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Kiel Trade Indicator: Rückläufige Aktivität auf den Weltmeeren

Der negative Ausblick von Mitte Juli bestätigt sich: Die Werte des Kiel Trade Indicator für den Welthandel und auch für den Handel großer Volkswirtschaften sind im Juli im Vergleich zum Juni durchwegs negativ (preis- und saisonbereinigt). Bereits die Schiffsbewegungen der ersten Monatshälfte verhießen nichts Gutes, mit Vorliegen der Daten für den kompletten Monat fällt die Vorhersage noch schlechter aus. 

Ursache dürften vor allem die weltweit eingetrübten Konjunkturaussichten sein. Das jüngste Datenupdate des Kiel Trade Indicator weist für den Welthandel im Juli im Vergleich zum Vormonat Juni ein deutliches Minus von 1,6 Prozent aus (preis- und saisonbereinigt).

Ins Bild der schwachen Handelszahlen im Juli passt die leicht rückläufige Aktivität auf den Weltmeeren. Die Menge an verschifften Standardcontainern sank auf rund 13,7 Mio. und damit um 1 Prozent unter ihr Zwischenhoch im Mai und nunmehr 4 Prozent unter ihr Rekordhoch im Frühjahr 2022.

Die Staus in der Containerschifffahrt gehen leicht zurück, und die Menge an verschifften Waren im Roten Meer, der wichtigsten Seehandelsroute zwischen Europa und Asien, sinkt um rund 50.000 Standardcontainer und liegt damit rund 13 Prozent unter dem eigentlich zu erwartenden Wert.

„Die Einschränkungen im Panamakanal durch das Niedrigwasser sind dagegen für Europa nahezu folgenlos, zu gering ist die Bedeutung der Handelsroute. Durch die Havarie in der Nordsee waren überhaupt keine Einschränkungen für den Seeverkehr zu beobachten.“ sagt Vincent Stamer, Leiter Kiel Trade Indicator.

Der Kiel Trade Indicator schätzt die Handelsflüsse (Im- und Exporte) von 75 Ländern und Regionen weltweit, sowie des Welthandels insgesamt. Im Einzelnen umfassen die Schätzungen über 50 Länder sowie Regionen wie die EU, Subsahara-Afrika, Nordafrika, den Mittleren Osten oder Schwellenländer Asiens. Grundlage ist die Auswertung von Schiffsbewegungsdaten in Echtzeit.

www.ifw-kiel.de

Quelle: OEVZ

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