Kombinierter Verkehr im PKV-Terminal Duisburg

Die Planungsgesellschaft kombinierter Verkehr (PKV) hat am 22. April die Erweiterung ihres Terminals Duisburg-Ruhrort Hafen in Betrieb genommen. Durch die mit einer Investition von drei Millionen Euro verbundene zweite Ausbaustufe steigt die Umschlagkapazität des Umschlagbahnhofs auf jährlich 220.000 Container, Wechselbehälter und Sattelauflieger. Gleichzeitig erhöht sich die Effizienz der Anlage, denn erstmals steht in Duisburg ein 780-Meter-Gleis für den zukünftigen Umschlag besonders langer Züge zur Verfügung.

"Mit dem Ausbau des PKV-Terminals haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht, um mit Hilfe kundenorientierter Verkehrskonzepte die Zukunft des Kombinierten Verkehrs zu sichern", so Andreas Schulz bei der Eröffnung in Duisburg. Schulz ist Vertriebsleiter von DB Intermodal bei der DB Schenker Rail Deutschland AG, die gemeinsam mit der Frankfurter Kombiverkehr KG Gesellschafter der PKV ist. Armin Riedl, Geschäftsführer von Kombiverkehr, ergänzte: "Die neue Gleislänge an diesem Standort ist überaus wichtig für die Entwicklung der Seehafenhinterlandverkehre." Denn dank des neuen Gleises können im PKV-Terminal auch Züge, die länger als die üblichen rund 600 Meter sind, ohne aufwendiges Rangieren umgeschlagen werden. "Das beschleunigt den Umschlag und wirkt sich positiv auf die Durchlaufzeiten der Lkw aus", so Riedl.

Als das Terminal 1992 öffnete, lag die maximale Umschlagkapazität bei 130.000 Ladeeinheiten jährlich. Tatsächlich wurden im ersten vollen Betriebsjahr 23.000 Ladeeinheiten umgeschlagen. Seit 2003 wird die Anlage im Auftrag von PKV durch die Deutsche Umschlaggesellschaft Schiene – Straße (DUSS) unter dem Namen Duisburg-Ruhrort Hafen DUSS betrieben. Bis 2008 stieg der Sendungsumschlag kontinuierlich auf 185.000. Die Anschaffung eines dritten Umschlagportalkrans, der acht Gleise überspannt sowie die Erweiterung von sechs auf neun Gleise, machte diesen Anstieg möglich. Bedingt durch die weltweite Wirtschaftskrise ging das Volumen 2009 auf 175.000 Sendungen zurück. "Der Rückgang von sechs Prozent liegt jedoch weit unter dem gesamten Rückgang im Kombinierten Verkehr. Das liegt an der großen Bedeutung, die der PKV-Standort beispielsweise auch im Transit für die Europanetze der Operateure hat", erläutert Hans Pieper, Geschäftsführer der PKV. "Für dieses Jahr rechnen wir mit einem Anstieg auf rund 190.000 Ladeeinheiten."

Das PKV-Terminal ist nicht nur Ausgangs- und Endpunkt vieler nationaler und internationaler Züge, sondern gleichzeitig ein bedeutender Knotenpunkt für die sinnvolle Verknüpfung von maritimen und kontinentalen Verbindungen. Hier steigen intermodale Ladeeinheiten – Container, Wechselbehälter und kranbare Trailer – von einem auf einen anderen Zug einfach um. Dadurch eröffnet das Terminal den Kunden des Kombinierten Verkehrs zahlreiche zusätzliche Verbindungsmöglichkeiten innerhalb Europas, die immer stärker genutzt werden. "Für DB Intermodal ist das PKV-Terminal in Duisburg kontinental ein bedeutender Knotenpunkt und gleichzeitig maritim von besonderer Bedeutung als Baustein unseres gesamteuropäischen, hafenübergreifenden Netzwerkes", so Schulz.

Gerade für den Operateur und DB Intermodal-Kunden Kombiverkehr, der Duisburg-Ruhrort Hafen zu einer der führenden europäischen Drehscheiben im intermodalen Verkehr maßgeblich mit aufgebaut hat, ist das PKV-Terminal die Hauptschlagader für das europaweite Leistungsangebot. Mit der jetzigen Erweiterung ist die Optimierung der Abläufe noch nicht zu Ende. Weitere Verbesserungspotenziale könnten sich künftig etwa durch die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Terminals in der Region ergeben, vor allem mit dem unmittelbar benachbarten Umschlagterminal DeCeTe. Die zum Rotterdamer Hafenbetreiber ECT gehörende Anlage ist auf den Umschlag zwischen Schiene und Binnenschiff spezialisiert, bei PKV liegt der Schwerpunkt auf Schiene-Schiene und Schiene-Straße. "Mit DeCeTe sind wir in Gesprächen, welche Züge wo am effektivsten bearbeitet werden können", erläutert Pieper. "Wenn wir vermehrt Sendungen zwischen den Verkehrsträgern Schiene und Schiff austauschen und sich jeder auf das konzentriert, was er am besten kann, können wir die Vielzahl der Verbindungen für unsere Kunden erhöhen und die Leistung für sie noch weiter verbessern."

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

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