Hamburg und Kopenhagen festigen Zusammenarbeit in der Logistik

In Beisein des Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, und des Verkehrsministers des Königreichs Dänemark, Henrik Dam Kristensen, wurde heute in feierlichem Rahmen ein Kooperationsabkommen zwischen den Logistiknetzwerken Hamburgs und der Öresund-Region unterzeichnet. Anlass sind die Pläne zum Bau der festen Fehmarn-Belt-Querung, durch die erhebliche Auswirkungen auf die Logistik erwartet werden.
 
Im Phoenixsaal des Hamburger Rathauses vereinbarten die Geschäftsführer der Logistik-Initiative Hamburg (LIHH), Carmen Schmidt und Werner Gliem, sowie der CEO des dänischen Transport Innovation Network (TINV), Steen Sabinsky, eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Wissenschaft, Ausbildung, Netzwerkbildung und Marketing.
Mit dem Entstehen einer festen Verkehrsverbindung in den Öresund-Raum wird der Zugang nach Skandinavien und den dortigen Absatzmärkten erheblich vereinfacht, gleiches gilt auch in der umgekehrten Richtung. Beispielsweise reduziert sich die Fahrzeit zwischen Hamburg und Kopenhagen um rund ein Drittel, auf ca. 2,5 Stunden. Eine solche, maßgebliche Verkürzung der Landwege kann zu gravierenden Veränderungen in logistischen Prozessen führen. So können Hubs für die Belieferung Skandinaviens weiter nach Süden rücken. Auch werden Flächen entlang der neuen Trasse für Logistikdienstleister, Handel und Produzenten deutlich attraktiver. 
 
"Anders als in den skandinavischen Nachbarländern, gibt es bei den norddeutschen Unternehmen der Logistikwirtschaft nur eine zögerliche oder noch gar keine Vorbereitung auf die neuen Möglichkeiten, die eine Fehmarnbeltquerung bieten wird“, erklärt Werner Gliem, Sprecher der Geschäftsführung des Logistik-Initiative Hamburg e.V. Die heute unterzeichnete Kooperationsvereinbarung sieht daher auch die Gründung eines gemeinsamen, länderübergreifenden Arbeitskreises "Fehmarnbeltquerung" vor, der diese Chancen, aber auch entstehende Risiken ergründen und bewerten soll.
 
Die Unterzeichnung fand im Vorfeld des 6. Hamburger Logistik-Dinners für etwa 320 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft statt. Olaf Scholz sagte „Es freut mich besonders, dass die Kooperationspartner im Zuge der Umsetzung ihrer Projekte des gemeinsamen Marketings, der Wissenschaft, der Ausbildung und der Arbeitsmarktentwicklung auch dazu beitragen wollen, dass die feste Querung des Fehmarnbelts bald Realität werden kann. Denn diese Verbindung wird über die verkehrstechnischen und wirtschaftlichen Vorteile hinaus unsere bleibende Partnerschaft bezeugen.“ Henrik Dam Kristensen ergänzte: "Ich betone die guten und engen Beziehungen zwischen Dänemark und Deutschland. Mit der kommenden festen Fehmarnbeltquerung werden wir diese Verbindung zum Vorteil von Wachstum und Beschäftigung weiter stärken. Deshalb ist es sehr positiv, dass Transportens Innovationsnetværk und die Logistics Initiative Hamburg darauf fokussiert sind, die gemeinsame Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, und ich bin mir sicher, dass beide Partner großen Nutzen aus dieser Vereinbarung ziehen werden."
 
Das dänische Transport Innovation Network (TINV) ist eine Kooperation des Maritime Development Center of Europe (Lead Partner), der Technical University of Denmark, der University of Southern Denmark, des Danish Technological Institute und FORCE Technology. Gemeinsam mit 500 privaten Mitgliedern werden v.a. Forschungs- und Entwicklungsprojekte angestoßen. 
 
Die Logistik-Initiative Hamburg wird getragen von Unternehmen und Institutionen aus der Metropolregion Hamburg, die sich im Logistik-Initiative Hamburg e.V. zusammengeschlossen haben sowie der Freien und Hansestadt Hamburg. Mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen und -institutionen aus Industrie, Handel, Dienstleistung sowie Forschung & Entwicklung und zahlreichen öffentlichen Institutionen ist die Logistik-Initiative Hamburg das größte Standort-Netzwerk der Branche in Deutschland. Ziel dieses Public-Private-Partnership ist es, die Rolle der Metropolregion Hamburg als führende Logistikmetropole Nordeuropas weiter auszubauen und logistiknahe Unternehmen und Institutionen zu unterstützen.

Quelle: Logistik-Initiative Hamburg
 

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