Hupac fordert freie Fahrt für den Güterverkehr
Nach dem schweren Bahnunfall im Schweizer Gotthard-Basistunnel, bei dem am 10. August 16 Waggons entgleist sind, fordert der KV-Netzwerkbetreiber Hupac, dass die verbliebene Ein-Röhren-Kapazität des Tunnels bis zur Inbetriebnahme der zweiten Röhre ausschließlich dem Güterverkehr vorbehalten bleiben muss.
Denn der Gotthard-Basistunnel erfülle in Zusammenwirkung mit dem Ceneri-Basistunnel und dem durchgehenden 4-Meter-Korridor von Grenze zu Grenze eine wesentliche Voraussetzung für den Warenaustausch auf der Nord-Süd-Achse und für die gesetzlich verankerte Verlagerungspolitik.
Während der Personenverkehr via Bergstrecke von einem soliden, zuverlässigen Transportangebot profitieren kann, droht im Güterverkehr eine massive Rückverlagerung auf die Straße mit massiver Überlastung der Autobahn A2 zwischen Basel und Chiasso, wenn über einen längeren Zeitraum keine ausreichende Kapazität zur Verfügung steht, warnt Hupac.
Dies zu verhindern sei das zentrale Anliegen aller Akteure des Schienengüterverkehrs. Sie verpflichten sich dazu, die vorhandene Kapazität durch flexibles Handeln und pragmatische Kooperation bestmöglich zu nutzen mit dem Ziel, der Logistik auch in dieser schwierigen Situation ein zuverlässiges, marktfähiges Transportangebot auf der Schiene zu gewährleisten, betont der intermodale Verkehrsbetreiber.
Mit einem Transportvolumen von 1,1 Mio. Straßensendungen pro Jahr ist Hupac nach eigenen Angaben der führende Netzwerkbetreiber im intermodalen Verkehr in Europa. Das Angebot umfasst Verbindungen zwischen den wichtigsten europäischen Wirtschaftsräumen und Destinationen bis nach Fernost. Täglich sind 150 Hupac Züge mit eigenen Waggons unterwegs und transportieren Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger.
Die Hupac Gruppe besteht aus 23 Unternehmen mit Standorten in der Schweiz, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Spanien, Polen, Russland und China und beschäftigt 680 Mitarbeitende auf Vollzeitbasis. Die Unternehmen der Hupac Gruppe verfügen über 9.100 Wagenmodule.
Die Hupac AG wurde 1967 in Chiasso gegründet. An der Gesellschaft sind rund 100 Aktionäre beteiligt. Das Aktienkapital von 20 Mio. CHF wird zu 72 Prozent von Logistik- und Transportunternehmen und zu 28 Prozent von Bahnunternehmen gehalten.