Globale Luftfahrtbranche will Rentabilität steigern anstatt Marktanteile auszubauen

In der Vergangenheit haben Branchenteilnehmer der globalen Luftfahrtbranche ihre Kapazitäten und Netzwerke ausgebaut sowie Preiskämpfe geführt, um sich Marktanteile anzueignen. Derzeit ist die Branche jedoch von nachlassender Passagiernachfrage und steigenden Treibstoffpreisen gekennzeichnet. Die Branche ist konjunkturabhängig und ihr Leistungserfolg ist eng an das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gekoppelt. Aufgrund dieses Szenarios werden Fusionen und Übernahmen (engl. M&A; Merger and Acquisitions) voraussichtlich an Dynamik gewinnen, weil sich die Branchenteilnehmer zunehmend auf Kostensenkung und Reduzierung von Überkapazitäten konzentrieren, um ihre Rentabilität zu verbessern.
 
Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan (http://www.financialservices.frost.com) zu Fusionen und Übernahmen in der globalen Luftfahrtbranche ist festzustellen, dass in den letzten fünf Jahren etwa 446 Geschäftsabkommen mit einem Schätzwert von 54,19 Milliarden US-Dollar getroffen wurden. Sie berücksichtigen die vier wichtigsten Teilbereiche der globalen Luftfahrtbranche, kommerzielle Fluggesellschaften, private oder geschäftliche Flugzeugdienste, Hubschrauber-Flugdienste sowie Luftrettungs- bzw. -sicherheitsdienste. Der kommerzielle Luftfahrtsektor war der aktivste Bereich – und zwar sowohl was das Volumen (48,4 Prozent) als auch den Gesamtwert der Geschäftsabschlüsse (bei 87,3 Prozent) angeht.
 
"Anstatt sich in Preis- und Revierkämpfen aufzureiben, konzentrieren sich die Unternehmen der Luftfahrtbranche derzeit auf die Steigerung ihrer Rentabilität, vor allem in Märkten, wo sie bereits eine starke Präsenz aufgebaut haben", erklärt Frost & Sullivan Financial Analyst, Herr Bharath M. "Fusionen, Joint Ventures und andere strategische Allianzen werden langsam zum Standard bei den Teilnehmern der Luftfahrtbranche, und ihr Fokus liegt auf der Kostensenkung und Reduzierung der Überkapazitäten, um rückläufigen Auslastungen, steigenden Kraftstoffpreisen und Rezession entgegen zu wirken."
 
Obwohl die M&A-Gesamtaktivität in 2011 und 2012 nur gering war, dürfte die Erholung der Weltmärkte mehr M&A-Aktivitäten bedeuten, die von kapitalkräftigen Unternehmen vor allem im europäischen Raum angeführt werden. Während sich Europa in letzter Zeit beim Abschlussvolumen als die aktivste Region gezeigt hat, ist Nordamerika zur aktivsten Region geworden, was den Abschlusswert anbelangt.
 
"Nordamerika hat in der Vergangenheit mehrere hochwertige M&A-Transaktionen erlebt und verfügt heute über die konzentrierteste Luftfahrtbranche der Welt", sagt Herr Bharath. "Der Spielraum für weitere M&A-Aktivitäten in der Region ist im Vergleich zu Europa und Asien-Pazifik kleiner, weil die bereits stattgefundenen Konsolidierungen für eine hohe Dichte gesorgt haben. Es gibt jedoch Möglichkeiten zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit."
 
Ein hohes Maß an M&A-Aktivitäten in Europa wird in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich die stärkste Triebkraft sein, denn die Überkapazitäten müssen gesenkt und die Auslastungen erhöht werden müssen. Grenzüberschreitende Abkommen dürften eine marktbeherrschende Stellung einnehmen, wie es beispielsweise am Geschäftsabschluss zwischen Etihad und AirBerlin erkennbar ist.
 
Frost & Sullivan prognostiziert für Fluggesellschaften in den Regionen Asien-Pazifik, Mittlerer Osten, Lateinamerika und Afrika, dass sie immer mehr Allianzen und Code-Sharing-Netzwerke mit europäischen und nordamerikanischen Fluggesellschaften eingehen werden.
 
"Der gemeinsame Anteil von Europa und Nordamerika am Transaktionsgesamtwert lag zwischen 2007 und dem 11. Dezember 2012 konstant über 50 Prozent. Aber abgesehen von Geschäftsabschlüssen mit einem Wert über einer Milliarde US-Dollar konnten wir beobachten, dass seit 2008 die europäische und nordamerikanische Vorherrschaft nachlässt und Regionen wie Asien-Pazifik und Lateinamerika bei M&A-Aktivitäten viel Dynamik hinsichtlich des Vertragswerts entwickelt haben", stellt Herr Bharath abschliessend fest. "Das Engagement dieser aufstrebenden Volkswirtschaften bei M&A-Abschlüssen wird voraussichtlich in den nächsten 12 bis 18 Monaten weiterhin ansteigen. Die Luftfahrtbranche in Afrika befindet sich immer noch in den Frühphasen des Lebenszyklus, was wahrscheinlich begrenzte M&A-Aktivitäten in der Region bedeuten wird."
 
Bei Interesse an weiteren Informationen zu Frost & Sullivans aktueller Studie Merger and Acquisition Trends in the Global Airline Industry (NC3A-C1), wenden Sie sich bitte an Katja Feick, Corporate Communications, unter (katja.feick@frost.com) mit Ihren vollständigen Kontaktdetails.
 
Die Studie Merger and Acquisition Trends in the Global Airline Industry (NC3A-C1) ist Bestandteil des Growth Partnership Service Programms Business and Financial Services, das außerdem Analysen zu den folgenden Bereichen umfasst: Financial Assessment of the global airline industry, Funding patterns adopted by airline industry participants, merger and acquisition trends in the global aerospace and defense industry. Sämtliche Studien im Subskriptionsservice basieren auf ausführlichen Interviews mit Marktteilnehmern und bieten detaillierte Informationen über Marktchancen und Branchentrends.

Quelle: Frost & Sullivan

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