmögliche Arbeitsbedingungen inklusive einfacherer Handhabung der Terminals gewährleisten und wir wollten eine schnelle und effektive Abarbeitung von Wareneingängen, Ein- und Auslagerungen ermöglichen“, zählt Hofer auf.

 

Robustheit und WLAN-Performance überzeugen

Gemeinsam mit viastore hat CHT zunächst Anforderungen an die neuen Fahrzeugterminals definiert. „Die Terminals mussten sehr robust sein – sowohl was Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit angeht als auch die Widerstandsfähigkeit bei Erschütterungen“, so Siegbert Rohland von viastore. Auch eine Display-Größe von 10 Zoll mit einer hohen Auflösung war Pflicht. Jürgen Hofer von CHT ergänzt: „Die Terminals müssen einen guten Empfang in allen Lagerbereichen, auch auf Außenflächen, ermöglichen. Zudem sollten sie die SAP-Masken eins-zu-eins unterstützen, ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen und qualitativ hochwertig und langlebig sein – denn im täglichen Einsatz werden die Terminals massiv gefordert.“ Auf der LogiMAT 2009 nahm CHT die Produkte mehrerer Hersteller unter die Lupe. Nach Praxistests fiel die Wahl schließlich auf das Terminal SFT 1000 der GAI Datenfunksysteme GmbH, Friedrichshafen. „Das SFT 1000 hat unsere Anforderungen voll erfüllt“, begründet Hofer. „Es verfügt über zwei WLAN-Antennen für eine optimale Funkanbindung, sodass wir Daten effektiver erfassen können. Zudem ist das SFT 1000 gut verarbeitet und robust.“ Das Terminal genügt der Schutzart IP 65 und ist nach dem EN-Standard 60721-3-5 auf Schockfestigkeit geprüft. „Wichtig war aber auch, dass GAI nicht nur gute Produkte entwickelt, sondern auch weitere Dienstleistungen übernimmt, etwa die Fertigung und Montage der Terminal-Halterungen für die verschiedenen Fahrzeuge“, begründet Hofer und fügt an: „Ein Pluspunkt war zudem das sehr positive Feedback vom Referenzkunden Möbel Rieger hinsichtlich Support und Fachkompetenz von GAI.“

 

Problemlose Integration

Ende April 2009 – parallel zu den Arbeiten von viastore und zur Einrichtung der WLAN-Infrastruktur – startete GAI mit der Begutachtung der Fahrzeuge. Es galt, optimale Einbau- und Montagemöglichkeiten für die Terminals zu finden – sowohl auf den Schmalgangstaplern im Rohstoffhochregallager, den Dieselstaplern in den Außenlagern und den Elektrostaplern in weiteren Regallagern als auch auf den Funkbuggys im Wareneingang. „Die Konzeption der Halterungen war eine große Herausforderung“, so Erich Schorer, Geschäftsführer von GAI. „Denn das Platzangebot auf den Fahrzeugen ist natürlich begrenzt, zumal zusätzlich noch eine Voll-ASCII-Tastatur für Dateneingaben Platz finden sollte. Bei den Buggys kamen noch Schnelllade-Akku und Ladegerät dazu.“ Nach Konzeption und Fertigung der Halterungen und der Mechanikaufbauten erfolgte im August 2009 die Montage der Terminals, auf denen GAI den Terminal Services Client von Microsoft installiert hat. Die eigentliche SAP-Applikation läuft auf dem Terminalserver im Rechnerraum von CHT in Tübingen. Neben seinen Terminals hat GAI für CHT auch die Stromversorgungseinheiten für die Buggys, geeignete USB-Tastaturen sowie die Barcode-Lesepistolen Symbol LS3578-ER beschafft. Die Lesepistolen kommunizieren über Bluetooth mit den Fahrzeugterminals und werden von diesen mit Strom versorgt. Das SFT 1000 selbst lässt sich durch einen integrierten Weitbereichs-Spannungswandler direkt an das Staplerbordnetz anschließen. Nach kurzer Testphase und problemloser Integration der SFT 1000 ist der Produktivstart des SAP-Systems gemeinsam mit den Terminals am 1. September 2009 erfolgt. „Der Big Bang ist dank der guten Vorbereitung und der guten Zusammenarbeit der einzelnen Projektteams reibungslos abgelaufen“, so Jürgen Hofer.
 

Effektive Abarbeitung der Wareneingänge

Die Abarbeitung der Wareneingänge und der Ein- und Auslagerungen mit den neuen Terminals erfolgt seit dem Go-Live problemlos und effektiv. Am Wareneingang von CHT in Dußlingen kommen die SFT 1000 auf Funkbuggys zum Einsatz. „Nach der Sichtkontrolle erfolgt die Einbuchung der Ware, dann wird ein Barcodeetikett erstellt und am Rohstoffgebinde angebracht“, beschreibt Hofer. „Danach nimmt unser Mitarbeiter mit Hilfe der Terminals die Verheiratung der Palette mit dem Rohstoffgebinde vor. Dazu scannt er sowohl den Barcode auf der Palette als auch auf dem Gebinde. So wissen wir, was sich genau auf welcher Palette befindet.“ Die Palette wird anschließend in das entsprechende Lager transportiert. Der Staplerfahrer im Lager erhält über sein Terminal-Display Informationen darüber, welche Palette wo eingelagert werden soll. Auch bei der Auslagerung eines bestimmten Rohstoffs beispielsweise für die Produktion bekommt der Staplerfahrer über sein Display eine entsprechende Arbeitsanweisung. „So sieht der Staplerfahrer, welches Lagerfach er als nächstes anfahren muss“, erläutert Hofer. Dort angekommen, entnimmt der Fahrer die Ware, scannt den Barcode ab und verbucht die Auslagerung über die Terminals.

 

Mustergültiges Projekt

„Die Arbeitsbedingungen sind für unsere Mitarbeiter erheblich besser geworden“, konstatiert Hofer. „Durch das große Farbdisplay und die Vollgrafik-Darstellung können sie Informationen viel besser ablesen und auch die Bedienung der Terminals und der SAP-Masken ist viel einfacher. Insgesamt ist die Lösung deutlich anwenderfreundlicher als die alte und läuft absolut störungsfrei.“ Mit dem gesamten Projekt ist Hofer sehr zufrieden: „Die Einführung von SAP, WLAN und den Terminals ist mustergültig abgelaufen. Das zeigt auch die kurze Implementierungszeit.“ Hofer führt aus: „GAI Datenfunksysteme hat dafür einen wichtigen Beitrag geleistet. Sowohl was den Support, die Fachkompetenz als auch die Flexibilität angeht, hat GAI unsere Erwartungen absolut erfüllt.“ Dass CHT diese Eigenschaften zu schätzen weiß, ist eigentlich kein Wunder. Denn genau diese Anforderungen stellt CHT im höchsten Maße auch an sich selbst. Anders wäre es wohl auch nicht möglich, zwischen 200 und 300 Tonnen Fertigwaren pro Tag in der richtigen Menge und just-in-time auszuliefern.

Quelle: Möller Horcher Public Relations GmbH

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