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Nordfrost investiert weiter in Containerhafen Wilhelmshaven

Der Nordfrost Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven nahm Mitte 2012 seinen Betrieb als erster Ansiedler in der Logistikzone auf – noch vor der offiziellen Hafeninbetriebnahme. Seitdem ist das damals 23.000 Quadratmeter große Logistikzentrum auf die rd. dreifache Größe gewachsen und beherbergt Kapazitäten für Frische, Tiefkühl- und Trockenwaren. Jetzt wird dort weiter gebaut und der Seehafen-Terminal erneut erweitert.

Nachdem Nordfrost die Baugenehmigung für ein vollautomatisches 40 Meter hohes Hochregallager zur Erweiterung des bestehenden Tiefkühlhauses sowie für eine 8.000 Quadratmeter große dreischiffige Schwerlasthalle mit Deckenkränen für Gewichte bis 125 t. für Projektverladungen erhalten hat, sind die Bauarbeiten für diese Projekte jetzt angelaufen.

Die Fertigstellung der Schwerlasthallen soll innerhalb von elf Monaten erfolgen. Zeitlich etwas nachlaufend wird die Bahnanbindung fertiggestellt. Das Hochregallager soll im Mai 2021 fertiggestellt sein. Die angegliederten großzügigen Hygienebereiche für Lebensmittelverarbeitung, die für Kundenaufträge Verwendung finden, gehen bereits im November 2020 in Betrieb.

Nordfrost hat bisher 104 Millionen Euro in der Logistikzone des Containerhafen Wilhelmshaven investiert. Jetzt kommen nochmals rd. 66 Millionen Euro hinzu. Danach stehen von den 33 ha noch rd. 11 ha zur weiteren Bebauung zur Verfügung. An der Planung für weitere Projekte am Terminal wird bereits intensiv gearbeitet.

Das 33 ha große Gelände des Nordfrost Seehafen-Terminal ist aktuell zu rund 50 Prozent durch 70.000 Quadratmeter Hallenflächen und 90.000 Quadratmeter befestigte Außenanlagen bebaut und genutzt. Zu rd. je einem Drittel befinden sich in den 18 Meter hohen Lagerhallen Tiefkühlwaren, Frischeerzeugnisse und Trockenprodukte wie Möbel, Haushaltswaren und Spielsachen. Auf den Außenflächen befindet sich ein stetig wachsendes Containerdepot, und es findet Container-Repairing, Waschen von Containern und beispielsweise Umschlag von Importholz aus Containern auf LKW statt.

Geschäftsbeziehungen bestehen inzwischen zu mehr als 100 namhaften Kunden aus der gesamten Nahrungsmittelindustrie, der Fleisch- und Geflügelwirtschaft, der Fischindustrie, dem Molkereibereich und der Süßwaren- und Eiscremeindustrie sowie der Obst- und Kartoffelbranche. Alle drei Lagerbereiche (Tiefkühl, Frische, Trocken) sind weitestgehend ausgelastet, ebenso der personalintensive Verarbeitungsbereich. Wegen der gestiegenen Nachfrage nach Lagerkapazitäten für Trockenwaren ist bereits auf das ein Kilometer entfernt liegende weitere firmeneigene Lager für General Cargo ausgewichen worden. Zusammen mit dem Container-Trucking und der Speditionsabteilung sind insgesamt gut 350 Mitarbeiter im Dreischichtbetrieb am Nordfrost Seehafen-Terminal beschäftigt.

Die Lagerhallen verfügen über eine derzeitige Gesamtkapazität von 105.000 Palettenplätzen oder umgerechnet 3.500 LKW-/Containerladungen, die sich durch die Ausrichtung auf das Hafengeschäft sehr schnell umschlagen und entsprechend deutlich zur Entwicklung des Containerumschlags in Wilhelmshaven beitragen.

Die Entwicklung des Containerhafen Wilhelmshaven ist seit gut zwei Jahren explosionsartig verlaufen. Parallel dazu ist der Bereich Hafenwirtschaft und Hafenlogistik bei der Nordfrost rasant angelaufen und hat sich in kürzester Zeit als Krönung des Geschäftsmodells herausgestellt.

Firmenchef Horst Bartels sieht angesichts der hohen Nachfrage aus der Verladerschaft enorme Potentiale für den Containerhafen Wilhelmshaven und schafft mit den nun angelaufenen Investitionen in der Logistikzone die Voraussetzungen, diese landseitig zu bedienen. Seeseitig müsste das Ziel verfolgt werden, für den bisher mit Fernostlinien noch „einarmig“ angebundenen Hafen möglichst schnell auch weitere Linienverbindungen, z.B. Richtung Südafrika, Südamerika oder die USA zu gewinnen.

Dies dürfte allerdings schon heute an zu geringen Umschlagskapazitäten scheitern. Denn der Hafen, der für 16 Containerbrücken ausgelegt ist, ist auch nach sieben Jahren seit Inbetriebnahme erst mit 8 Brücken bestückt. Mit 16 Brücken könnten vier 20.000 TEU Containerschiffe gleichzeitig bedient werden, mit 8 Brücken bestenfalls zwei. Also können Schiffe, die verstärkt zum Wochenende den Hafen anlaufen, derzeit nur begrenzt abgefertigt werden, was die Flexibilität und Attraktivität des Hafens für Reedereien beeinträchtigt.

Obwohl zudem zwischen Bestellung und Inbetriebnahme der Brücken etwa zwei Jahre vergehen, sehen sowohl die Eurogate, Betreiber des Containerterminal Wilhelmshaven, als auch die niedersächsische Landesregierung bisher keine Notwendigkeit, die Verladekapazitäten in Wilhelmshaven zu erweitern. Dadurch wird nach Einschätzung von Horst Bartels die mögliche rasante Weiterentwicklung des mit vielen Vorzügen ausgestatteten Hafens eingeschränkt.

Nordfrost siedelt sich daher in den nächsten zwei Jahren auch im Rheinhafen in Wesel an, wo das Unternehmen an einer Kaianlage neben der Schaffung von Lagerkapazitäten auch in eigene Containerbrücken investieren wird. Über Binnenschiffe werden von dort aus Schiffsverkehre über Rotterdam und Antwerpen organisiert werden. Der Bereich Hafenlogistik der Nordfrost wird damit deutlich weiter ausgebaut und bietet den Verladern noch größere Alternativen als bisher.

Quelle: Nordfrost GmbH & Co. KG, Bild: Nordfrost

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