Lebensmittel-Verschwendung durch mangelhafte Kühllogistik

Forscher der Jacobs Universität in Bremen beleuchten in einer Studie Schwachstellen in der Lebensmittellogistik

Aufgrund mangelhafter Transport-Kühlketten landen jährlich rund 35 Prozent aller leicht verderblichen Lebensmittel weltweit auf dem Müll. Zu diesem Ergebnis gelangten Logistikexperten der Jacobs University in einer von dem Bremer Logistikunternehmen Cool Chain Group geförderten, aktuellen Studie zu Kühlkettenbrüchen im Lebensmitteltransport. Als Hauptfehlerquellen identifizierten sie unzureichende Kommunikation und organisatorische Verzahnung an den Schnittstellen des Warentransports.

Schon geringe Temperaturschwankungen während des Transports oder beim Umladen beeinträchtigen die Qualität empfindlicher Frischeprodukte wesentlich. Eine Kühlungsverzögerung von zwei Stunden kann zum Beispiel bei der Erdbeerernte zu einem Verlust von zehn Prozent absatzfähiger Früchte führen. Ein verbessertes Kühl-Management wirkt nicht nur Verschwendung und wirtschaftlichen Einbußen entgegen; es hätte auch positive Auswirkungen auf die Umwelt. „Jede verfaulende Lebensmitteleinheit setzt das 4,5-fache ihrer Menge an klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid frei.

Außerdem sinken Energie-, Wasser- und Kunstdüngerverbrauch, wenn aufgrund geringer Wegwerfquoten auch weniger Lebensmittel angebaut werden müssen“, betont die Universität in einer Presseaussendung. Eine deutliche Verbesserung der Kühlketten-Effizienz sei oft mit geringem Aufwand möglich. Die Jacobs-Forscher empfehlen daher eine bessere Koordination der Akteure innerhalb einer Kühlkette, engere Verzahnung der verschiedenen Transportschritte sowie den Abbau von Wartezeiten am Umschlagsplatz.

Quelle: Österreichische Verkehrszeitung
Portal:  www.logistik-express.com

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