Hapag-Lloyd steigert im Geschäftsjahr 2013 operatives Ergebnis und Volumen

Operatives Ergebnis um 41 Mio. Euro auf 67,2 Mio. Euro verbessert / EBITDA steigt um 54,6 Mio. Euro auf 389,1 Mio. Euro / 4,6 Prozent mehr Transportvolumen / Anhaltend scharfer Wettbewerb und hohes Energiekostenniveau

Hapag-Lloyd verbesserte im abgelaufenen Geschäftsjahr das Ergebnis und das Transportvolumen trotz eines anhaltend scharfen Wettbewerbs. Das EBITDA konnte im Vergleich zum Vorjahr um 54,6 Mio. Euro auf 389,1 Mio. Euro gesteigert werden. Eine deutliche Verbesserung gab es auch beim operativen Ergebnis, das um 41 Mio. Euro auf 67,2 Mio. Euro kletterte. Damit hat sich Hapag-Lloyd im Vergleich zum Wettbewerb gut behauptet. Aufgrund des weltweiten Liniennetzwerks mit fast 100 Diensten konnte Hapag-Lloyd in einem schwierigen Markt erfolgreich Wachstumspotentiale ausschöpfen. So stieg das Transportvolumen 2013 in allen Fahrtgebieten und insgesamt um 4,6 Prozent auf rund 5,5 Mio. TEU.

„Beides, Ergebnisverbesserung und das höhere Transportvolumen, sind deutliche Belege für die Stärke Hapag-Lloyds im globalen Wettbewerb“, sagte Michael Behrendt, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd. Enttäuschend entwickelte sich jedoch erneut die durchschnittliche Frachtrate, die mit 1.482 USD/TEU um 99 USD/TEU unter dem Vorjahresniveau blieb. Der Umsatz sank auf 6,57 Mrd. Euro (Vorjahr: 6,84 Mrd. Euro), was allerdings zu einem Großteil währungsbedingt dem schwachen US-Dollar, der Haupt-währung in der Schifffahrt, geschuldet war. Das Nettoergebnis betrug -97,4 Mio. Euro nach -128,3 Mio. Euro im Vorjahr.

„Obwohl Hapag-Lloyd dank des positiven operativen Ergebnisses im Branchenvergleich erneut gut abschneidet, ist das Ergebnis weit hinter unseren Erwartungen für 2013 zurück geblieben und unter dem Strich enttäuschend“, sagte Michael Behrendt. „Als einer von vielen Marktteilnehmern können wir uns jedoch der allgemeinen Ratenentwicklung, die im vergangenen Jahr erneut von Irrationalität geprägt war, nicht entziehen.“ So waren trotz teils guter Auslastung der Schiffe ab dem zweiten Quartal Ratenerhöhungen am Markt nicht mehr nachhaltig durchsetzbar, und die wichtige Peak Season im dritten Quartal fiel wie im Vorjahr erneut aus.

Positiv beeinflusst wurde die Ergebnissituation durch zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen, die Hapag-Lloyd als unmittelbare Reaktion auf die Ratenentwicklung in 2013 durchgeführt hat, sowie durch einen leicht gesunkenen Bunkerverbrauchspreis von 613 USD/t im Jahresdurchschnitt. Insgesamt konnten die Transportaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr durch Einsparungen und Energiepreiseffekte um 409 Mio. Euro reduziert werden. Mit einem Preisniveau von rund 600 USD/t kostet Bunker derzeit jedoch immer noch gut dreimal so viel wie Anfang 2009.

Eine schwächer als prognostizierte konjunkturelle Entwicklung vor allem in den wichtigen BRIC-Ländern hat sich im vergangenen Jahr negativ auf das globale Transportvolumen und damit auf den Geschäftsverlauf ausgewirkt. Sowohl der Internationale Währungsfonds (IWF) als auch die Weltbank mussten im Jahresverlauf mehrfach ihre Wachstums-erwartungen nach unten korrigieren. In den USA verunsicherte im vergangenen Jahr zudem der lang anhaltende Haushaltsstreit die Märkte. Im laufenden und im nächsten Jahr soll das Wirtschaftswachstum laut IWF jedoch in vielen wichtigen Märkten wieder spürbar stärker ausfallen als 2013. Vor allem die USA als größte Volkswirtschaft der Welt sollen mit 2,8 und 3,0 Prozent Wachstum in 2014 und 2015 wieder zu alter Stärke zurückkehren. Die Euro-Zone soll nach zwei rezessiven Jahren wieder 1,0 und 1,4 Prozent Wirtschafts-wachstum erreichen. Insgesamt soll sich das Wachstum der Weltwirtschaft nach 3,0 Prozent im vergangenen Jahr laut IWF 2014 wieder auf 3,7 Prozent und 2015 auf 3,9 Prozent beschleunigen. Für den Welthandel werden vom IWF 4,5 und 5,2 Prozent Wachstum in 2014 und 2015 prognostiziert mit ähnlich erfreulichen Wachstumsraten für den weltweiten Containerverkehr. Dieser soll laut IHS Global Insight im laufenden Jahr um 4,4 Prozent wachsen sowie im kommenden Jahr um 5,2 Prozent.

„Dies sind deutlich bessere Aussichten für die Linienschifffahrt, zumal der Zulauf an neuen Schiffskapazitäten geringer wird und immer mehr ältere Schiffe ganz aus dem Markt verschwinden und verschrottet werden“, so Michael Behrendt. Hapag-Lloyd hat noch zwei Neubauten mit jeweils 13.200 TEU Kapazität im Orderbuch, die in diesem April in Dienst gestellt und im Fernost-Verkehr der G6 Alliance eingesetzt werden. „Diese modernen, äußerst effizienten Schiffe sind wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit Hapag-Lloyds.“

Aufgrund der in 2013 durchgeführten Finanzierungsmaßnahmen verfügt Hapag-Lloyd über eine gute finanzielle Ausstattung, die im vergangenen Jahr Investitionen in das Unternehmen in Höhe von 743 Mio. Euro (Vorjahr: 791 Mio. Euro) ermöglicht hat, vor allem in Schiffe und Container zur Stärkung der maritimen Vermögenswerte. Hapag-Lloyd hatte unter anderem im September und Oktober 2013 eine Unternehmensanleihe mit einem Gesamtvolumen von 400 Mio. Euro erfolgreich am Kapitalmarkt platziert. Die Anleihe war mehrfach überzeichnet, was das Vertrauen des Kapitalmarktes in Hapag-Lloyd unterstreicht. Das Unternehmen besitzt eine solide Bilanzstruktur mit einer Eigenkapitalquote von 41,9 Prozent. Mit einer Liquiditätsreserve von rund 534 Mio. Euro (inkl. nicht gezogener Kreditlinien, per 31.12.) ist das Unternehmen sicher für die Zukunft finanziert.

Im Rahmen der Verhandlungen für eine Übernahme der Containeraktivitäten von CSAV durch Hapag-Lloyd läuft derzeit noch die Due-Diligence-Prüfung sowie andere notwendige Gespräche mit verschiedenen Stakeholdern zur Vorbereitung einer möglichen Transaktion. Eine nicht bindende Absichtserklärung (MoU) war am 22. Januar zwischen beiden Reedereien unterzeichnet worden.

Quelle: Hapag Lloyd

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