Nach der Krise: Neue Anforderungen an die Logistik

Die Logistikbranche steht vor vier neuen Marktrealitäten, die sich auf das Supply-Chain-Management nachhaltig auswirken. Diese Entwicklung hob Dr. Detlef Trefzger, Vorstandsmitglied für Kontraktlogistik und Supply Chain Management der Schenker AG, Essen, verantwortlich, gestern in Atlanta, USA, hervor. Dort, auf einem der weltweit bedeutendsten Kongresse von Logistikdienstleistern, ging er in seiner Rede vor mehr als 500 Teilnehmern auf neue Anforderungen an die Logistik im beginnenden wirtschaftlichen Aufschwung ein.

"Für die global operierende Logistikbranche ergeben sich gute Chancen, davon zu profitieren", sagte Trefzger. Nach seiner Auffassung gehört das enorme Erstarken der Neuen Märkte und Schwellenländer zu den neuen Realitäten. Diese Regionen werden eine größere Rolle in der Weltwirtschaft spielen und auch einfordern, so Trefzger weiter. Dies eröffnet ein großes Wachstumspotenzial für das eigene Geschäft, und sei am Beispiel der Automobilindustrie gut sichtbar. Viele Hersteller verlagern Teile ihrer Produktion in diese Länder.

Als weitere neue Realität nannte er die starken Schwankungen im Welthandel, an den Rohstoffmärkten oder in den Produktionskosten. Diese Veränderungen führten zu globalen Wellen bei den Transportströmen und bei Lagerleistungen. "Eine immer kürzere Planbarkeit der Logistikprozesse ist die Folge", erläuterte Trefzger. Ständiger Wandel werde zur Planungs-Maxime. "Wer den Anschluss verpasst und sich nicht breit genug und global aufstellt, wird es schwer haben", sagte Trefzger.

Der Trend zum Outsourcing verstärkt sich enorm. Die Logistik übernimmt für Kunden stetig mehr Aufgaben und entsprechende Verantwortung. Immer mehr Know-how wird nötig, um die Aufgaben mit der geforderten Zielqualität und Produktivität erfüllen zu können. Der Erfolg hängt somit stark von qualifizierten Mitarbeitern ab. Gutes Talentmanagement ist gefragt.

Die starke Nachfrage nach global standardisierten Logistiklösungen ist die vierte Marktrealität. "Immer gleich hohe Servicequalität zu liefern wird künftig eine Grundvoraussetzung in der Kontraktlogistik sein. Dies gilt für alle Standardlösungen, aber vermehrt auch für kundenspezifische Lösungen", führte Trefzger weiter aus.

Entscheidungen von gestern seien heute zwar Realität, aber morgen bereits überholt. "Veränderungen aktiv treiben, Talente und Innovationen nutzen sowie gleichzeitig Kontinuität in der Leistungserstellung und Qualität beim Kunden realisieren – das sind die neuen Post-Crisis Anforderungen an Logistikdienstleister", schloss Trefzger.

Quelle: MyLogistics
Portal:  www.logistik-express.com

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar