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Innovation durch Kooperation

Die beiden Automobilcluster in der Steiermark und Oberösterreich sind Know-how-Drehscheiben rund um das Thema Mobilität. Die Logistiker sind dabei mit von der Partie.

Der oberösterreichische Automobilcluster ist das größte Unternehmensnetzwerk der österreichischen Automobilindustrie mit weit mehr als 200 Partnerfirmen. „Als Clustermanagement sind wir Kompetenzzentrum für Kooperationen und stehen in engem Kontakt mit der Wirtschaft, wissen über die Herausforderungen unserer Partner Bescheid und bringen die richtigen Unternehmen zusammen“, sagt Thomas Eder, Cluster Manager des Automobilcluster Oberösterreich gegenüber Logistik express.
 

Der Cluster fungiert als „Innovationsbeschleuniger“, wie er sagt. Er initiiert Projekte, unterstützt die Partnerunternehmen beim Marktzugang und bietet automotive Qualifizierung an. Dabei fehlen nicht Logistikunternehmen. Auf der Mitgliederliste von Eder scheinen so prominente Namen wie Schachinger automotive, Magna Steyr, Siemens, voestalpine, MAN oder Rosenbauer auf. „Wir haben vier Logistikunternehmen im Cluster sowie Unternehmen, die mit dem Thema Logistik zu tun haben“, sagt Eder. Sie alle bringen ihre Expertise in den Cluster ein, davon profitieren alle Mitglieder im Cluster. Derzeit liegt der Schwerpunkt bei Automotive und Nutzfahrzeuge. Da in diesem Bereich Leichtbau ein großes Thema ist, sind auch Betriebe aus dem Bahn- und Luftfahrtsektor aktiv in die Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Rahmen des Clusters involviert. 

 

Ab 2012 will man sich verstärkt auf den Schwerpunkt „Mobilitätsbranchen“ fokussieren, denn Mobilität ist ein zentrales Thema in der globalisierten Welt. Innovation durch Kooperation ist die Philosophie der Oberösterreicher im Cluster.  Stolz ist Eder auf die Potenz der Mitgliedsunternehmen: Alle 200 Firmen zusammen machen einen Jahresumsatz von 24 Mrd. Euro, hinter dem die Arbeitsleistung von 83.000 Menschen steht. Der Forschungs- und Entwicklungsanteil in diesen Firmen liegt bei beinahe fünf Prozent.

 

Steirer tüfteln an Green Cars

Das Pedant zum oberösterreichischen Cluster befindet sich in der Steiermark in Gestalt des ACstyria, der seit Anfang Oktober von Franz Lückler als neuer Geschäftsführer geleitet wird. Mit dem neuen Chef kam auch eine strategische Neuausrichtung des Clusters, in dem künftig auch die Verkehrsträger Bahn und Flugzeug Gewicht bekommen sollen. Die neue Strategie des steirischen Autoclusters  „Green Cars – Clean Mobility“ zielt darauf ab, die Steiermark weiterhin als automotive Region zu positionieren, in der an innovativen Technologien und nachhaltigen Lösungen zur Reduktion der Umweltbelastung durch Mobilität gearbeitet wird. Insbesondere gilt es, die Reichweite  und Batterielebensdauer von Elektrofahrzeugen zu erhöhen, andererseits sollen leichtere Materialien und Werkstoffe wie Glasfasern oder Carbon verstärkt verwendet werden. Auch der  Lebenszyklus eines Autos von Produktion bis Recycling spielt eine große Rolle. Das ist deshalb bedeutend, weil man davon ausgehen kann, dass in zehn Jahren in Graz bereits viele  Hybrid- und Elektrofahrzeuge zu sehen sein werden, gibt sich Lückler gegenüber dem Logistik express überzeugt. 

 

Der ACstyria sieht seine Aufgabe seit 1995 darin, Wirtschaft, Industrie, Forschung und öffentliche Einrichtungen zu vernetzen sowie Stärkefelder und Synergien  zu erkennen. Als unternehmensübergreifende Plattform hat man sich das Ziel  gesetzt, die Innovationsleistung seiner Mitglieder durch branchenübergreifende Projekte,  Seminare und Veranstaltungen zu steigern und die Wertschöpfung in der Steiermark zu  erhöhen. Als erster österreichischer Autocluster zählt der ACstyria heute über 40.000  Mitarbeiter in 180 Partnerbetrieben und erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von rund  zehn Milliarden Euro. Die fünf Gesellschafter sind AVL, Krenhof, Magna Steyr, SFG und  TCM International. Gemeinsam mit seinen Partnerbetrieben setzt der ACstyria zukünftig auf Innovationen  und Technologien im Bereich „Green Cars – Clean Mobility“ mit drei Schwerpunkten:  ECO-Powertrains, ECO-Materials und ECO-Design & Smart Production. Das heißt:  Intelligente, elektrifizierte Antriebe mit entsprechender Reichweite, Bauteile und Komponenten aus ökologischen und ressourcenschonenden Materialien sowie  kosteneffiziente Produktionstechnologien werden in Zukunft eine wesentliche Rolle in der Arbeit des ACstyria spielen. 

 

Eingebettet in die Wirtschaftstrategie Steiermark 2020 „Wachstum durch Innovation“ hat der ACstyria in diesen drei Kernbereichen sechs Schwerpunkte definiert, die sich der Cluster in  Zukunft verstärkt widmen wird, nämlich: ECO-Powertrain-Produkte, Batterie-Test-Center, Naturwerkstoffe und -technologien, Multi Material Joining Technologies, Kompetenzzentrum Recycling  und virtuelles Entwicklungscenter & Technology-LAB.  (MT)

 

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