HHLA: Terminalmodernisierung belastet Quartalsergebnis

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im ersten Quartal 2012 den Containerumschlag auf 1,7 Millionen Standardcontainer (TEU) gesteigert. Der Umsatz ging bei veränderter Konsolidierung um 1,0 Prozent auf 286,8 Millionen Euro zurück. 
 
Infolge einer geringeren Erlösqualität und durch Belastungen aus einer Terminal-Reorganisation im Segment Container verringerte sich das Betriebsergebnis EBIT um 22,6 Prozent auf 34,0 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2012 rechnet die HHLA nicht zuletzt aufgrund der Neuausrichtung ihrer Intermodalaktivitäten jedoch mit einem EBIT von mindestens 200 Millionen Euro und einem Konzernumsatz von 1,1 Milliarden Euro. 
 
"Wir sind mit einem unbefriedigenden Betriebsergebnis in das Geschäftsjahr 2012 gestartet. Ursache hierfür waren vor allem eine Reihe von Faktoren, die das Ergebnis im Segment Container belastet haben. Wir bleiben aber zuversichtlich, im Lauf des Jahres unsere operative Rentabilität zu steigern und ein Betriebsergebnis von mindestens 200 Millionen Euro zu erreichen. Dazu wird die Neuausrichtung unserer Intermodalaktivitäten maßgeblich beitragen", sagte der HHLA-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters anlässlich der Vorlage des HHLA-Zwischenberichts für Januar bis März 2012. 
 
Umschlagwachstum der HHLA Container Terminals 
Mit einer Zunahme um 4,7 Prozent auf 1,7 Millionen Standardcontainer (TEU) haben die HHLA Container Terminals in den ersten drei Monaten des Jahres 2012 ihren Wachstumskurs fortgesetzt. Damit hat die HHLA ihre Position gegenüber den großen Wettbewerbshäfen Rotterdam (Umschlagrückgang um 3,8 Prozent) und Antwerpen (Umschlagwachstum von 0,7 Prozent) weiter gestärkt. Die Gesellschaften für den Containertransport im europäischen Hinterland der Seehäfen konnten im ersten Quartal 2012 das hohe Niveau des Vorjahres mit einem Transportaufkommen von 454.000 TEU behaupten. Umsatz und Ergebnis konnten diesen Trends jedoch nicht folgen. So ging der Umsatz im Vorjahresvergleich um 1,0 Prozent auf 286,8 Millionen Euro zurück. Ursache hierfür war neben dem Umsatzrückgang im Segment Container eine Änderung der Konsolidierungsmethode bei den Gesellschaften der Fruchtlogistik, durch die ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag im Umsatz entfiel. Für den Rückgang des Betriebsergebnisses EBIT um 22,6 Prozent auf 34,0 Millionen Euro zeichnen Belastungen aus dem Segment Container verantwortlich. Die Segmente Intermodal und Logistik konnten ihr Betriebsergebnis im Vorjahresvergleich jeweils deutlich verbessern. 
 
Der starke EBIT-Rückgang des Segments Container um 29,2 Prozent bzw. 11,8 Millionen Euro auf 28,7 Millionen Euro im ersten Quartal 2012 geht auf mehrere Faktoren zurück: 
– den höheren Anteil von ertragsschwachen europäischen Zubringerverkehren (Feeder) im Umschlagmix, 
– den Rückgang der Lagergelderlöse gegenüber dem Vorjahresquartal 2011, in dem die lange Eisperiode in der Ostsee zu einem Containerstau in Hamburg geführt hatte, 
– die Verzögerung der Elbvertiefung, die erhebliche Zusatzkosten bei der Schiffsabfertigung zur Folge hat, sowie 
– die hohen temporären Zusatzkosten am HHLA Container Terminal Burchardkai, dessen Neustrukturierung und Systemumstellung der Terminalsteuerung, bei der erstmals größere Teile der Anlage teilautomatisch arbeiten, bei laufendem Betrieb 2012 in die entscheidende Phase tritt. 
 
Neuausrichtung der Transportgesellschaften 
Für eine Verbesserung der Ergebnisqualität der HHLA wird die Ende April 2012 bekannt gegebene Entflechtung der Gesellschafteranteile zwischen Deutscher Bahn (DB) und HHLA sorgen. Sobald die zuständigen Kartellbehörden zugestimmt haben, wird die HHLA die Anteile der DB an den Intermodalgesellschaften Polzug (33,3 Prozent) und Metrans (35 Prozent) übernehmen. Im Gegenzug geht die bisherige 50-Prozent-Beteiligung der HHLA an der TFG Transfracht auf die DB über. Nach der Realisierung der Transaktionen wird die HHLA 86,5 Prozent an der Metrans und inklusive einer Kapitalerhöhung 74,5 Prozent an der Polzug Intermodal halten, die DB Mobility Logistics AG 100 Prozent an der TFG Transfracht. Die Neuausrichtung ermöglicht es, die Container­transporte der HHLA im europäischen Hinterland jetzt verstärkt mit eigenen Produktionsmitteln noch konsequenter am Anforderungsprofil der maritimen Logistik zu orientieren. 
 
Ausblick 
Für das Gesamtjahr 2012 strebt die HHLA angesichts der Strukturveränderungen infolge der Neuausrichtung ihrer Intermodalaktivitäten sowie der veränderten Konsolidierung bei den Gesellschaften der Fruchtlogistik jetzt einen Konzernumsatz von 1,1 Milliarden Euro sowie ein Betriebsergebnis (EBIT) auf Konzernebene von mindestens 200 Millionen Euro an. Gegenüber den Vorjahreswerten entspricht dies einem annähernd vergleichbaren Betriebsergebnis auf einer verringerten Umsatzbasis und damit einer Steigerung der operativen Profitabilität. 
 
Der Umsatz im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik, dem Kerngeschäft der HHLA, lag im Zeitraum Januar bis März 2012 mit 280,2 Millionen Euro um 1,2 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns ging um 22,6 Prozent auf 31,5 Millionen Euro zurück. Der Teilkonzern Hafenlogistik hat damit 98 Prozent des Konzernumsatzes und 93 Prozent des Konzern-EBIT erwirtschaftet. 

Quelle: MyLogistics

Portal: www.logistik-express.com 

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