Flughafen Wien Gruppe: Jahresgewinn 2006 um 3,3 Prozent gesteigert

Die Flughafen Wien Gruppe blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2006 zurück. 

Der Umsatz lag im Berichtsjahr bei € 463,9 Mio. (+13,1 Prozent). Das EBITDA stieg um 13,3 Prozent auf € 169,6 Mio., die EBITDA-Margin stieg auf 35,6 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) kletterte um 12,3 Prozent auf € 103,7 Mio. Der Jahresgewinn stieg um 3,3 Prozent auf € 76,8 Mio. an. Das Finanzergebnis drehte von einem Plus in Höhe von € 7,7 Mio. im Vorjahr auf ein Minus von € 1,8 Mio. Grund für das geringe Wachstum des Gewinns bei stark gestiegenem EBIT und Umsatz war die rege Investitionstätigkeit des Flughafen Wien. Dies gab der Vorstandsprecher der Flughafen Wien AG, Mag. Herbert Kaufmann, am Donnerstag in einer Pressekonferenz bekannt.

Wachstumsstrategie sorgt für sehr gute Verkehrsentwicklung
Die Wachstumsstrategie mit den drei Stoßrichtungen Osteuropa-, Mittel- und Langstrecken- sowie Low-Cost-Carrier-Verkehr wurde 2006 konsequent fortgesetzt. Sowohl das Gesamtpassagieraufkommen als auch die Flugbewegungen und das Maximum Take-off Weight übertrafen die Prognosen. In Summe konnten 2006 16,9 Millionen Passagiere (davon 5,7 Mio. Transferpassagiere) gezählt werden, womit der Vorjahreswert um 6,3 Prozent verbessert und auch der europäische Durchschnitt von 5,7 Prozent wie schon in den Vorjahren überboten werden konnte. Ein wichtiger Wachstumsimpuls geht von den Low-Cost-Carrier aus, die mit
2,2 Millionen Passagieren eine Steigerungsrate von 13,2 Prozent ausweisen.

Flughafen Wien mit Osteuropa-Destinationen im Spitzenfeld
Auch die Position des Flughafen Wien als Ost-West-Drehscheibe des europäischen Luftverkehrs konnte 2006 weiter ausgebaut werden. Mit 45 Osteuropa-Destinationen liegt der Flughafen Wien im Spitzenfeld der europäischen Flughäfen und profitierte 2006 von einem Passagierplus in diese Region von 8,0 Prozent. Einen wichtigen Wachstumstreiber bildete auch das Frachtaufkommen, das aufgrund von Frequenzerhöhungen der reinen Cargoflüge von Asiana Airlines und Korean Air um 13,3 Prozent gesteigert werden konnte. Der Anteil der Transferpassagiere am Gesamtpassagieraufkommen erreichte 2006 mit 33,7 Prozent nahezu das gleich hohe Niveau des Vorjahres. Geprägt war das Jahr auch durch den zügigen Ausbau des Flughafen Wien und die Akquisition des Flughafen Košice in der Ostslowakei. Im Jahr 2006 erfolgte zudem ein weiterer Ankauf von rund 2 Prozent der Aktien an der Malta International Airport Plc. Der Flughafen Wien besitzt gemeinsam mit seinen Konsortialmitgliedern nun rund 50 Prozent der Anteile am Flughafen Malta.

Ertragslage im Detail
Die Umsatzerlöse der Flughafen Wien Gruppe konnten 2006 um 13,1 Prozent auf € 463,9 Mio. erhöht werden. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 13,3 Prozent auf € 169,6 Mio., die EBITDA-Margin stieg auf 35,6 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 12,3 Prozent auf € 103,7 Mio. 

Die EBIT-Margin stieg auf 21,7 Prozent. Das Finanzergebnis drehte von einem Plus in Höhe von € 7,7 Mio. im Vorjahr auf ein Minus von € 1,8 Mio. Diese Umkehrung ist im Wesentlichen auf den Fremdfinanzierungsanteil bei den umfangreichen Investitionen in Sachanlagen und Beteiligungen zurückzuführen. Trotzdem stieg das Ergebnis vor Ertragsteuern (EBT) um 1,9 Prozent auf € 101,9 Mio. Der Jahresgewinn stieg um 3,3 Prozent auf € 76,8 Mio. an.

Dividende
Gestützt auf diese stabile Entwicklung, wird der Hauptversammlung am 25. April 2007 eine Dividende von € 2,20 je Aktie vorgeschlagen. Die Pay-out-Ratio beträgt 60,2 Prozent. Gleichzeitig profitierten die Aktionäre der Flughafen Wien AG im Jahr 2006 von einem Kursanstieg von 23,0 Prozent, womit die Entwicklung des ATX übertroffen werden konnte.

Neue Geschäftsfelder steigern Unternehmenswert
Der Flughafen Wien ist im Rahmen eines Konsortiums zu 40 Prozent am Malta International Airport beteiligt und hält darüber hinaus weitere 10 Prozent der Aktien direkt. Zudem erfolgte die Übernahme des Flughafen Košice durch das Consortium TwoOne, an dem die Flughafen Wien AG mit Stimmenmehrheit beteiligt ist. Die Übertragung von 66 Prozent der Aktien des Flughafen Košice an das Consortium TwoOne fand im Oktober 2006 statt. Begünstigt durch seine geografische Lage, die Teile der Slowakei, Ungarns, der Ukraine und Polens als Catchment Area definiert, wird der Flughafen Košice seine Stellung im Point-to-Point-Verkehr während der nächsten Jahre weiter ausbauen.

Wichtige Vorarbeit wurde im Geschäftsjahr 2006 auch für die Beteiligung an der Flughafen Friedrichshafen GmbH geleistet. Beabsichtigt ist die Übernahme eines Anteils von 25,15 Prozent an der Gesellschaft, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung erfolgen soll. Der Abschluss dieser Transaktion ist – vorbehaltlich der kartellrechtlichen Genehmigung – mit Ende des ersten Quartals 2007 geplant.

Optimale Tarifgestaltung entlastet Airlines
Anstrengungen, die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und die Airlines über eine optimale Tarifgestaltung zu entlasten, wurden 2006 fortgesetzt. Die bestehende Tarifformel wurde bis 2009 verlängert und per 1. Jänner 2006 wurde der Landetarif um 2,81 Prozent gesenkt. Die Passagiergebühr wurde primär zur Finanzierung der im Mediationsvertrag vereinbarten Umweltschutzmaßnahmen um € 1,12 angehoben. Die seit Jahren bestehenden Incentives wurden zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Flughafen Wien auch 2006 weitergeführt. Weiters ist neben der herausragenden Servicequalität eine Mindestumsteigezeit, die mit 25 bis 30 Minuten zu den Spitzenwerten innerhalb vergleichbarer europäischer Flughäfen zählt, Voraussetzung für die gute Entwicklung.

Ausbauarbeiten gehen zügig voran
Ergänzend zu den täglichen operativen Herausforderungen galt es 2006, die Vorhaben zur Absicherung des zukünftigen Wachstums voranzutreiben. Die positive Entwicklung des Passagieraufkommens und die Absicherung des Qualitätsniveaus verlangen die Erweiterung der bestehenden Terminalflächen und einen signifikanten Ausbau der Flächen für Shopping und Gastronomie. Das Herzstück dieser Kapazitätserweiterung bildete der Terminalausbau Skylink, dessen Inbetriebnahme im Frühjahr 2009 geplant ist. Neben Projekten zur Kapazitätserhöhung bildet die Errichtung von schlüsselfertigen Immobilien einen strategischen Schwerpunkt zur Stärkung des Non-Aviation-Bereichs, wie beispielsweise des Office Park II, der bis Juni 2007 fertig gestellt wird.

Zügig fortgesetzt wurden 2006 auch die Ausbauarbeiten des Bahnhofs Flughafen, die zur Verbesserung der Infrastrukturanbindung in Kooperation mit den Österreichischen Bundesbahnen erfolgen. Dieselbe Zielsetzung wird mit dem im Rahmen eines Joint Venture zwischen den Österreichischen Bundesbahnen und der Flughafen Wien AG errichteten und betriebenen City Airport Train (CAT) verfolgt. Bereits 10 Prozent aller Fluggäste nutzen den CAT, der in nur 16 Minuten den Flughafen Wien ohne Zwischenstopp mit Wien- Mitte, wo bereits das Check-in erledigt werden kann, verbindet.

Herausforderungen bravourös gemeistert
Besondere Herausforderungen galt es 2006 auch im sensiblen Bereich der Sicherheit zu bewältigen. Sowohl die Besuche hochrangiger Politiker im Rahmen der österreichischen EU-Präsidentschaft wie auch jener des Präsidenten der USA verliefen reibungslos. Durch eine optimale Koordination und die Nutzung des neuen General Aviation Center konnten Behinderungen für den Alltagsbetrieb vermieden werden. Auch die mit November 2006 neuerlich verschärften Bestimmungen betreffend Handgepäck
konnten dank des Engagement
s aller Beteiligten ohne wesentliche Nachteile für die Passagiere umgesetzt werden.

Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2007 wird ein Anstieg des Passagieraufkommens um 5 Prozent, des Maximum Take-off Weight von 3 Prozent und der Flugbewegungen von 2 Prozent erwartet. Im Zuge der Restrukturierung des Austrian Konzerns werden im Jahr 2007 einige Langstreckendestinationen eingestellt. Diese werden jedoch durch Neuakquisitionen ersetzt. Im Jahr 2007 werden Delta Air Lines, Korean Air, Air Transat, SkyEurope, KrasAir sowie Click Air  und Air One den Flughafen Wien in ihr Destinationsprogramm aufnehmen. Gleichzeitig wird das Streckennetz der Austrian Airlines Group um einen Linienflug nach Chicago erweitert und NIKI nimmt Moskau als neue Destination in sein Programm auf.

Die geplanten Ausbauvorhaben werden 2007 weitergeführt, wobei die Terminalerweiterung Skylink das Leitprojekt der kommenden Jahre ist. In Summe ist für das Geschäftsjahr 2007 ein Investitionsvolumen von € 250 Mio. geplant. Der Umsatz sollte sich in Abhängigkeit zur Verkehrsentwicklung weiter verbessern, die Ertragslage wird auch 2007 von der regen Investitionstätigkeit und dem Anstieg von Abschreibungsaufwendungen beeinflusst werden.

Weitere Informationen erteilen Ihnen gerne:  

Michael Kochwalter
(+43-1-) 7007-22300, Mag. Brigitta Pongratz (+43-1-) 7007-23000,  Robert Dusek, Investor Relations (+43-1-) 7007-23126

 

Umsatz2006 in Mio. €2005 in Mio. €Veränderung  in Prozent
Konzern  463,9  410,3  +13,1
Airport    211,3 188,6+12,0 
Handling   139,6 132,2  +5,6
Non Aviation  112,8  89,2  +26,4
Betriebsleistung  477,3  433,5  +10,1
Betriebsaufwand  373,6 341,2 +9,5
EBITDA 169,6  149,7  +13,3
Ergebnis vor Zinsen 
und Steuern (EBIT
)
   
Konzern    103,7 92,3 +12,3
Airport  75,7 66,7  +13,4
Handling12,815,5 -17,6
Non Aviation 35,234,5  +2,2
Ergebnis vor 
Ertragsteuern (EBT)
 101,9 100,0  +1,9
Jahresgewinn   76,8 74,3  +3,3

Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit

 141,6   158,0 -10,4
 Passagiere (in Mio.)  16,9  15,9  +6,3
 Transferpassagiere 
 (in Mio.) 
 5,7 5,4   +4,2
 Flugbewegungen 237.490   230.900  +2,9

 Höchstabfluggewicht 
 (in Mio to) 

 6,86,5   +3,7
 Fracht (in Tonnen)  265.778  234.677  +13,3

 
 

 

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar