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Import One Stop Shop: Eine Neuausrichtung des E-Commerce in Europa

Der Import One Stop Shop (IOSS) ist eine zentrale Säule der EU-Initiative, den grenzüberschreitenden E-Commerce durch Vereinfachung der Mehrwertsteuerabwicklung zu fördern. Angesichts eines jährlichen Mehrwertsteuerbetrugs von über 50 Milliarden Euro bietet der IOSS eine effektive Lösung zur Reduzierung dieses Betrugs und zur Förderung eines fairen Marktes. „IOSS-Europe“, ein innovatives Wiener Start-up, entwickelt eine Plattform, die modernste Technologien wie Blockchain und KI nutzt, um E-Commerce-Unternehmen bei der Anpassung an diese neue Ära zu unterstützen.

Beitrag: Florian Seikel

Der Bedarf an IOSS

Mit einem geschätzten Schaden von mehr als 50 Milliarden Euro jährlich innerhalb der EU stellt der Mehrwertsteuerbetrug im grenzüberschreitenden Handel ein bedeutendes Problem dar. Dieser Betrug ist nicht nur ein Verlust für die öffentlichen Finanzen, sondern auch ein Nachteil für faire Unternehmen und Verbraucher. Der IOSS wurde als Antwort auf dieses Problem von der EU geschaffen, um eine effiziente, transparente und vereinfachte Mehrwertsteuerabwicklung für E-Commerce-Verkäufe an EU-Verbraucher zu realisieren. IOSS ermöglicht es Unternehmen auch sich lediglich bei einem IOSS-Vertreter zu registrieren und so für alle EU27 steuerlich angemeldet zu sein. Diese „single VAT registration“ stellt eine massive Erleichterung für den grenzüberschreitenden Handel dar, vor allem auch für KMU´s.

Aktueller Stand von IOSS

Der IOSS ist derzeit ein freiwilliges System, das sich auf Sendungen bis zu einem Wert von 150 Euro beschränkt, die an Verbraucher in der EU verkauft werden. Durch dieses System können Verkäufer die Mehrwertsteuer zum Zeitpunkt des Verkaufs berechnen und abführen, was den administrativen Aufwand erheblich reduziert und die Zollabfertigung beschleunigt. Gemeinsam mit der parallel laufenden EU Zoll Reform bei welcher die Abläufe digitalisiert und vor allem für alle EU27 zusammengeführt werden kann IOSS seine volle Wirkung entfalten.

Zukünftige Entwicklung des IOSS

Im Rahmen der EU-Initiative „VAT in the Digital Age“ (ViDA) ist geplant, den IOSS wesentlich zu erweitern. Dies umfasst die verpflichtende Teilnahme (Ausnahmen wird es geben) und die Ausweitung der Anwendung auf alle grenzüberschreitenden Verkäufe, unabhängig vom Wert der Sendungen. Diese Änderungen sollen zu einer weiteren Vereinfachung der Compliance im Bereich der Fernverkäufe von importierten Waren führen und die korrekte Nutzung und Überprüfung von IOSS-Mehrwertsteuernummern sicherstellen. Die bessere Absicherung der IOSS-Nummern Vergabe ist ein wichtiger Bestandteil der geplanten Erweiterung welche aktuell im Rat der EU zur Begutachtung aufliegt.

logistic-natives e.V. mit seinem experten IOSS-Europe

Eine europäische Lösung Die logistic-natives gestalten den Markt. Beispielsweise „IOSS-Europe“, das Wiener Start-up, entwickelt eine Plattform, die E-Commerce-Unternehmen ermöglicht, den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Durch die Integration von Blockchain-Technologie und Künstlicher Intelligenz bietet „IOSS-Europe“ eine robuste Lösung für die Verwaltung der IOSS-Registrierung und -Abrechnung, die Sicherheit und Transparenz in den Vordergrund stellt. Darüber hinaus bereitet sich das Start-up darauf vor, die Anforderungen der ab 2025 geltenden DORA-Verordnung (Digital Operational Resilience Act) zu erfüllen, die auf die Stärkung der digitalen Widerstandsfähigkeit von Unternehmen im Finanzsektor abzielt. Wer an einer Marktgestaltung im Netzwerk des logistic-natives e.V. teilnehmen oder Infos zu „IOSS-Europe“ erhalten möchte, schreibt an florian.seikel@logistic-natives.com

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