Flieger, grüß mir die Sonne

Kurz vor Jahresschluss brachte die Rieck Logistik-Gruppe 120 Tonnen Solarmodule per Frachtflugzeug nach Deutschland. Der Grund für diesen Blitztransport: Zum 1. Januar 2010 sinkt die Einspeisevergütung für Solarstrom um mehrere Cent pro Kilowattstunde. Solaranlagen, die noch 2009 in Betrieb gehen, sichern ihren Betreibern bis 2030 eine höhere staatliche Förderung.

„Unsere chinesische Organisation Rieck-Henco bietet sowohl Sea- als auch Air-Transporte. Daher sind wir in China bei der Transportorganisation sehr flexibel“, sagt Horst Stiegler, Geschäftsführer der Rieck Holding. Für die Solarmodule hat Rieck kurzfristig eine komplette Maschine gechartert: Am 13. Dezember startete sie um 5.00 Uhr Ortszeit vom Flughafen Shanghai in Richtung Frankfurt-Hahn und landete dort am Nachmittag. Da die Gesamttonnage die Ladungskapazität der Frachtmaschine um 10 Tonnen überschritten hätte, musste ein Teil der Ladung mit einem zweiten Flugzeug folgen.

Für die letzte Meile organisierte Rieck ebenfalls eine schnelle Transportlösung. Direkt im Anschluss an die Zollabwicklung brachten LKW die Module zu insgesamt 16 verschiedenen Anlieferstellen bundesweit, darunter mehrere Baustellen. Dort standen schon die Montageteams bereit. Das gute Wetter spielte dabei ‚just-in-time’ mit: Nur drei Tage später brachte ein Wintereinbruch Frost und Schnee auf die Baustellen.

„Natürlich bringen wir eine solche Fracht normalerweise auf dem Seeweg nach Europa“, erklärt Stiegler. „Aber in der Vorweihnachtszeit waren alle verfügbaren Schiffe auf den entsprechenden Linien hoffnungslos überbucht.“ Auf eine spätere Schiffsabfahrt zu warten war auch keine Alternative – schließlich sollten die Solarzellen noch rechtzeitig vor dem Jahreswechsel in Deutschland geliefert und installiert sein.

„Für den Kunden liegt der Vorteil dieser Lösung auf der Hand“, sagt Horst Stiegler. „Die Module kamen schnell und zuverlässig auf die Baustelle. Und die staatliche Förderung auf dem Stand von 2009 kann er auch noch mitnehmen. Da erscheinen auch die einmaligen Mehrkosten für eine Flugreise in einem sonnigeren Licht.“

Den Hintergrund für diesen Eiltransport bildet das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG): Es garantiert den Betreibern von Solarenergieanlagen eine Extravergütung für den „sauberen“ Strom, den sie in das Netz einspeisen. Diese Einspeisevergütung wird über zwanzig Jahre in gleich bleibender Höhe gewährt: Allerdings fällt sie für Neuanlagen ab 2010 deutlich geringer aus. Je nach Größe der Anlage beträgt der Unterschied bei der Vergütungshöhe bis zu sieben Cent pro Kilowattstunde – und das über einen Zeitraum von zwanzig Jahren.

Quelle: MyLogistics       
Portal:  www.logistik-express.com

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