Job mit Biss: Automatiklager für Äpfel

Das Hamburger Software- und Beratungshaus KDL wurde von der südtiroler Obstgenossenschaft Mivor mit der Analyse ihrer Logistikkennzahlen und der Konzeption eines Logistikkonzeptes beauftragt. Geplant ist ein fördertechnisches System, bestehend aus Hochregallager, Regalbediengeräte, Fördertechnik sowie Lagerverwaltungs- und -steuerungssystem mit Materialflussrechner. Das zu lagernde Produkt: Äpfel.
 
Zudem sollen die Hamburger in Zusammenarbeit mit dem Architekten Dr. Siegfried Pohl den Ausschreibungs- und Vergabeprozess für Mivor steuern. Zu den Aufgaben von KDL gehört u.a. das Einholen, Analysieren und Bewerten von Angeboten sowie die Umsetzungsunterstützung. Start des Projektes: Sofort.

Äpfel lieben es kühl
Äpfel aus dem sonnigen Südtirol sind europaweit ein Absatzschlager. Damit Verbraucher in ihre saftigen Äpfel beißen können, müssen diese aber vorher gepflückt, gewaschen, sortiert, gelagert, verpackt, verladen und verteilt werden. In Latsch, in der Region Vinschgau, betreibt Mivor einen solchen Betrieb zur europa- und weltweiten Distribution. Lagerung und Transport der Äpfel erfolgen derzeit ausschließlich in sogenannten Großkisten. Die Kisten werden in Kühlzellen bei einer Temperatur von ca. 2° C in Blöcken gelagert. Je nach Größe können in einer Kühlzelle zwischen 1.000 und 2.000 Großkisten gelagert werden. Insgesamt verfügt Mivor über etwa 200 Kühlzellen mit einer Gesamtkapazität von ca. 240.000 Großkisten. Während der Erntezeit von Mitte September bis Ende Oktober werden die von der Genossenschaft produzierten Äpfel in Großkisten angeliefert, gewogen, pro Kiste mit einem Barcodelabel versehen und in die unterschiedlichen Kühlzellen eingelagert.

Kürze Wege, schnellere Versorgung
Im bestehenden Setup finden viele Transporte über weite Wege statt, bis die Kisten von den Kühlboxen in der Sortierung sind bzw. bis die sortierte Ware aus den Kühlboxen in der Verpackung oder in den Verladebereich zur kistenweisen Verladung auf LKWs. Dies ist auf der einen Seite personalintensiv aufgrund der weiten Wege, die gefahren werden müssen. Auf der anderen Seite gibt es an verschiedenen Punkten des Betriebs sehr viele Staplerverkehre, die sich teilweise gegenseitig behindern.

Bau eines vollautomatischen Hochregellagers
Zur Optimierung der Gesamtsituation plant Mivor daher, ein vollautomatisches Hochregallager zu bauen, in dem primär fertig sortierte Ware eingelagert werden soll. Damit geht auch eine erhöhte Produktqualität durch konstante Lagertemperaturen einher. Der Zugriff auf diese Ware kann bei Bedarf vollautomatisch bis zur Ankunft an einem Abgabepunkt erfolgen. FiFo kann zu 100 Prozent sichergestellt werden und es fallen keinerlei Suchaufwände in den Kühlboxen für die benötigte Ware an.

Einpassen des Lagers in den vorhandenen Bau
Das geplante automatische Hochregallager soll neben der vorhandenen und zukünftig in der gleichen Halle neu zu installierenden Sortierung sowie vor der ebenfalls vorhandenen Verpackung errichtet werden. Das Lager wird somit in vorhandene Bausubstanz eingepasst; der Abriss von zwei vorhandenen Kühlhallen wird notwendig. Bei dem neu zu errichtendem Lager handelt es sich um ein autarkes Gebäude, das mittels verbindender Fördertechnik an die vorhandene Bausubstanz angeschlossen werden soll. Zur Ein- und Auslagerung in dieses Lager gelangen ausschließlich Großkisten, in aller Regel dreifach hoch übereinander gestapelt (Gesamthöhe „Stapel“ ca. 225 cm).

Quelle: MyLogistics

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