Holz hält Lebensmittel länger frisch

Natürliche Produkte wie Gemüse, Obst, Fisch und Fleisch werden traditionell seit langer Zeit mit Verpackungen aus Holz transportiert. Das hat gute Gründe, wie Siegfried von Lauvenberg, Geschäftsführer des Bundesverbandes Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung, weiß: "Holz weist eine höhere antibakterielle Wirkung auf als Kunststoff. Außerdem ist Holz atmungsaktiv. Es entsteht keine Staunässe und eignet sich hervorragend für den Transport von leicht Verderblichem."

Dass die Holzpalette in punkto Lebensmittelhygiene der Kunststoffpalette einen großen Schritt voraus ist, hat bereits vor Jahren ein Forschungsprojekt des Deutschen Instituts für Lebensmittel-technik in Quakenbrück verdeutlicht. In einem Praxistest in verschiedenen Lebensmittelbereichen wurden Holz- und Kunststoffpaletten auf ihre hygienischen Eigenschaften überprüft. Das Ergebnis: Die Anzahl lebensfähiger Bakterien reduzierte sich sowohl an der Holzoberfläche als auch im Holzinneren. Besonders Kiefernholz weist diesbezüglich eine besondere antibakterielle Wirkung auf. Insgesamt stellte sich heraus, dass die Keimbelastung auf Holzpaletten um rund 15 Prozent geringer war, als auf Kunststoffpaletten. Damit ist das lange herrschende Vorurteil, Kunststoff ist im Lebensmittelbereich die hygienischere Variante, widerlegt.

Holz fungiert bei Hitze wie Kühlschrank
Holz besitzt die Fähigkeit, je nach Witterung Feuchtigkeit auf oder abzugeben. Diese Fähigkeit kommt vor allem dem Transport von Lebensmitteln entgegen. Obst, Gemüse & Co. "schwitzen" bei warmem Wetter. Anstatt dass das Kondenswasser sich auf dem Verpackungsboden ansammelt und die Ware im eigenen Saft liegt und verdirbt, saugt das Holz die Flüssigkeit auf. "Bei großer Hitze verdunstet die Flüssigkeit im Holz, wodurch Kälte erzeugt wird, die für eine angenehme und kühle Umgebung und somit zur Verlängerung der Haltbarkeit der Ware beiträgt", so von Lauven-berg.

Temperaturunabhängig und dauerhaft stabil
Ein weiterer Vorteil beim Einsatz in der Lebensmittelindustrie ist, dass die Holzpalette elastisch ist und trotzdem immer stabil bleibt. Bei Kunststoff hängt die Tragfähigkeit in hohem Maße von den Temperaturschwankungen ab. So ist die Verwendung von Kunststoffpaletten im Hochregal- oder Tiefkühllager eher kritisch zu sehen. Dort können nämlich die für Kunststoff kritischen Grenzwerte von 40 Grad Celsius überschritten, beziehungsweise die Minus 20 Grad Celsius-Marke unter-schritten werden. "Holz dagegen bleibt immer gleich stabil, weil es sich bei Temperaturänderungen nicht verformt", so der Verpackungsexperte.

Ebenfalls ein Pluspunkt der Holzpalette ist die Lebensdauer. Sie kann durch Wert erhaltende Reparaturen deutlich verlängert werden. Mit geringem Rohstoffeinsatz ist die volle Gebrauchsfähigkeit wieder herstellbar. Paletten aus Kunststoff hingegen sind in der Regel nicht reparaturfähig und müssen recycelt werden. Hier stellt sich jede Beschädigung quasi als Totalschaden heraus. Recycelter Kunststoff ist augrund seiner inhomogenen Zusammensetzung nur bedingt einsetzbar und riskiert die Sicherheit der Fracht.

Quelle: MyLogistics

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