Industrie zu Arbeitsmarkt: Beschäftigungsanreize stärken und Arbeits- und Fachkräftemangel gegensteuern

Faktor Arbeit spürbar zu entlasten und Arbeit, statt Arbeitslosigkeit zu fördern.

„Die Zahl der beim AMS als arbeitssuchend oder in Schulung gemeldeten Personen sinkt weiter und hat bereits die Marke von 300.000 unterschritten, andererseits steigt aber die Zahl der beim AMS gemeldeten offenen Stellen weiter an und liegt auf einem Allzeithoch. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass es höchst an der Zeit ist zu handeln. Es gilt alle Hebel in Bewegung zu setzen und die vorhandenen Potenziale voll auszuschöpfen“, erklärt der Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), Christoph Neumayer, anlässlich der heute veröffentlichten Zahlen zur aktuellen Lage am Arbeitsmarkt.

Beim AMS sind mittlerweile über 141.000 offene Stellen gemeldet und auch die Jobplattform des AMS weist mittlerweile weit über 250.000 Jobangebote aus. Der Trend geht in einigen Bundesländern bereits in die Richtung, dass es mehr offene Stellen als Arbeitssuchende gibt, so sind beispielsweise in Salzburg ca. 10.000 Personen beim AMS arbeitssuchend gemeldet oder befinden sich in Schulung und 13.400 offene Stellen sind gemeldet. Auf dem Lehrstellenmarkt spiegelt sich der sich immer weiter zuspitzende Fachkräftemangel ebenfalls wider, so sind in acht von neun Bundesländern mehr als doppelt so viele offene Lehrstellen gemeldet wie Jugendliche als lehrstellensuchend beim AMS vorgemerkt.

Auch die Arbeitsmobilität innerhalb Österreichs ist vergleichsweise gering, so liegen über 85 % der beim AMS gemeldeten offenen Stellen außerhalb Wiens, aber rund 45 % der beim AMS vorgemerkten Personen finden sich in Wien. „Während Österreichs Betriebe händeringend nach Personal suchen und es jegliches Potenzial zu heben gilt, werden Forderungen nach einer Erhöhung des Arbeitslosengeldes in den Raum gestellt, was jedenfalls der falsche Weg wäre und nicht zielführend. Es gilt gezielt Beschäftigungsanreize zu stärken, Inaktivitätsfallen abzubauen und die Mobilität zu erhöhen“, betont Neumayer.

Die Industrie spricht sich zudem wiederholt dafür aus, den Faktor Arbeit spürbar zu entlasten und Arbeit, statt Arbeitslosigkeit zu fördern. Auch gilt es das Angebot an qualitätsvoller Kinderbetreuung auszubauen und eine umfassende Fach- und Arbeitskräftestrategie zu entwickeln. „Nur mit ausreichend Fach- und Arbeitskräften kann es einen nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand in Zukunft geben. Es ist daher an der Zeit, an allen notwendigen Schrauben zu drehen“, betont Neumayer abschließend.

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