HHLA: Zweistelliger Gewinn trotz Umsatzeinbußen
Trotz der schwersten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) in den ersten neun Monaten des Jahres 2009 eine deutlich zweistellige Rendite erwirtschaftet und ihre Jahresprognose bestätigt. Zwar gingen die Umsatzerlöse um 25,8 Prozent auf 746 Millionen Euro zurück. Auch das Betriebsergebnis* nahm um 50,5 Prozent auf 143,6 Millionen Euro ab. Mit einer Ergebnismarge** von 19,3 Prozent bewies die HHLA aber weiterhin die Profitabilität ihres erfolgreichen Geschäftsmodells. Die Eigenkapitalquote blieb mit 41,9 Prozent auf dem hohen Niveau des Vorjahres. „Wir haben ein beachtliches Ergebnis erzielt. Schließlich sind gerade jene Märkte, in denen wir in den vergangenen Jahren besonders dynamisch gewachsen sind, in Folge der Wirtschaftskrise überproportional eingebrochen“, sagte der HHLA-Vorstandsvorsitzende Klaus-Dieter Peters bei der Vorlage des HHLA-Zwischenberichts Januar bis September 2009. „Unsere rechtzeitigen Anpassungsmaßnahmen im Umschlag, in der Hafenlogistik sowie im Hinterlandverkehr, versetzen die HHLA gemeinsam mit unseren Maßnahmen zur Senkung der Kosten und unserem umfassenden Qualifizierungsprogramm in die Lage, die Herausforderungen dieser Wirtschaftskrise weiter erfolgreich zu bestehen. Damit werden wir auch die Chancen der kommenden Konjunkturerholung aktiv wahrnehmen“, sagte Peters. Zudem sei es der HHLA in einem besonders schwierigen ökonomischen Umfeld gelungen, die finanzielle Stabilität des Konzerns auf einem hohen Niveau zu erhalten. Ausblick Der Umsatz des börsennotierten Teilkonzerns Hafenlogistik, dem Kerngeschäft der HHLA, ging in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 26,4 Prozent auf 724,8 Millionen Euro zurück. Das EBIT aus fortgeführten Tätigkeiten des Teilkonzerns verminderte sich um 52,6 Prozent auf 133,1 Millionen Euro. Der Teilkonzern Hafenlogistik hat damit 97 Prozent des Konzernumsatzes und 93 Prozent des Konzern-EBIT erwirtschaftet. Marktentwicklung Hinzu kommen Folgen der schärfsten Krise der Containerschifffahrt überhaupt. So brachen die Charterraten für Zubringerschiffe (Feederschiffe) aufgrund großer Überkapazitäten um bis zu 80 Prozent ein. In Verbindung mit niedrigen Treibstoffkosten sind daher Feederverkehre von Beneluxhäfen um die Nordspitze Dänemarks in den Ostseeraum wirtschaftlich darstellbar. Das relativiert vorübergehend die verkehrsgeografischen Vorteile des Hamburger Hafens. Entsprechend deutlich fiel der Mengenrückgang an den HHLA Container Terminals in Hamburg aus. Insgesamt nahm der Containerumschlag in Hamburg und Odessa in den ersten neun Monaten 2009 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34,8 Prozent auf 3,685 Millionen Standardcon-tainer (TEU) ab. Maßnahmenprogramm – Seit Anfang Juli setzt die HHLA das Projekt „Zukunftssicherung“ für die 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Hamburg um. Es soll Arbeitsplätze mithilfe des Instruments Kurzarbeit sichern, Kosten senken und zugleich eine vorausschauende Personalentwicklung ermöglichen. Mehr als 350 Qualifizierungen, die überwiegend zu den Berufsabschlüssen „Hafenlogistiker“ und „Hafenfachwirt“ führen, sind bereits angelaufen. Bewährt habe sich zudem der bedarfsorientierte, flexible Einsatz von Kurzarbeit für über 2.000 HHLA-Mitarbeiter seit dem 1. Juli 2009 am Standort Hamburg. Zusammen mit der Reduzierung des Einsatzes externer Mitarbeiter und dem Wegfall von Überstunden sowie der Umsetzung von Altersteilzeit dürfte das Arbeitsvolumen am Standort Hamburg im zweiten Halbjahr daher im Vergleich zum Vorjahr um mindestens 20 Prozent verringert werden. – Die Investitionen wurden wegen des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds nochmals gestreckt und für das Gesamtjahr auf rund 180 Millionen Euro gegenüber ursprünglich geplanter 355 Millionen Euro reduziert. Investitionen zur Steigerung der Effizienz im Containerumschlag, etwa zur Anpassung an wachsende Schiffsgrößen, werden dabei unverändert fortgeführt, um langfristiges Wachstum zu ermöglichen. – Die HHLA konnte den Materialaufwand in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um über 30 Prozent senken. Trotz des branchenüblichen hohen Fixkostenanteils sind für das Gesamtjahr Einsparungen im operativen Aufwand von insgesamt 160 bis 180 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erreichbar. * Betriebsergebnis aus fortgeführten Aktivitäten (EBIT ohne restrukturierungsbedingten Einmalaufwand und das ope-rative Ergebnis der nicht fortgeführten Konzerngesellschaften combisped und CTL, von denen eine mittlerweile ver-äußert und entkonsolidiert wurde) |