Kiez-Kurier: CoCarrier City macht den Nachbarn zum Lieferanten

CoCarrierAuf dem 5-Minuten-Weg zur Arbeit noch schnell ein Paket beim Bäcker abgeben? Das Berliner Startup CoCarrier setzt nun auch auf die Mutter, die zu Fuß ihre Kinder zur Schule bringt und ein Paket neben dem Schulgebäude abgibt. Ebenso der junge IT-Entwickler, der mit seinem Rennrad durch mehrere Bezirke radelt, kann von nun an in seinem Nachbarbüro Dokumente ausliefern. Mit CoCarrier City werden ab dem 20. Oktober unsere Nachbarn zum Kurier.

Die Zukunft der Logistik ist jetzt
Es sind die kleinen Liefermengen mit den vielen verstreuten Anlieferpunkten, die zur steigenden CO2-Emission beitragen und den größten Kostenfaktor der Logistikbranche ausmachen. Dass die Zukunft des Versandnetzwerks in den Händen der Crowd liegt, hat das Berliner Startup CoCarrier bereits erkannt. Seit Anfang dieses Jahres können sich Privatpersonen über die Plattform gegenseitig beim Versand nationaler und internationaler Waren unterstützen. „Die Erfahrung aus einem knappen halben Jahr nach dem Launch hat gezeigt, dass die Zustellung durch Privatpersonen sicher, zuverlässig, günstig und nachhaltig ist. Nun haben unsere Nutzer und viele Firmen aus ganz Deutschland uns gefragt: Warum liefert ihr nicht innerstädtisch?“, so Gründer und Geschäftsführer Julian Maar. Das Feedback der Community motiviert das Startup nun dazu, den nächsten Schritt zu gehen. Ab dem 20. Oktober startet CoCarrier City.

In drei Klicks wird der Nachbar zum Kurier
CoCarrier City funktioniert wie folgt: Ein junger IT-Entwickler möchte seine Fahrradrunden nutzen und nebenbei seine Geldbörse auffüllen? Ein Griff zum Smartphone reicht und schon sieht er über die CoCarrier App, ob eine Lieferung in seiner Nähe verfügbar ist. Gibt es eine Anfrage, kann er sie mit einem Klick annehmen und sich direkt auf sein Rennrad schwingen und losfahren. Nicht nur die Fahrt wird in die Hand der Community gelegt, sondern auch das Finanzielle: Der Preis pro Lieferung wird vom Einstellenden festgelegt. Einzig die Vorgabe des Mindestlohns pro Stunde müssen die Nutzer einhalten. Geschäftsführer Maar fasst zusammen: „Die Versender sparen bis zu 50% der Kosten für Same Day Delivery.“ Dieser Aspekt macht den Dienst vor allem für kleine und mittlere Händler überaus spannend. Anders als bei CoCarrier, wo die Übernahme von Lieferungen als Fahrkostenzuschuss gehandhabt werden, wird aus dem Radfahrer über CoCarrier City ein Kurier. Somit unterliegt er den nationalen Steuergesetzen.

Der Kampf um den Kiez startet
„Klimawandel, Ressourcenknappheit, verkehrsbedingte Umweltbelastungen und Feinstaub – all das sind Auswirkungen des boomenden E-Commerce“, erläutert Gründer und Geschäftsführer Julian Maar: „Wir freuen uns, dass ein Umdenken in der Logistikbranche startet und viele alternative Transportmethoden wie Lastenräder oder Elektrofahrzeuge in die Großstädte einziehen“. Auch Amazon möchte demnächst auf Privatpersonen setzen. Mit Amazon Flex dringt der Big Player auch auf den deutschen Crowd-Delivery-Markt vor. Maars Fazit: „Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis es für uns ganz normal ist, dass der Bürokollege auch der Kurier ist oder wir selbst den leeren Platz im Rucksack nutzen, um den Kiosk um die Ecke zu beliefern.“

Quelle/Bildquelle: CoCarrier

Ähnliche Beiträge