Im Weltmarkt für Schwerlast-LKWs nimmt globale plattform-basierte Produktion zu

Nach weniger als zehn Jahren, seitdem sich westliche Hersteller ernsthaft dem Markteintritt in die BRIC-Länder zugewendet haben, hat sich das Bild und die Struktur des weltweiten Marktes für Schwerlast-LKWs verändert. Märkte, die vor einigen Jahrzehnten nur in einem Nebengedanken in Erwägung gezogen wurden, diktieren heute den Verlauf der globalen Nachfrage von Nutzfahrzeugen und das Wachstum der Industrie. Seismische Änderungen, die die globale Nutzfahrzeugindustrie formen, haben dort den Weg geebnet, wo Hersteller aus sowohl TRIAD- als auch nicht-TRIAD-Märkten aggressiv um nachhaltiges und robustes Wachstum konkurrieren. Während diese damit beschäftigt sind, Wachstumsstrategien in diesem ‚flat-world Ökosystem’ zu entwickeln, nehmen globale Produktionsplattformen als Hauptvoraussetzung für jeden Hersteller mit strategischen Absichten und Wunsch nach globalem Wachstum zu. 
 
Laut einer aktuellen Studie von Frost & Sullivan (http://www.automotive.frost.com) wird die weltweite Produktion von Schwerlast-LKWs über globale LKW-Plattformen bis 2018 612.000 Einheiten erreichen, was den weltweiten plattform-basierten Produktionsstand von LKWs von 2011 fast verdoppeln würde. Die Studie liefert eine detaillierte Analyse, Prognosen, Wettbewerbsbenchmarking, Marktchancen und Möglichkeiten für Zulieferer in Verbindung mit weltweiten Plattformstrategien der wichtigsten Schwerlast-Hersteller mit Hauptsitz in Europa, Nordamerika, China und Indien. 
 
“Der weltweite Markt für Schwerlast-LKWs war bis zur Mitte des letzten Jahrzehnts mehr oder weniger regional fokussiert,“ erläutert Frost & Sullivan Senior Research Analyst Ananth Srinivasan. „Mit der Ausnahme einiger weniger europäischer Hersteller, wie Daimler und Volvo, die einen Teil ihrer LKWs in nicht-TRIAD-Märkten absetzten, gab es kaum eine lokale Produktion oder auf Entwicklung konzentrierte Aktivitäten. Hinzu kommt, dass lokale Hersteller aus TRIAD-Märkten kaum eine Chance hatten, wenn sie auch ambitioniert waren, LKWs in fremden Märkten zu verkaufen.“
 
Bis 2018 jedoch werden durchschnittlich 30 Prozent der LKW-Produktion der weltweiten Top-12 Hersteller auf Plattformen basiert sein/entstehen. Bis zum selben Jahr werden weltweit 29 LKW-Modelle auf globalen Plattformen basiert sein/entstehen. Tatsächlich wird die Hälfte der Top-12 Hersteller die Anzahl spezieller globaler Plattformen steigern, während sich die andere Hälfte stark auf die globalen Plattformen stützen wird, die aktuell verfügbar sind. Während die durchschnittlich gewichtete Anzahl eigenständiger Plattformen pro Hersteller derzeit bei fünf liegt und zukünftig abnehmen wird, steigt die durchschnittlich gewichtete Zahl globaler Plattformen, die derzeit bei 2,1 liegt, zukünftig an. 
 
"Daimler, Volvo und MAN werden voraussichtlich enormen Nutzen aus ihren Investitionen in plattform-basierte globale LKW-Produktion ziehen, während Scania sich weiterhin durch modular-basierte LKW-Produktion aus qualitativer Sicht auszeichnet und Marktführer bleiben wird," führt Herr Srinivasan fort. "In Nordamerika ist das Erfolgspotential solcher Plattformen jedoch aufgrund der Dominanz konventioneller Modelle niedrig." Dies schafft Hindernisse für europäische und asiatische Hersteller, die globale Plattformen in die Region bringen wollen. Dennoch hindern solche Barrieren Hersteller wie Daimler und Volvo nicht daran, zunehmend Technologien, Komponenten und Systeme zwischen globalen und regionalen nordamerikanischen Plattformen zu teilen, und zwar in Bereichen von Antrieb bis hin zu Chassis sowie von Sicherheitstechnologien bis zu Telematik. 
 
"Es hat den Anschein, also ob die Entwicklung globaler Plattformen nur eine TRIAD-OEM-Strategie wäre, um in Wachstumsmärkte vorzudringen, Herstellungskosten und Komplexität auf Inlands- und globale Märkten zu reduzieren und Margen zu erweitern; aber tatsächlich wird diese Strategie auch fieberhaft von Herstellern aus der BRIC-Region verfolgt, um Lastwagenmodelle für sowohl aufkommende als auch entwickelte Märkte zu konstruieren," so Herr Srinivasan. "Ein Blick auf Plattformen von TATA, DongFeng, CNHTC, Foton etc. zeigt das plattform-basierte Modelle wie PRIMA, Tianlong SITRACK, Howo, Auman etc. eine viel größere Rolle in so unterschiedlichen Marktregionen wie Asien-Pazifik, Afrika, Naher Osten und Südamerika spielen. Und zudem haben sie das Potential, bis 2020 in den  europäischen und nordamerikanischen Markt einzudringen." 
 
Während der Weltmarkt für Schwerlast-LKWs positiv auf globale Plattform-Strategien reagiert und von deren endgültigen Ausführung profitieren will, wird es zwingend erforderlich, dass Hersteller diese Plattformen nicht nur allein für TRIAD- und BRIC-Märkte entwickeln. Selbst wenn BRIC- und TRIAD-Märkte langsam an Marktreife gewinnen, machen sich die Next-11 und afrikanische Märkte startklar. Für die Hersteller ist es daher wichtig, diese potentiell lukrativen Märkte für LKWs bei der Entwicklung von globalen Plattform-Strategien für die nächsten 10 – 20 Jahre mit zu berücksichtigen. 

Quelle: Frost & Sullivan
 

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