ISO-Standardisierung für Kennzahlen aus Manufacturing Execution Systemen (MES) auf der Zielgeraden ISO 22400-2 jetzt als Draft International Standard (DIS) verfügbar

Mit der ISO/DIS 22400-2 steht ab sofort eine internationale, gültige Leitlinie für die Definition, Beschreibung und Interpretation von MES-Kennzahlen zur Verfügung. Die Entwurffassung der Norm beinhaltet 34 Key Performance Indicators (KPI) aus den Bereichen Produktion, Qualität, Instandhaltung und Lager/Logistik für Unternehmen aus der diskreten Fertigung, der Prozessindustrie sowie der hybriden Fertigung. Hinzu kommt ein relationales Wirkmodell, das über eine Kennzahlenmatrix und Beziehungsdiagramme die Abhängigkeiten zwischen den KPI und ihren Faktoren untereinander inhaltlich und organisatorisch beschreibt. „Dank dieser internationalen Standardisierung ist sichergestellt, dass MES-Kennzahlen eindeutig definiert sind und der Markt von einer einheitlichen Grundlage bei übergreifenden Leistungs- und Qualitätsvergleichen ausgehen kann. Zudem besteht nun für Software-Anbieter und Anwender hohe Transparenz, was den Einsatz und die Wirkungsweise von MES-Kennzahlen betrifft und welche Daten ein MES dafür zu liefern hat“, so Andreas Kirsch, Co-Convenor des ISO TC 184/SC5/WG9 und Vorstand der GUARDUS Solutions AG. Die ISO/DIS 22400-2 kann unter www.iso.org käuflich erworben werden.
 

Im nationalen Umfeld wurden in den vergangenen Jahren 22 MES-Kennzahlen durch die VDMA Einheitsblätter 66412 Teil 1 und 2 exakt definiert. Der erste Teil beschreibt jene Kennzahlen, die eine MES-Anwendung auf einheitlicher Datenbasis per Definition zu liefern hat. Die Wirkmodelle des VDMA Einheitsblatts 66412 Teil 2 geben Auskunft darüber, wie die definierten Kennzahlen über ihre Einflussgrößen in Beziehung stehen und aufeinander wirken.
 
Diese Arbeit wurde der internationalen ISO-Arbeitsgruppe ISO/TC184/SC5 zur Verfügung gestellt und gemeinsam mit den Mitgliederländern diskutiert. Neben Deutschland gehören dazu China, Frankreich, Japan, Korea, Österreich, Schweden, Spanien und die USA. In den anschließenden Abstimmungsprozessen wurde der deutsche Kennzahlen-Katalog um weitere zwölf Indikatoren ergänzt. Die Ergebnisse der internationalen Zusammenarbeit stehen nun in der ISO/DIS 22400-2 zum Abruf bereit. „Die VDMA Einheitsblätter 66412 Teil 1 und Teil 2 gehören laut Aussage des Verbands zu den am meisten abgerufenen Einheitsblättern überhaupt. Es besteht also offensichtlich ein großer Informationsbedarf am Markt, was die Definition, Anwendung aus Auslegung von MES-Kennzahlen betrifft. Es ist davon auszugehen, dass die ISO/DIS 22400-2 ebenfalls auf hohe Resonanz stößt. International agierende Unternehmen müssen nicht länger die Definition der einzelnen Kennzahlen selbst herleiten und eventuell transformieren, um internationale Produktionswerke vergleichen zu können“, so Andreas Kirsch.
 
Quelle: GUARDUS Solutions AG

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar