Holz, so weit das Auge reicht

Selten beeindruckt ein Hochregal derart, wie das des neuen Verteilzentrums der Alnatura Produktions- und Handels GmbH im südhessischen Lorsch: 17,5 Meter ragt es in den Himmel auf und besteht – das ist das Besondere daran – komplett aus Holz. Ein großvolumigeres Hochregallager dieser Art gibt es kein zweites Mal auf der Welt, unterstreicht Alnatura nicht ohne Stolz, und ergänzt das Naturkonzept schon bald um eine Außenfassade, die ebenfalls aus Holz besteht. Ziel der Baumaßnah-men, zu deren Richtfest das Unternehmen am 9. Juli 2013 lud, und die im Frühjahr des nächsten Jahres abgeschlossen sein sollen, ist die Errichtung eines hoch modernen Erweiterungsbaus eines bereits bestehenden Verteilzentrums für Bio-lebensmittel. Planer und ausführender Logistiker ist das Generalunternehmen Swisslog GmbH aus Dortmund. „Das Projekt folgt in außergewöhnlicher Weise den ethischen Grundsätzen Alnaturas, die auf konsequenter Nachhaltigkeit und Umweltschutz basieren“, unterstreicht Dr. Volker Jungbluth, Geschäftsführer der Swisslog GmbH, und fährt fort: „Dabei muss der Biohändler nicht auf moderne Technologie verzichten. Schon bald wird das Lager vollautomatisiert.“

Handling von Trockenprodukten
Die Hintergründe und Details: Alnatura mit Hauptsitz in Bickenbach vertreibt seit Mitte der 1980er Jahre Biolebensmittel wie zum Beispiel Müslis und andere Getreideprodukte, Brotaufstriche, Milchprodukte, Obst und Gemüse, um nur einige Beispiele zu nennen. Das Unternehmen unterhält 80 eigene Filialen in Deutschland und vertreibt seine Waren darüber hinaus über Handelspartner im In- und Ausland. Lorsch ist seit vielen Jahren ein potenter Logistikstandort Alnaturas, der jedoch, dank starken Wachstums des Händlers, an seine Kapazitätsgrenzen stößt. Der Bedarf zu erweitern ist hoch, und so entschied sich Alnatura im Jahr 2012 für einen Neubau. Auf einer Grundfläche von 9.000 m² (ein FIFA-Fußballplatz ist 7.140 m² groß) entsteht nun ein Verteilzentrum für die Trockenprodukte des Unternehmens: in Form eines vollautomatischen Hochregallagers und eines daran angeschlossenen Vorgebäudes. Letzteres stellt die Schnittstelle zur bestehenden Logistikfläche dar.

Ausgefeiltes Konzept
„Der Auftrag Alnaturas umfasst nicht nur die Lager- und Fördertechnik, die Steuerung und Lagerverwaltung“, beschreibt Heinz Ennen, Leiter Vertrieb bei Swisslog, die Spezifikationen der Zusammenarbeit, „auch der Bau und eine ausgefeilte Energiekonzeption zählen zu den Meilensteinen.“ Getreu dem Motto Alnaturas „Sinnvoll für Mensch und Erde“ soll das neue Logistikzentrum mit einer herausragenden Ökobilanz punkten. Dazu lautete die Vorgabe, CO2-Emissionen zu reduzieren, wo immer es möglich ist: Durch Energieersparnisse, die Nutzung regenerativer Energien und den Aufbau mit Holz – dem Werkstoff, der Kohlendioxid speichert und damit als besonders umweltfreundlich gilt. „Ganz bewusst haben wir uns für eines der nachhaltigsten Baumaterialien entschieden“, betont Prof. Dr. Götz E. Rehn, Gründer und Geschäftsführer von Alnatura: „Holz ist ein nachwachsender Rohstoff.“  Alnatura will Zeichen setzen und Ökologie, Wirtschaftlichkeit sowie Ästhetik miteinander verbinden. Zwar ist der Erweiterungsbau noch nicht fertig. Er verspricht allerdings schon heute, diese Ziele sicher zu erreichen.

Ökologie und Technik
Das Hochregal besteht aus PEFC -zertifiziertem Fichtenholz und demnach aus nachhaltiger Waldbewirtschaftung. Es ist ein achtstöckiges, 18 m hohes Tragwerk mit 65.570 lfm Regalträgern. Die Fassade soll aus PEFC-zertifizierter Lärche entstehen. Dank guter Dämmung einerseits und natürlicher Kühlung andererseits wird das Logistikzentrum im späteren Betrieb ganz ohne Heizung und künstliche Kälteerzeugung auskommen. Dazu wurde der Neubau um 2,50 m in den Boden versenkt und nutzt auf diese Weise den natürlichen Kühleffekt des umliegenden Erdreichs. Das Gebäude wird mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach ausgerüstet und nach Fertigstellung mit zusätzlichem Öko-Strom betrieben. Insgesamt 3.800 m2 offene Regenwasserversickerungsmulden fangen Niederschläge sowohl vom Hochregallager-Dach als auch von sämtlichen Hofflächen auf und verhindern, dass Regenwasser den öffentlichen Entwässerungskanal belastet. Eine vorwiegend gärtnerische Gestaltung des Areals rundet das ökologische Konzept ab. Funktion und Dynamik des neuen 120 m x 67 m x 20 m großen Lager- und Verteilzentrums werden künftig vor allem durch automati-sierte Technik geprägt: 9 Regalbediengeräte der Swisslog-Marke „Vectura“ fahren bis zu 32.000 Palettenstellplätze an. Palettenförderanlagen, Kommissionier-Roboter, umfangreiche Peripherie- und Sicherheitskomponenten sowie eine moderne Softwaresteuerung richten das neue Alnatura-Lager auf Sicherheit und Hochleistung aus.

Lösung, die ihresgleichen sucht
„Wir freuen uns, für unseren Kunden eine Lösung zu realisieren, die ihresgleichen sucht“, resümiert Swisslog-Geschäftsführer Jungbluth und meint, dass jede komplexe Logistik einem Einzigartigkeitsanspruch folgt, wenn sie den persönlichen Bedürfnissen des Anwenders tatsächlich entsprechen will: „Bei Alnatura ist uns dies auf besondere Weise gelungen.“ Swisslog ist für Vorreiter-Lösungen in der Intralogistik bekannt. So individuell ein Auftraggeber ist, so individuell soll auch dessen Lager- und Kommissioniertechnik sein, lautet das Credo. Ziel des unternehmerischen Handelns ist, Kunden einen Wettbewerbsvorsprung zu verschaffen.

Kontakte

Swisslog AG
Leitung Marketing
Cathrin Völz
Webereiweg 3 * 5033 Buchs / AG

Telefon: 0041 62 837 4321
E-Mail: cathrin.voelz@swisslog.com

Swisslog
Swisslog ist eine führende Anbieterin automatisierter Logistiklösungen in Spitälern und Verteilzentren. Dank jahrzehntelanger Erfahrung in der Planung und Realisierung von Lösungen schafft Swisslog nachhaltigen finanziellen und operativen Nutzen für Kunden in über 50 Ländern. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Buchs/Aarau, Schweiz, beschäftigt in rund 20 Ländern derzeit über 2 100 Mitarbeiter. Die Muttergesellschaft der Gruppe, die Swisslog Holding AG, ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (Valorennummer: 1 232 462, Telekurs: SLOG, Reuters: SLOG.S).

Mehr Informationen unter www.swisslog.com.

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