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Konsequent in der Sache, fair zu den Menschen

Sie hielt Wort. Am späten Samstagnachmittag werde sie für ein Interview in der ersten Ausgabe der Österreichischen Verkehrszeitung zur Verfügung stehen. Ich bezweifelte ein wenig, ob es dazu kommt. Aber dann läutete um 17 Uhr das Telefon. Heidi Senger-Weiss war in der Leitung. Unter ihrer mutigen und engagierten Führung, und mit tatkräftiger Unterstützung durch ihren Ehemann Paul Senger-Weiss, ist Gebrüder Weiss ein stark expandierendes Logistikunternehmen geworden.

Dafür braucht man als Person besondere Charaktereigenschaften. Heidi Senger-Weiss besaß Durchsetzungskraft und Einfühlungsvermögen. Sie konnte sehr klar ihr Missfallen ausdrücken, freute sich aber lieber über die Erfolge von Gebrüder Weiss und für die heimische Logistikbranche. Und sie war immer offen für neue Ideen. Ob ich mir den Schritt in die Selbstständigkeit gut überlegt habe, wollte sie wissen. Ja, lautete meine Antwort. „Na, dann wünsche ich ihnen alles Gute. Österreich braucht eine vielfältige Fachmedien-Landschaft.“

Heidi Senger-Weiss

Seit dem Erscheinen der ersten Ausgabe am 15. Jänner 1999 versorgt Gebrüder Weiss die Österreichische Verkehrszeitung mit Informationen für die Berichterstattung. Gleichzeitig zählt das internationale Transport- und Logistikunternehmen zu den Abo- und Anzeigenkunden der ersten Stunden. Es gab nie unangenehme Einmischungsversuche in die redaktionelle Arbeit. Falls doch einmal Auffassungsunterschiede aufgetreten sind, wurde darüber diskutiert und nach vernünftigen Lösungen gesucht.

Ich, Joachim Horvath, bin eine von vielen Personen, die Heidegunde Senger-Weiss auf ihrem Lebensweg als tolle Logistikunternehmerin begleiten durften. Ein kleiner Kreis davon kommt hier zu Wort.

Wolfgang Niessner (Gebrüder Weiss): Wir sind alle tief betroffen. Heidi Senger-Weiss war die Seele von Gebrüder Weiss und wurde so zu einer Ikone zumindest in der österreichischen Logistikbranche. Darüber hinaus hat sie aus meiner Sicht auch in Europa tolle Akzente gesetzt.

Jürgen Bauer (Gebrüder Weiss): Heidi Senger-Weiss war und ist ein Vorbild für alle Frauen. Sie hat in 1960er und 1970er die damals männerdominierte Branche auf Trab gehalten. Ihr verdankt Gebrüder Weiss auch die spezielle Kultur. Das man bis heute das Unternehmertum im Unternehmen pflegt, macht die gesamte Organisation resilient für Krisen.

Alexander Friesz (Lagermax Gruppe; ZV Spedition & Logistik): Ich bin tief betroffen und berührt von der Nachricht des Ablebens von Frau Senger-Weiss. Eine herausragende Persönlichkeit und Unternehmerin hat uns verlassen. Es verbinden mich viele gemeinsame Erlebnisse, Gespräche, Diskussionen und gesellige Stunden mit ihr und ihrem lieben Mann. 

Gemeinsam waren wir einerseits Mitbewerber, andererseits fest verbundene Partner und Gesellschafter im DPD, welcher durch den gemeinsamen Willen geprägt war einen erfolgreichen Paketdienst in Österreich zu etablieren. Dank der Beharrlichkeit, dem unternehmerischen Denken von drei Familienunternehmen wurde daraus ein erfolgreiches und bis heute partnerschaftlich geführtes gemeinsames Unternehmen. 

Die Weitsicht und der Glaube an eine erfolgreiche Zukunft von Familienunternehmen standen immer im Mittelpunkt ihrer Entscheidungen. Mit viel Geschick und Beharrlichkeit formte sie einen Konzern, der nun weiter erfolgreich in Familienhand weitergeführt wird.  

Mein tief empfundenes Beileid und Mitgefühl der ganzen Familie und den Angehörigen. Ich bin dankbar Frau Senger-Weiss gekannt zu haben und durfte sie auf einem kleinen Teil ihres Lebensweges beruflich begleiten.

Max Schachinger sen. (Schachinger Logistik): Ich kenne Heidi Senger-Weiss seit dem Studium an der Universität für Welthandel in den frühen 60 Jahren. Wir haben in diversen Verbänden wie ZV und ÖKOMBI sehr eng in die gleiche Richtung gearbeitet. Bei der Gründung des APS (heute DPD) waren Heidi, Paul und ich federführend.

In der Beurteilung der Logistikentwicklung in der EU waren wir nie weit auseinander. Auch in der Einschätzung der ÖBB waren wir uns weitgehend einig. Ein gelungenes Projekt war – für einige Jahre – die Beteiligung der Post an APS/DPD. Ich werde diese gemeinsamen Schritte/Aktionen/Haltungen sicher nie vergessen.

Rainer Schwarz (DPD Austria): Mit großer Bestürzung haben wir vom Tod von Frau Heidi Senger-Weiss erfahren. Ohne sie gäbe es DPD Austria nicht. Von ihr stammte die Idee des damaligen Paketdienstes APS (Austria Paketsystem), aus dem in weiterer Folge die DPD Austria wurde.

Der Grundstein wurde bei einer Besprechung vor 35 Jahren in Golling gelegt. Bis heute spricht man noch vom „Geist von Golling“ und meint damit das herausragende Unternehmertum der damaligen Gründer. Ihr Vorbild und ihr Fachwissen wird uns fehlen. Wir trauern mit ihrer Familie.

Alexander Klacska (WKÖ, Bundessparte Transport und Verkehr): Eine der größten Persönlichkeiten in der österreichischen und europäischen Logistik ist von uns gegangen. Heide Senger-Weiss hat Außergewöhnliches im eigenen Unternehmen und für die Branche geleistet.

Wir verlieren mit ihr eine Unternehmerin, die in den vergangenen 60 Jahren mit viel Kompetenz und Hauverstand einen der größten österreichischen Logistiker entwickelt hat. Die ´Gebrüder Weiss´ sind dabei in ihren Werten stets ein Familienunternehmen geblieben.

Johannes Hödlmayr (Hödlmayr International): Der Tod von Heidi Senger-Weiss bewegt mich sehr. Sie hat als Unternehmerin viel bewegt. Die Spedition war ihr Leben.

Peter Umundum (Österreichische Post): Ich erinnere mich an das erste Treffen mit Heidi Senger-Weiss. Sie war sehr gut informiert und konzentriert. Als Logistikerin nahm sie in Österreich und wahrscheinlich auch in Europa eine besondere Stellung ein.

Christoph Grasl (ÖBB Rail Cargo Group): Mit Bedauern haben wir vom Ableben von Frau Heidi Senger-Weiss erfahren. Vor 30 Jahren hat sie den Grundstein für unsere Zusammenarbeit gelegt. Ihr enormer Beitrag für die Welt der Logistik wird uns immer in Erinnerung bleiben. Unser aufrichtiges Beileid.

Alexander Winter (DB Schenker): Heidi Senger-Weiss war nicht nur eine große Unternehmerin, sondern auch eine herausragende Persönlichkeit in der Logistikbranche. Als Präsidentin im Zentralverband Spedition & Logistik setzte sie sich nachdrücklich für die Rechte, aber auch die Pflichten der Spediteure ein.

Ihr Einsatz für die Branche war bewundernswert und hat viele Menschen inspiriert. Ihr Vermächtnis als eine herausragende Pionierin, die stets den Kundenfokus im Blick hatte und sich leidenschaftlich für die Belange der Verkehrswirtschaft einsetzte, wird uns weiterhin begleiten. In diesen schweren Zeiten gilt unser aufrichtiges Beileid ihrer Familie.

Magnus Fisch (Raben BEXity): Frau Heidi Senger-Weiss war eine außergewöhnliche Persönlichkeit und eine prägende Größe in der österreichischen Logistikbranche. Wir blicken mit großem Respekt auf ihr Lebenswerk. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen.

Klaus Hrazdira (Quehenberger Logistics): Frau Heidi Senger-Weiss war zweifelsohne die Grand-Dame der Speditionswelt, nicht nur in Österreich sondern weit darüber hinaus. Sie hat Ihre Ziele mit Hartnäckigkeit verfolgt, war dabei aber immer fair und hat das große Ganze im Blick gehabt. Sie war vielen in meiner Spediteurs-Generation inspirierendes Vorbild und hat durch ihre zahlreichen Aktivitäten in Interessensvertretungen und Verbänden die Branche nachhaltig positiv mitgeprägt.

Natürlich war man Mitbewerber, aber man ist sich immer offen und respektvoll begegnet. Sie wird eine große Lücke hinterlassen und unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei Ihrer Familie.

Günter Hirschbeck (Dachser Austria): Der unerwartete Tod von Heidi Senger-Weiss, der „Grand Dame der Logistik“, hat uns und unser Unternehmen tief erschüttert. Mit ihrem ehrlichen, direkten Stil, gepaart mit ihrem Fachwissen war sie eine beeindruckende Unternehmerpersönlichkeit über die Logistikbranche hinaus. Frau Senger-Weiss war „eine starke Frau in einer Männerdomäne“. Sie prägte als Frau über Jahrzehnte die Speditions- und Logistikbranche, und sie gilt mit ihrem Engagement und Mut als Vorbild für die Frauen.

Worte können in dieser Situation nur wenig Linderung bieten. Dennoch möchte ich der Familie und der Belegschaft – auch im Namen von Dachser-Austria – von Herzen mein tiefes Beileid aussprechen. Ihre positive Einstellung bleibt für uns alle ein Vorbild. Trotz des schweren Verlusts wünsche ich den Angehörigen viel Kraft, um voller Hoffnung in die Zukunft zu blicken.

Thomas Ziegler (DHL Freight): Mit Frau Senger-Weiss geht eine großartige Branchenkollegin, welche durch ihre vorausschauende, faire und innovative Denkweise die Entwicklung der Logistikdienstleistung in Österreich nachhaltig positiv beeinflusst hat. Die Logistikbranche verliert eine starke Unternehmerpersönlichkeit und eine der wohl innovativsten Logistikerinnen Europas. 

Alfred Schneckenreither und Hermann Hofstätter (Schneckenreither Gruppe): Eine phantastische Frau, die viel für die Logistikbranche getan hat, ist von uns gegangen. Uns faszinierte immer ihre Durchsetzungsstärke.

Andreas Gaber (G. Englmayer): „Im Namen der Familie Wiesinger und der Geschäftsleitung der Firmengruppe Englmayer erlaube ich mir zu kondolieren und mein/unser herzlichstes Beileid an die Familie Senger-Weiss auszusprechen. Frau Heidi Senger Weiss habe ich als „Grand Madame“ der Speditionsbranche kennengelernt. Sie musste sich in der von Männern dominierten Welt der Logistik durchsetzen und hat dies eindrucksvoll, mit viel Fingerspitzengefühl, Menschenkenntnis und auch notwendiger Umsetzungshärte bewiesen.

Sie hatte trotz der tollen wirtschaftlichen Erfolge Ihres Logistikkonzerns und den vielen Spitzenfunktionen welche Sie bekleidete immer ein Ohr für Ihre Mitarbeiter und wertschätzte jeden Einzelnen. Auch innerhalb der Speditionsbranche war Sie durch Ihren Persönlichkeit und Ihren Führungsstil im höchsten Masse anerkannt. Wir werden Frau Diplomkauffrau Senger Weiss stets in bester Erinnerung behalten.“

Franz Braunsberger (Kühne+Nagel): Heidi Senger-Weiss ist eine der größten Persönlichkeiten der Logistikbranche. Sie verfolgte immer klare Strategien und Ziele, von denen sie die meisten erfolgreich umsetzen konnte.

Stefan Krauter (cargo-partner): Heidi Senger-Weiss hat die Geschichte der österreichischen Spedition geprägt, wie keine Frau vor und wohl noch lange keine Frau nach ihr. Bewundernswert ist, wie es ihr nach dem frühen Tod ihres Vaters gelang, in dieser Zeit als nur 27-Jährige das Ruder eines so traditionsreichen großen Familienunternehmens zu übernehmen und im raschen Wandel der Zeit zu modernisieren.

Mögen sich auch unsere Wege zeitweilig gekreuzt haben, so tut das meinem höchsten Respekt für Ihre Leistungen keinen Abbruch. Im verwirrenden Umfeld des Marktes hatte sie größtes Gespür für das, was kommen wird und hat das mit einer klaren und konsequent verfolgten Strategie auch umgesetzt. Sie hatte auch Zeit für ihre Familie, zur aufwendigen Führung des Zentralverbandes der Spediteure, und sie konnte, sicherlich unterstützt von ihrem Mann und dem Management, zur rechten Zeit die Geschicke ihres Unternehmens innerhalb ihrer Familien in allerbeste Hände legen. Da ist eine ganz, ganz Große von uns gegangen, requiescat in pace!

Uwe Glaser (Cargomind): Heidi Senger-Weiss hat den Familienbetrieb Gebrüder Weiss zu einem Global Player geformt. Mit Ihrem Ehemann Paul Senger-Weiss hat sie drei Kinder auf die Welt gebracht. Ihr großer Verdienst besteht darin, die vielfältigen Aufgaben als Mutter, Ehefrau und Führungskraft alle erfolgreich unter einen Hut gebracht zu haben. Darüber hinaus hat sie sich für die Interessen der Spediteure eingesetzt. Wir sind tief betroffen und in Gedanken bei den Angehörigen.

Karl Böntner (Saexinger GmbH): In den späten 1960er und frühen 1970er Jahren erfuhren Frauen an er Spitze eines Speditionsunternehmens keine Wertschätzung. Dagegen hat Heidi Senger-Weiss gekämpft und ist so zu einer großen Persönlichkeit in der Transport- und Logistikbranche geworden.

Elisabeth Andrieux (Hofmann & Neffe): Heidi Senger-Weiss ist für mich eine Institution in der Speditionswirtschaft. Mit ihrem Auftreten und Engagement hat sie Logistikbranche geprägt wie keine andere Frau.

Thomas Doblinger (Rhenus Logistics Austria): Heidi Senger-Weiss hat in ihrem Unternehmen viele Tausende Arbeitsplätze geschaffen. Ihr Wirken wird noch viele Jahrzehnte ein Vorbild sein.

Sebastian Kummer (WU Wien): Die WU Wien verdankt Heidi Senger-Weiss viel. Es ist imponierend, wie sie sich als Frau in der harten Logistikbranche erfolgreich geschlagen hat. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Heinz Senger-Weiss bildete sie ein modernes Management-Ehepaar.

Astrid Bischof (Otto Bischof Transport): Schon als Kind habe ich Frau Heidi Senger-Weiss immer bewundert. Sie war die „Grande Dame“ der Logistik. Frau Senger-Weiss hat gezeigt wie Unternehmern, Beruf und Familie erfolgreich vereinbart werden können.

Durch ihr ihr Tun hat Frau Senger-Weiss viele in der Spedition und Logistikbranche motiviert und angespornt. Sie war eine außergewöhnliche Persönlichkeit, eine Power Frau, Vorbild, Respektsperson, Chefin einer großen Familie und eine TOP Unternehmerin. Ihr Engagement galt auch für die ganze Branche als Spartenobfrau. Sie hatte den unternehmerischen Weitblick für neue Märkte, die bis Asien ragten.

Frau Senger-Weiss hat wichtige Eigenschaften wie „Hausverstand und Bodenständigkeit“ nie verloren hat. Wir alle aus der Spedition und Logistikbranche durften viel von ihr lernen.

Unser Mitgefühl und aufrichtiges Beileid entsenden wir der ganzen Familie Senger-Weiss.

Fritz Müller (Müller Transporte): Zu Heide Senger-Weiss fällt mir eine gute Geschichte ein. Der niederländische Logistiker Nedlloyd, den es heute nicht mehr gibt, wollte einmal mittelständische Unternehmen in ganz Europa aufkaufen. Dazu wurde das Management auch bei Gebrüder Weiss vorstellig. Auf die Frage, was der Laden koste, beendete Heidi Senger-Weiss den Gesprächstermin abrupt. Gebrüder Weiss verlor dadurch viele Partnerstationen in Deutschland und musste eine neue Struktur aufbauen. Das war gewaltig und für mich ihre tollste Leistung überhaupt.

Walter Holzhammer (Hafen Antwerpen): Frau Heidi Senger-Weiss bleibt als Unternehmerin in Erinnerung, wie man sie heute kaum mehr findet. Sie gab Gebrüder Weiss Orientierung in schwierigen Zeiten. In der hart umkämpften Logistikbranche stand sie immer für Kontinuität und Handschlagqualität.

Christian Vogt (DLH Real Estate Austria): Die Logistikbranche war und ist geprägt von Persönlichkeiten, die mit Mut und Verstand verstehen konsequent ihren Weg zu gehen und ein Unternehmen zu prägen! Heidi Senger Weiss hat es nicht nur verstanden ihr Unternehmen erfolgreich durch verschiedenste Krisen zu bringen, sondern daraus gestärkt heraus zu kommen und dieses zu einem Weltkonzern auszubauen. Die Logistik in Österreich verliert mit ihr eine ihrer ganz Großen! Wir sind in unseren Gedanken bei Ihrem Ehemann und ihren Angehörigen.

Gudrun Winner-Athens (Winner Spedition): Heidi-Senger-Weiss ist ein großes Vorbild als Unternehmerin und für die Branche. Dafür wurde sie als erste Frau in die Logistics Hall of Fame aufgenommen.

Johannes Gutmann (Sonnentor Kräuterhandelsgesellschaft): Ich durfte Heidi-Senger Weiss einmal im Rahmen einer Preisverleihung persönlich kennlernen. Sie war die Mutter des gesamten Unternehmens Gebrüder Weiss. Sie hat mit ihrer Empathie begeistert, hat die Menschen nicht nur an sich gebunden, sondern auch Visionen gelebt. Das ist das, was Familienunternehmen ausmacht.

Gerhard Schlögel (Logistik Kurier; HERMES.Wirtschafts-Gala): Uns bleibt Heidi Senger-Weiss als außergewöhnliche Frau in Erinnerung. Sie hat das Unternehmen Gebrüder Weiss erfolgreich internationalisiert und bekam dafür zur Recht viele Auszeichnungen.

www.gw-world.com

Quelle: OEVZ

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