Konsumenten verlangen: Ausstieg aus Gensoja müssen auch Handel & Industrie mittragen!

Bürgerinitiative oekoreich begrüßt Ausstieg aus Regenwald-Soja, Mehrkosten von rund 2 Cent pro Portion dürfen aber nicht alleine auf Bauern & Konsumenten abgewälzt werden.

Der Nationalrat beauftragt heute die Bundesregierung damit den Ausstieg aus dem genmanipulierten Regenwald-Soja in der Tierfütterung einzuleiten. In der Schweinemast werden nach wie vor hunderte Millionen Kilo Sojakraftfutter eingesetzt, für dessen Anbau der Regenwald brandgerodet wird. Auch für die Erzeugung von Schweinefleisch mit AMA-Gütesiegel darf dieses Soja, das unter starkem Pestizideinsatz angebaut wird, verfüttert werden.

ÖVP & Grüne fordern die Bundesregierung auf, einen Fahrplan zum Ausstieg zu erarbeiten. Damit wird eine wichtige Forderung des Tierschutzvolksbegehrens aufgegriffen. Ein Aspekt, der dabei aber nicht vergessen werden darf, ist die Verantwortungsübernahme durch Industrie und Handel. Denn wenn ökologische Weiterentwicklung immer zu Lasten der Landwirte geht, ist sie nicht nachhaltig und bewirkt mitunter das Gegenteil – nämlich einen Anstieg der Importe. Wer den Profit hat, muss sich auch an den Umstellungen beteiligen.

„Als Vertretung von über 416.000 Konsument*innen ist für uns Gentechnik-Freiheit & Schutz des Regenwaldes alternativlos. Es kann aber nicht sein, dass Bauern, Konsumenten & Staat die Kosten dafür alleine tragen, während die Konzerne, die sogar die Lebensmittelkennzeichnung blockieren, andauernd ihre Profite erhöhen. Diese institutionalisierte Auslagerung von Verantwortung muss aufhören“ so Sebastian Bohrn Mena, Bundeskoordinator von oekoreich, Nachfolge-Initiative des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens.

Natürlich müssen und werden Konsument*innen bereit sein ihren Beitrag zu leisten, doch wir können das nicht alleine schultern. Und es braucht auch die Nutzung der öffentlichen Beschaffung, also des Einkaufs in Küchen von Krankenhäusern, Altenheimen und Schulen mit Steuergeld. Berechnungen zeigen, dass die erwarteten Mehrkosten für den Umstieg auf europäisches Soja bei rund 10 Euro pro Mastschwein liegen dürften, also keine 10 Cent pro Kilo. Umgerechnet auf das idealtypische Schnitzel, wären das 2 Cent pro Portion.

„Der Lebensmittelhandel gibt zig Millionen Euro für die Bewerbung von Billigfleisch aus, eine Beteiligung an den Mehrkosten für genfreies Soja muss für ihn möglich sein. Auch die Konzerne sollen ihren Beitrag leisten und können sich nicht auf die Konsumenten ausreden oder erwarten, dass alle Probleme ausschließlich mit unserem Steuergeld gelöst werden. Wir alle müssen unseren Beitrag leisten: Konsumenten, Produzenten, Handel und öffentliche Hand. Denn wir alle profitieren davon, wenn die Umwelt geschützt und die kleinbäuerliche Landwirtschaft erhalten bleibt“ so Bohrn Mena abschließend.

Rückfragen & Kontakt:
Bürgerinitiative oekoreich,
initiative@oekoreich.com
+43 660 703 88 64

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