Industrieflächen: Rekordverdächtiges Umsatzergebnis auf dem Hamburger Markt

Bereits vor Jahresende hat der Markt für Industrieflächen (Vermietung und Verkauf) in der Region Hamburg nach Einschätzung von Engel & Völkers Commercial das rekordverdächtige Ergebnis des Gesamtjahres 2010 (610.000 qm) um rd. 100.000 qm übertroffen. „Wir gehen allerdings davon aus, dass letztendlich ein Flächenumsatz von bis zu 800.000 qm erreicht werden kann“, prognostiziert Erik Peuschel, Mitglied der Geschäftsleitung bei dem international tätigen Beratungs- und Vermittlungsunternehmen für Gewerbeimmobilien.

Turbulentes Jahresendgeschäft
Allein im Jahresendgeschäft des Dezembers wurden bis Weihnachten rd. 75.000 qm registrierte Fläche in der Region Hamburg vermittelt. „Wir haben in den letzten Wochen immer wieder erlebt, dass kurzfristige Auftragsvergaben unsere Logistikkunden manchmal zum Handeln quasi über Nacht zwingen, um bis zum nächsten Monatsersten betriebsbereit zu sein“, erläutert Peuschel. Das setzt auch auf Seiten der Vermieter große Flexibilität voraus. Vor diesem Hintergrund und vor einigen in der Umsetzungsphase befindlichen Neubauplanungen, die den Markt um moderne attraktive Flächen bereichern werden, erwartet der Marktexperte eine weiterhin gute Umsatzentwicklung in den ersten Monaten des Jahres 2012. Eine dieser neuen Projektierungen ist eine nach Mieteranforderung aufteilbare, insgesamt bis zu rund 27.000 qm große Neubauanlage in Hamburg-Hausbruch, die im ersten Quartal 2012 fertig gestellt sein wird.

Größter Umsatz in Norderstedt
Der größte Umsatz fand im Jahr 2011 mit ca. 28.000 qm in Norderstedt statt. Dort kaufte ein Logistik-Dienstleister eine Immobilie, die ehemals von der zum Otto-Konzern gehörenden Tochter Hermes genutzt wurde. Käufer und Verkäufer wurden bei der Transaktion von Engel & Völkers Commercial Hamburg sowie CBRE beraten.
Durch insgesamt rund 20 Umsätze über 10.000 qm erreichte diese Größenklasse bisher einen Anteil am Gesamtflächenumsatz von 42 Prozent. Nahezu gleichmäßig verteilte sich die Nachfrage auf die drei Größenklassen zwischen 1.000 qm und 10.000 qm.

Flächenreserven in Rade und Winsen
Fast ein Drittel der Gesamtflächenumsätze entfielen auf die zwei Teilmärkte Billbrook/Allermöhe und den Hafen (Altenwerder, Waltershof, Steinwerder, Veddel). „Neben reinen Logistikflächen siedeln sich dort zunehmend auch wieder Industrieunternehmen an“, ergänzt Peuschel. Größere Flächenreserven sieht der Marktkenner vor allem in Rade und in Winsen/Luhe, wo insbesondere in Winsen die Nähe des Gewerbegebiets zur Stadt Winsen Vorteile für die Mitarbeiterrekrutierung birgt. Auch beim Blick auf die Neubauzahlen der vergangenen Jahre hat Winsen/Luhe im Vergleich der beiden Standorte die Nase vorn – hier ist ein bis zu 70.000 qm großer, ebenfalls nach Mietererfordernis aufteilbarer Neubau kurz vor Start.

„Genauso, wenn auch in kleinerem Umfang, werden jedoch auch wieder Flächenpotenziale in den begehrten hafennahen Lagen oder z.B. in Billbrook/Allermöhe gehoben und Grundstücke einer sinnvollen neuen Nutzung zugeführt werden“, sieht Peuschel einen der Schwerpunkte für das kommende Jahr.

Quelle: ENGEL & VÖLKERS

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