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Industrie 4.0 braucht Vernetzung im Lager

Lagerhaltung – das heißt heute viel mehr als einfach Kartons in ein Hochregal zu stapeln. Nicht nur, dass dabei gehörig an der Kapazitätsschraube gedreht wurde. Schließlich leben gerade Online-Shops davon, dass die verschiedensten Produkte jederzeit verfügbar sind.

Vielmehr haben sich die Anforderungen an Vernetzung und Transparenz in der Lagerhaltung potenziert. Im Zuge von Industrie 4.0 sind die einzelnen Bereiche des Unternehmens zunehmend miteinander verbunden. Kunden wollen jederzeit über den Status quo ihrer Aufträge informiert sein. Wenn die Wertschöpfung dermaßen an Vernetzung zulegt, darf die Logistik im Unternehmen nicht bremsen. Im Gegenteil. Unternehmen profitieren davon, wenn sämtliche Systeme „auf Augenhöhe“ zusammenarbeiten.

Lagerhaltung wird zu Intralogistik
„Logistik“ ist nicht neu. Sie kommt aus dem militärischen Bereich und betraf dort vor allem das Nachschubwesen. In den 70er Jahren breitete sich die Wissenschaft von der Organisation von Warenströmen in der gesamten Wirtschaft aus. Dabei ging es jedoch hauptsächlich um den Gütertransport vom Lieferanten ins Unternehmen oder vom Unternehmen zum Kunden. Hauptakteure waren Speditionen, der Güterverkehr oder die Luftfahrt. Seitdem im Unternehmen selbst die Anforderungen an den Materialfluss gestiegen sind, greift die übliche Trennung von Wertschöpfung und Lagerhaltung zu kurz. Es brauchte eine Disziplin, die eine logistische Betrachtungsweise innerhalb der Unternehmensgrenzen ermöglichte. Die Intralogistik wendet die Gesetzmäßigkeiten des Materialflusses im Unternehmen an und erlaubt damit eine Abgrenzung zum Warentransport außerhalb des Unternehmens.

Vernetzung erhöht Effizienz
Auftrag entgegen nehmen, Ware suchen, Ware zur Kommissionier-Station bringen, Ware verteilen – an sämtlichen Prozessschritten entstehen Reibungsverluste. Ein Hauptzeitfresser ist erfahrungsgemäß die Suche der eingelagerten Gegenstände. So belegen Studien, dass allein der Prozess des „Order Pickings“ bis zu 55 Prozent der anfallenden Gesamtlagerkosten verursachen. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit auf den verschiedenen Gebieten, wie beispielsweise

  • der Lager- und Puffertechnik,
  • der mechanischen und pneumatischen Förderer,
  • der Bereiche Telematik, Sensorik und Robotik,
  • der vielfältigen Identifiziersysteme oder auch
  • der Verpackungs- und Datentechnik

lässt sich die Effizienz im Materialfluss signifikant steigern.

Industrie 4.0 beflügelt Intralogistik
Wenn Kunden direkt auf den Warenbestand zugreifen wollen, wenn die reale Welt zunehmend mit der digitalen Welt zusammen wächst, dann steht die Logistik im Unternehmen unter Zugzwang, in Punkto Geschwindigkeit und Vernetzung nachzuziehen. Und sie kann es auch. Denn durch Industrie 4.0 und die zunehmende Digitalisierung der Prozesse werden auch in der Intralogistik innovative Lösungen möglich. So erreichen die Systeme heute einen völlig neuen Grad der Automatisierung. Waren früher beispielsweise fahrerlose Transportsysteme noch an fixierte Routen gebunden, suchen sie sich heute völlig eigenständig ihren Weg durch die verschiedenen Bereiche im Unternehmen. Der Clou: Sie nehmen dabei sogar auf menschliche Kollegen Rücksicht. Geschwindigkeit, Präzision, Flexibilität und Verfügbarkeit als Kerngrößen der Logistik erleben durch Industrie 4.0 eine Evolution und verhelfen dem Unternehmen zu mehr Wettbewerbsfähigkeit.

Quelle/Bildquelle: TA Trust Agents Internet GmbH

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