Zählwaagen-Anbindung an eine Oracle-Datenbank

In einem weltweit tätigen Industriekonzern werden Fahrwerksteile für die moderne Automobiltechnik in Personenkraftwagen und Nutzfahr¬zeugen hergestellt. Es wurde ein Zählwaagen-System eingeführt, das alle produzierten Teile wiegt und in einer Datenbank abspeichert. 
 
Es wurden Zählwaagen angeschafft, um die exakten Stückmengen der produzierten Fahrwerksteile zu erfassen. Das zu wiegende Material sowie die Zuordnung zu Containern, in denen die Fahrwerksteile gelagert werden, soll durch Mitarbeiter in der Produktion erfasst werden. Ziel des Projektes war die hardwareunabhängige Anbindung der neu angeschafften Zählwaagen an die bestehende Oracle-Datenbank. Die Schnittstelle sollte unabhängig von der Hardware der Zählwaagen sein. Zur Kommunikation muss die bestehende Oracle-Datenbank an die Zählwaagen angebunden werden. Der Betrieb darf nicht unterbrochen werden. Da die Verbindung zur Oracle-Datenbank aber nicht immer verfügbar ist, sollen die Daten gespeichert werden können. Zudem sollte die Gestaltung der Oberfläche übersichtlich und die Identifikation einfach gehalten werden.
 
Hardwareunabhängigkeit mit MembrainRTC
Dass sich der Industriekonzern zugunsten der Zählwaagen-Anbindung mit MembrainRTC entschlossen hat, lag daran, dass diese über eine herstellerunabhängige Schnittstelle zur Hardware der Zählwaage verfügt und eine Anbindung an die bestehende Oracle-Datenbank ermöglicht. Die Zählwaagen-Steuerung funktioniert pragmatisch, einfach und zuverlässig: Gewichte werden aus der Anlage abgefragt und anschließend die Stückzahl des Materials ermittelt. 
Zuerst wurden die Zählwaagen und die Oracle-Datenbank über einen Adapter an den MembrainRTC-Server (Real-Time-Communicator) angebunden, der die Prozesse im Hintergrund steuert. Der Adapter ist eine Zwischenverbindung der Komponenten – er verbindet sich sowohl mit dem MembrainRTC-Server, als auch mit der Software des Zählwaagen-Herstellers. Um die Unabhängigkeit zur Hardware sicherzustellen, verläuft die Kommunikation der Zählwaage über ein spezifiziertes Protokoll.
 
Funktionalität des Zählwaagen-System
Gewogen werden die kompletten Container inklusive der Fahrwerksteile. Eine Zählwaage geht nach dem Messprinzip des umgekehrten Gewichtsvergleichs vor, d. h. es wird aus dem Verhältnis des Gewichts von Container und der Fahrwerksteile das Zählmaß eines einzelnen 
 
Fahrwerkteils bestimmt. Durch Subtraktion des Container-Gewichts kann somit die Menge der im Container befindlichen Fahrwerksteile ermittelt werden. Die Gewichtsangaben von Container und Fahrwerksteil werden von der Oracle-Datenbank über den MembrainRTC-Server geladen. Zunächst erfasst der zuständige Produktions-Mitarbeiter das zu wiegende Fahrwerksteil auf dem Touch-Screen-Monitor der Zählwaage. Die Materialdaten sowie die zugehörigen Containermöglichkeiten werden geladen und dargestellt. Da ein Fahrwerksteil in verschiedenen Containern gelagert werden kann, bietet die Waagen-Software eine Auswahl. Um eine Verwechslung auszuschließen, werden sowohl für das Fahrwerksteil, als auch den Container Bilder angezeigt. Der Mitarbeiter wählt den in der Liste passenden Container aus. Anschließend drückt er den Button „Wiegen“ und wartet auf den Abschluss des Vorganges. Die Zählwaage hat nun die Aufgabe, den Container mit den Fahrwerksteilen zu wiegen und die vorhandene Stückzahl mit Hilfe der geladenen Gewichtsangaben zu ermitteln. Nach Beendigung des Vorgangs meldet die Zählwaage den Abschluss an die Waagen-Software. Diese bestätigt den Abschluss und leitet die Daten an den MembrainRTC-Server weiter, der sie dann in der Oracle-Datenbank speichert. Durch ihren Offline-Modus ermöglicht die Zählwaagen-Lösung unterbrechungsfreies Arbeiten, auch wenn eine Verbindung zur Oracle-Datenbank gerade einmal nicht verfügbar ist. Um die Funktionsfähigkeit auch im Falle eines Serverausfalls sicherzustellen, wird ein Puffer von Daten vorgehalten und ein offlinefähiger Notablauf unterstützt. Die Wiegedaten werden nach der Neuverbindung übertragen.
 
Da die Zählwaagen-Steuerung über eine herstellerunabhängige Schnittstelle zur Hardware der Zählwaage verfügt, ist es zukünftig möglich, zusätzliche Waagen, auch unterschiedlicher Hersteller, anzubinden. Dadurch ist der weltweit tätige Automotive-Konzern nicht von der Software des jeweiligen Waagen-Herstellers abhängig und kann zudem alle Waagen über eine Software steuern. Der Offline-Modus ermöglicht unterbrechungsfreies Arbeiten, sogar im Falle eines Serverausfalls. Somit können keine Daten verloren gehen. Für die eindeutige und schnelle Identifikation und Zuordnung durch die Produktions-Mitarbeiter wurde die Oberfläche übersichtlich gehalten. Die Anwendung ist einfach zu bedienen. Auch können Material und Container an Hand von Bildern ausgewählt werden, was die Produktions-Mitarbeiter besonders begeisterte.
 
Die Membrain GmbH ist führender Anbieter von vollintegrierten Lösungen für Produktion und Logistik. Das Produktportfolio reicht von der mobilen Datenerfassung über die Betriebs- und Maschinendatenerfassung bis hin zur Datenintegration auch in komplexe Manufacturing Execution Systeme (MES). Die Membrain Software wurde 2012 mit dem Innovationpreis Mittelstand und dem Industriepreis ausgezeichnet. 

Quelle: Membrain
 

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