Kerkhoff Consulting deckt Millionenpotenzial in NRW-Haushalt auf

Kerkhoff Consulting zeigt in einer Kurzstudie am Beispiel des NRW-Haushalts 2014 Einsparpotenziale in Höhe von mehr als 230 Millionen Euro auf. Bei Zuschüssen und Zuwendungen an die Kommunen könnten zudem weitere 717 Mio. Euro jährlich bei der Beschaffung gespart werden. Die Experten stellen fest, dass das Vergaberecht des Landes an vielen Stellen der ökonomisch sinnvollsten Beschaffung abträglich ist und stellen die These der nationalen Übertragbarkeit auf. Dies würde deutschlandweit Milliarden Euro Einsparungen ohne Leistungskürzungen bedeuten – im Gegenteil: Mit diesem Geld könnten die Sanierung der öffentlichen Finanzen vorangetrieben und Investitionen etwa in soziale und kulturelle Projekte vorgenommen werden.

Kerkhoff Consulting wurde als Experte für Einkauf, Beschaffung und Supply Chain Management von der FDP-Fraktion im nordrheinwestfälischen Landtag mit der Analyse der Einkaufspotenziale des Landes NRW beauftragt. Die Studie behandelt die Effizienz- und Einsparpotenziale der öffentlichen Beschaffung des Landes Nordrhein-Westfalen mit dem Ziel, Optimierungsbedarf aufzuzeigen und für zukünftige Entscheidungen den Landeseinkauf betreffend eine Richtung zu weisen.

Die Studie verdeutlicht die Notwendigkeit, den Zentralisierungsgrad des öffentlichen Beschaffungswesens zu erhöhen „Kurz gesagt: Die öffentliche Hand hat kein Einnahmeproblem, sondern vielmehr ein Problem mit den Ausgaben.“ stellt Gerd Kerkhoff, Inhaber und CEO der Kerkhoff Group fest. „Die Beschaffungsstruktur im öffentlichen Bereich ist vollständig auf verfahrenstechnische Ausschreibungen ausgerichtet und leider kaum auf ökonomisch sinnvolle Auftragsvergabe. So werden Gelder, welche insbesondere im sozialen und kulturellen Bereich gut eingesetzt werden können, verfahrenstechnisch schlicht verschwendet.“

Nach der Analyse zahlreicher Vergleichsprojekte in öffentlichen Unternehmen schätzt Kerkhoff Consulting die kumulierten Einsparpotenziale bei der Beschaffung des Landes Nordrhein-Westfalen auf rund 231 Mio. Euro jährlich. Das Einsparpotenzial bei den Zuschüssen und Zuwendungen an die Kommunen wird auf zusätzliche rund 717 Mio. Euro geschätzt. Diese Summen setzen sich aus direkten, monetären Kürzungspotenzialen wegen überhöhter Ausgaben sowie Effizienzpotenzialen aufgrund zu hoher Ressourcenaufwendungen zusammen. Das ausgewiesene Einsparpotenzial bei dem unnötigen Beschaffungsvolumens beläuft sich auf 9,42 Prozent und das Einsparpotenzial bei den Zuschüssen/Zuwendungen auf 7,55 Prozent des gesamten Beschaffungsvolumens 2014. „Mit diesem prozentualen Volumen entsprechen die Ergebnisse in etwa dem durchschnittlichen Verbesserungspotenzial von Unternehmen der freien Wirtschaft“ erklärt Gerd Kerkhoff.

Diese Ergebnisse unterstreichen, dass für das Land Nordrhein-Westfalen die Einführung einer zentralen Einkaufsstelle empfehlenswert ist, so dass die gesamte Beschaffung und der Einkauf einem einheitlichen, zentralen Prozess folgen. „In Nordrhein-Westfalen ist ein „Lead-Buyer-Konzept“ eingerichtet, welches seinem Namen leider nicht gerecht wird. Es umfasst lediglich zentrale Bedarfsabfragen sowie Ausschreibung und Beschaffung einzelner Produktgruppen“ erklärt Dirk Schäfer, Geschäftsführer von Kerkhoff Consulting und ergänzt: „Eine die gesamte Beschaffung des Landes umfassende Strategie existiert nicht. Mit der anspruchsvollen Entwicklung und Implementierung einer einheitlichen Strategie des Einkaufs des Landes NRW sollte umgehend begonnen werden.“

„Das Vergaberecht reicht an vielen Stellen nicht aus – es ist vielmehr hinderlich. So hinterfragt es nicht den eigentlichen Bedarf, sondern gibt nur einen Weg zur Bedarfsdeckung vor. Etwa 25 Prozent des Einsparpotenzials können durch die schlichte Hinterfragung der Spezifikationen realisiert werden. Hinzu kommt, dass der notwendige Kontakt zu den Lieferanten unterbunden wird und somit nur eine limitierte Lieferantenauswahl zur Verfügung steht“ erklärt Gerd Kerkhoff. „Überträgt man die Studienergebnisse auf die anderen Bundesländer und berücksichtigt Bund und Kommunen, belaufen sich die Einsparpotenziale auf Milliarden – Gelder, die zur Haushaltskonsolidierung oder auch für Investitionen etwa in sozialen und kulturellen Bereichen fehlen.“

Für die Analyse der Einkaufspotenziale des Landes NRW wurden öffentlich zugängliche Informationen wie Haushaltspläne, Antworten auf kleine Anfragen an die Regierung, Jahresabschlüsse des Landesrechnungshofes, Analysen gesetzlicher und verwaltungsrelevanter Vorschriften sowie persönliche Interviews mit Beschaffungsexperten aus Politik und Verwaltung und Erfahrungswerte der bisher von Kerkhoff Consulting realisierten Projekte für die öffentliche Hand herangezogen.

 

Quelle: kerkhoff-group.com

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