Kostensenkung und Versorgungssicherheit derzeit Top-Themen im Einkauf

 

 

Einkäufer empfinden wirtschaftliche Lage als „gut“, Senkung von direkten und indirekten Kosten hat jedoch weiterhin Priorität //  Versorgungssicherheit als größte Herausforderung der kommenden Monate // Marc Staudenmayer: „Auch wenn die wirtschaftliche Erholung bereits deutlich spürbar ist, bleibt Kostensenkung ein Top-Thema in der deutschen Industrie.“
 

Trotz des sich abzeichnenden wirtschaftlichen Aufschwungs halten Deutschlands Einkaufsabteilungen an ihren Sparbemühungen fest. Zu diesem Ergebnis kommt das erste Trendbarometer von ARAIA Consulting (ARAIA), München. Mit der Kurzumfrage wird die auf die Optimierung von Einkaufsprozessen und -strukturen spezialisierte Unternehmensberatung ab sofort regelmäßig die Stimmung in der Beschaffung messen. Die größten Sorgen bereitet den befragten Einkaufsleitern und Geschäftsführern derzeit die Versorgungssicherheit, also die Verfügbarkeit von Rohstoffen, Teilen und Komponenten, in einem wieder anziehenden Markt.
 

72 Prozent der Befragten beurteilten die wirtschaftliche Lage in Deutschland als „gut“. Mehr als zwei Drittel (70 Prozent) stimmten der Aussage zu: „Deutschland hat die Krise überwunden und ist wieder auf Wachstumskurs“. Die positive Stimmung schlägt sich auch ganz konkret in der Auftragslage der befragten Unternehmen nieder. So sagten 65 Prozent der Teilnehmer, die Zahl der neu ausgeschriebenen Bedarfe steige wieder. Dass die wirtschaftliche Flaute der vergangenen Monate nicht spurlos an den Unternehmen vorbeigegangen ist, zeigt die vorsichtige Haltung gegenüber Investitionen. Mehr als die Hälfte der Befragten sagte, Beschaffungsaufträge würden „viel kritischer“ geprüft als in der Vergangenheit. Direkte Kosten zu reduzieren hat weiterhin oberste Priorität im Einkauf, die Senkung von indirekten Kosten rangiert auf Platz drei der Top-Beschaffungs-Ziele.
 

Marc Staudenmayer, Gründer und Geschäftsführer von ARAIA: „Auch wenn die wirtschaftliche Erholung bereits deutlich spürbar ist, bleibt Kostensenkung ein Top-Thema in der deutschen Industrie. Für die Einkaufsabteilungen ist diese Entwicklung sehr positiv, denn die Krise hat dazu beigetragen, die Mitarbeiter im Unternehmen für das Thema Einkaufskosten zu sensibilisieren. Erst in der Krisensituation der vergangenen Monate haben viele Firmen erkannt, dass der Einkauf ein wichtiger Werttreiber im Unternehmen ist. Ich rechne fest damit, dass die Beschaffung ihre Bedeutung in der Unternehmenshierarchie langfristig ausbauen kann.“
 

Auch bei einem anderen unternehmerischen Schlüsselthema, dem Zugang zu Rohstoffen, Teilen und Komponenten, sehen die Einkäufer derzeit Handlungsbedarf. Mit 88 Prozent Zustimmung wählten die Befragten „Versorgungssicherheit gewährleisten“ auf Platz zwei der Top-Einkaufsziele. Bei den derzeit wichtigsten Herausforderungen steht das Thema sogar branchenübergreifend auf Platz eins. „Wenn es darum geht, den Zugang zu Ressourcen nachhaltig und langfristig zu sichern, kann sich der Einkauf einmal mehr als werttreibender Partner der Unternehmensführung positionieren“, so Staudenmayer. „Besonders gut gelingt das, wenn Einkauf, Produktentwicklung, Produktion und Vertrieb fachübergreifend zusammenarbeiten.“

ARAIA-Trendbarometer: Juli 2010
Die Ergebnisse des „ARAIA-Trendbarometers“ basieren auf einer aktuellen Umfrage unter Einkaufsleitern und Geschäftsführern der deutschen Industrie. Die Befragung entstand im Juli 2010 und repräsentiert 60 Unternehmen, darunter knapp ein Drittel mit mehr als 10.000 Mitarbeitern. Mit der schriftlichen Kurzbefragung wird ARAIA zukünftig regelmäßig Trends und Herausforderungen in Einkauf und Logistik identifizieren. Ausführliche Studienergebnisse sind auf Anfrage erhältlich; bitte wenden Sie sich an Isabelle Richter (isabelle.richter@araia.com).

Quelle: ARAIA Consulting

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