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Klimafreundlich mit Schiff und Bahn

Nachhaltiges Handeln ist für den führenden Schweizer Einzelhandelskonzern Migros selbstverständlich. Er verfolgt daher ehrgeizige Klimaziele in der Logistik. 

Seit vielen Jahren setzt die Migros erfolgreich auf umweltschonende Bahntransportlösungen. Im nationalen Schienenverkehr ist sie heute die größte Kundin der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB Cargo). Täglich befördert SBB Cargo rund 400 Bahnwagen – 2010 waren es insgesamt 1.139.353 Tonnen Güter  – für die Migros. Dank des geringen Roll- und Luftwiderstandes haben Bahntransporte eine sehr hohe Energieeffizienz. Der Bahnstrom stammt zu 75 Prozent aus erneubaren Energien, weil SBB Cargo in der Schweiz auf Wasserkraft setzt.

Auf der transport logistic 2011 in München, der weltweit größten Transportlogistik-Messe, präsentierte die Migros einen neu beschrifteten Bahnwaggon mit dem Bekenntnis zum nachhaltig klimafreundlichen Transport. Dieser verkehrt nun auf dem Schweizer Schienennetz.

Bei der Beschaffungslogistik setzt die Migros vor allem auf Seetransporte. 98 Prozent aller Waren aus Übersee (vor allem Asien) treffen auf dem Seeweg in Europa ein und werden per Bahn in die Schweizer Verteilzentren geführt. Der Rest wird per Luftfracht (AIR) oder mit einer Kombination beider Transportarten (SEA/AIR) befördert. Untersuchungen der Migros Logistik haben gezeigt, dass diese zwei Prozent mehr CO2-Emissionen verursachen als alle Schiffstransporte. Würden beispielsweise die 20.000 Tonnen Waren, die die Migros jährlich aus China importiert, mit dem Flugzeug transportiert, entstünden Emissionen in Höhe von 128.000 Tonnen CO2. Im Vergleich dazu stoßen die Schifftransporte heute lediglich 1.800 Tonnen oder 1.4 Prozent dieser Treibhausgasmenge aus. Ein anderes Beispiel ist der Transport ab den europäischen Nordhäfen in die Verteilzentren in der Schweiz. Würde die gleiche Menge mit LKW statt per Binnenschiff oder Bahn transportiert, entspräche das Emissionen in der Höhe von 1.800 Tonnen CO2. Effektiv liegt die Umweltbelastung bei lediglich 200 Tonnen und ist damit beinahe zehnmal geringer. Aber auch in der Feinverteilung und in der Retouren-Logistik setzt Migros auf schlanke und innovative Lösungen um den CO2-Ausstoß möglichst gering zu halten. Ein technisch aktueller Fahrzeugbestand, die Vermeidung von Leerfahrten, die Optimierung des Beladungsgrades, die Verwendung von Leichtbaumaterialen und der Einsatz moderner Technologien wie integrierte IT-Lösungen zur Tourenplanung sowie moderne Kommunikations- und Navigationstechniken, aber auch die Fahrzeugausrüstung zum Beispiel mit rollwiderstandsoptimierten Reifen gehören zum Instrumentarium der Logistikverantwortlichen.

„Das Thema Nachhaltigkeit ist bei uns entlang der gesamten Wertschöpfungskette allgegenwärtig und spielt unter anderem bei Verkehrsträgerentscheidungen immer eine dominante Rolle. So richten wir zusammen mit unseren Einkäufern und Lieferanten die Produktions- und Bestellprozesse darauf aus, dass wir umweltfreundlich transportieren können. Bei den im Verhältnis zur Gesamtmenge sehr wenigen Bestellungen, die per Luftfracht ausgeführt werden müssen, fragen wir penetrant nach, ob und wieso diese notwendig sind, damit wir unsere Abläufe bei zukünftigen Bestellungen anpassen und alternative, umweltfreundlichere Transportlösungen einsetzen können“, erläutert Bernhard Metzger, Leiter Logistik Transport und Mitglied der Direktion der Migros.

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