HHLA: Respektables Ergebnis trotz Wirtschaftskrise

Im ersten Halbjahr 2009 hat die aktuelle Wirtschaftskrise zu starken Rückgängen bei Mengenaufkommen, Umsatz und Ergebnis der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) geführt. Die Umsatzerlöse gingen um 24,1 Prozent auf 501 Millionen Euro zurück, das Betriebsergebnis aus fortgeführten Aktivitäten sank um 51 Prozent auf 95,1 Millionen Euro. Die Eigenkapitalquote blieb mit 40,4 Prozent auf Vorjahresniveau. 

"Der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist es im ersten Halbjahr 2009 trotz eines starken Einbruchs ihrer Umschlag- und Transportmengen gelungen, den Umsatzrückgang in Grenzen zu halten, ein noch immer respektables Ergebnis zu erzielen und ihre solide Bilanzstruktur stabil zu halten. Dies ist umso beachtlicher, als die HHLA von den Auswirkungen der aktuellen Weltwirtschaftskrise in besonderer Weise betroffen ist", erklärte der HHLA Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters anlässlich der Veröffentlichung des HHLA Zwischenberichts Januar bis Juni 2009.

"Diesen Kurs werden wir auch in den kommenden Monaten konsequent fortsetzen. So sind wir in der Lage, ein Andauern der aktuellen Weltrezession erfolgreich zu bewältigen und gleichzeitig bereit, die Chancen eines neuen Aufschwungs aktiv wahrzunehmen."

Ausblick
Zwar hat sich zuletzt in der Aufkommensentwicklung bei Transport und Umschlag eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau ergeben, eindeutige Belege für eine nachhaltige Erholung gibt es derzeit noch nicht. Vor diesem Hintergrund geht die HHLA gegenwärtig für das Jahr 2009 unverändert von einem deutlich zweistelligen Rückgang bei den Umschlag- und Transportmengen aus. Sollte keine substanzielle Erholung einsetzen, erscheint es daher anspruchsvoll, auf Konzernebene im Gesamtjahr 2009 Umsatzerlöse im Bereich von einer Milliarde Euro zu erzielen. Auf der Basis ihres Maßnahmenprogramms zur Kostensenkung und Investitionsstreckung geht die HHLA davon aus, dass sich die EBIT-Marge aus fortgeführten Aktivitäten in einer Bandbreite zwischen 14 und 16 Prozent bewegen wird. Damit wird weiterhin ein deutlich positives Betriebsergebnis erwartet.

Marktumfeld
Gerade die Wirtschaftsregionen Fernost sowie Mittel- und Osteuropa, welche in den letzten Jahren die weltwirtschaftliche Dynamik maßgeblich geprägt haben und zum überproportionalen Wachstum der Transport- und Logistikketten über die Drehscheibe Hamburg führten, verzeichnen in der gegenwärtigen Rezession besonders starke Verluste. So brachen die Zubringerverkehre der Hamburger HHLA Container Terminals auf dem Seeweg nach Russland, Polen und den baltischen Staaten um 49,8 Prozent ein, die Fernostverkehre um 30,7 Prozent. Insgesamt schlugen die HHLA Container Terminals in Hamburg und dem ebenfalls von der Rezession überproportional betroffenen Odessa (Ukraine) mit 2,4 Millionen Standardcontainern (TEU) 35,3 Prozent weniger Stahlboxen um als im Vorjahr (3,7 Millionen TEU). Vergleichsweise geringer fiel der Rückgang bei den HHLA Transportgesellschaften aus: Mit 716 Tausend TEU lag das Volumen im Hinterlandverkehr um 23,5 Prozent unter dem Vorjahresniveau (936 Tausend TEU).

Maßnahmenprogramm
Das mit Beginn der Wirtschaftskrise eingeleitete Maßnahmenprogramm, welches die Auswirkungen der Krise auf Ertragskraft und Arbeitsplätze begrenzen und gleichzeitig die Voraussetzungen für die Wahrnehmung künftiger Wachstumsoptionen sichern soll, greift:

So gelang es im ersten Halbjahr 2009, den Materialaufwand inklusive der Aufwendungen für externe Mitarbeiter überproportional zu senken. Für das Gesamtjahr 2009 werden trotz des branchenüblichen hohen Fixkostenanteils Einsparungen beim operativen Aufwand in einer Größenordnung von insgesamt 160 bis 180 Millionen Euro erwartet.

Das Investitionsvolumen wurde angesichts des starken Mengeneinbruchs weiter gestreckt und auf eine Zielgröße von 220 Millionen Euro für 2009 reduziert. Investitionen für das langfristige Wachstum und zur Effizienzsteigerung, etwa zur Anpassung an steigende Schiffsgrößen, werden dabei unverändert fortgeführt.

Seit 1. Juli 2009 setzt die HHLA für die 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Hamburg ihr Projekt "Zukunftssicherung" um, welches Qualifizierung und Kurzarbeit in wegweisender Form miteinander kombiniert. Rund 350 Qualifizierungen sind bereits jetzt fest geplant. Insgesamt werden über 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in bedarfsorientierten, flexiblen Anteilen ganz oder zeitweise in Kurzarbeit gehen. Zusammen mit der Reduzierung des Einsatzes externer Mitarbeiter und dem Wegfall von Mehrarbeit ergibt sich so voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2009 eine Reduzierung in Höhe von rund 20 Prozent des Arbeitsvolumens gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Quelle: MyLogistics

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